Über die Grenze. Майя Лунде
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Maja Lunde
Über die Grenze
Aus dem Norwegischen von
Antje Subey-Cramer
Mit Illustrationen von Regina Kehn
Dank an
Espen Torkildsen
Irene Levin
Mats Tangestuen
Inhalt
Verstecken – aber nicht zum Spaß
Der Weg mag uns führen, wohin er will
Das Bild, das nicht an seinem Platz hing
Der Soldat mit den braunen Augen
Norwegen, November 1942
In Zuckereiern baden
»Gerda, hast du schon wieder Zuckereier gemacht?«, fragte Klara.
»Aber nein«, sagte ich.
»Die letzten Eier sind weg!«
»Ich habe sie jedenfalls nicht genommen.«
»Bist du dir da ganz sicher?« Sie warf mir einen langen Blick zu. Mir kamen die Tränen, während ich heftig nickte. Klara, unser Hausmädchen, war eigentlich immer auf meiner Seite. Wenn sie mir nicht glaubte, glaubte mir keiner. Zum Glück lächelte sie und kniff mich in die Nase. Das war ein gutes Zeichen. Dann sagte sie leise und mehr zu sich selbst: »Manchmal frage ich mich, ob wir die Einzigen in diesem Haus sind.«
Klara pflegte nicht zu klagen, aber in letzter Zeit hatte sie sich darüber beschwert, dass Lebensmittel verschwanden. Es lag nahe, mich zu beschuldigen,