Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten. Людвиг ван Бетховен
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An Meyer.
Lieber Meyer!
Ich bitte den Hrn. von Seyfried zu ersuchen daß er heute meine Oper dirigirt, ich will sie heute selbst in der Ferne ansehen und anhören, wenigstens wird dadurch meine Geduld nicht so auf die Probe gesetzt, als so nahebei meine Musik verhuntzen zu hören. – Ich kann nicht anders glauben, als daß es mir zu Fleiß geschieht, – von den blasenden Instrumenten will ich nichts sagen aber –. Laß alle pp. cresc., alle decresc. und alle f. ff. aus meiner Oper ausstreichen, sie werden doch alle nicht gemacht. Mir vergeht alle Lust, weiter etwas zu schreiben, wenn ich’s so hören soll. – Morgen oder übermorgen hohle ich Dich ab zum Essen, ich bin heute wieder übel.
Dein Freund Beethoven.
Wenn die Oper übermorgen sollte gemacht werden, so muß Morgen wieder Probe im Zimmer davon seyn, – sonst geht es alle Tage schlechter.
Zeugnis für Carl Czerny.
Wir Endesunterzeichnete können dem Jünglinge Carl Czerny das Zeugniß nicht versagen, daß derselbe auf dem Pianoforte solche sein 14jähriges Alter übersteigende, außerordentliche Fortschritte gemacht habe, daß er sowohl in diesem Anbetrachte, als auch in Rücksicht seines zu bewundernden Gedächtnisses aller möglichen Unterstützung würdig geachtet werde, und zwar um so mehr, als die Eltern auf die Ausbildung dieses ihren hoffnungsvollen Sohnes ihr Vermögen verwendet haben.
Wien den 7. Dezember 1805.
(L. S.) Ludwig van Beethoven.
An Röckel.
Lieber Röckel!
Machen Sie Ihre Sache nur recht gut bei der Milder. Sagen Sie Ihr nur, daß Sie heute sie schon in meinem Namen voraus bitten, damit sie nirgends anders singen möge. Morgen komme ich aber selbst, um den Saum ihres Rockes zu küssen. Vergessen Sie doch auch nicht die Marconi, und werden Sie nicht böse auf mich, daß ich Sie mit so vielem belästige.
Ganz Ihr Beethoven.
An die königlich-kaiserliche Theatral-Direction.
Löbliche k. k. Hof-Theatral-Direction!
Unterzeichneter darf sich zwar schmeicheln, während der Zeit seines bisherigen Aufenthaltes in Wien sich sowohl bei dem hohen Adel als auch bei dem übrigen Publikum einige Gunst und Beifall erworben, wie auch eine ehrenvolle Aufnahme seiner Werke im In und Auslande gefunden zu haben.
Bei all dem hatte er mit Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen und war bisher nicht so glücklich, sich hier eine Lage zu begründen, die seinem Wunsche, ganz der Kunst zu leben, seine Talente zu noch höherem Grade der Vollkommenheit, die das Ziel eines jeden wahren Künstlers sein muß, zu entwickeln und die bisher blos zufälligen Vortheile für eine unabhängige Zukunft zu sichern, entsprochen hätte. Da überhaupt dem Unterzeichneten von jeher nicht so sehr Broderwerb, als vielmehr das Interesse der Kunst, die Veredlung des Geschmacks und der Schwung seines Genius nach höheren Idealen und nach Vollendung zum Leitfaden auf seiner Bahn diente, so konnte es nicht fehlen, daß er oft den Gewinn und seine Vortheile der Muse zum Opfer brachte. Nichtsdestoweniger erwarben ihm Werke dieser Art einen Ruf im fernen Auslande, der ihm an mehreren ansehnlichen Orten die günstigste Aufnahme und ein seinen Talenten und Kenntnissen angemessenes Loos verbürgt.
Demungeachtet kann Unterzeichneter nicht verhehlen, daß die vielen hier vollbrachten Jahre, die unter Hohen und Niederen genossene Gunst und Beifall, der Wunsch, jene Erwartungen, die er bisher zu erregen das Glück hatte, ganz in Erfüllung zu bringen, und er darf es sagen, auch der Patriotismus eines Deutschen ihm den hiesigen Ort gegen jeden andern schätzungs- und wünschenswerther machen.
Er kann daher nicht umhin, ehe er seinen Entschluß, diesen ihm werthen Aufenthalt zu verlassen, in Erfüllung setzt, dem Winke zu folgen, den ihm Se. Durchlaucht, der regierende Herr Fürst von Lobkowitz, zu geben die Güte hatte, indem er äußerte, Eine löbliche Theatral-Direction wäre nicht abgeneigt, den Unterzeichneten unter angemessenen Bedingungen für den Dienst der ihr unterstehenden Theater zu engagiren und dessen ferneren Aufenthalt mit einer anständigen der Ausübung seiner Talente günstigeren Existenz zu fixiren. Da diese Äußerung mit des Unterzeichneten Wünschen vollkommen übereinstimmt; so nimmt sich derselbe die Freiheit, sowohl seine Bereitwilligkeit zu diesem Engagement, als auch folgende Bedingungen zur beliebigen Annahme der löblichen Direction geziemendst vorzulegen:
1. Macht sich derselbe anheischig und verbindlich jährlich wenigstens eine große Oper, die gemeinschaftlich durch die löbliche Direction und durch den Unterzeichneten gewählt würde, zu komponiren; dagegen verlangt er eine fixe Besoldung von jährlich 2400 fl. nebst der freien Einnahme zu seinem Vortheile bei der dritten Vorstellung jeder solcher Oper.
2. Macht sich derselbe anheischig, jährlich eine kleine Operette oder ein Divertissement, Chöre oder Gelegenheitsstücke nach Verlangen und Bedarf der löblichen Direction unentgeltlich zu liefern; doch hegt er das Zutrauen, daß die löbl. Direction keinen Anstand nehmen werde, ihm für derlei besondere Arbeiten allenfalls einen Tag im Jahre zu einer Benefice Akademie in einem der Theatergebäude zu gewähren.
Wenn man bedenkt, welchen Kraft- und Zeitaufwand die Verfertigung einer Oper fordert, da sie jede andere Geistesanstrengung schlechterdings ausschließt, wenn man ferner bedenkt, wie in andern Orten, wo dem Autor und seiner Familie ein Antheil an der jedesmaligen Einnahme jeder Vorstellung zugestanden wird, ein einziges gelungenes Werk das ganze Glück des Autors auf einmal begründet; wenn man ferner bedenkt, wie wenig Vortheil der nachtheilige Geld-Curs und die hohen Preise aller Bedürfnisse dem hiesigen Künstler, dem übrigens auch das Ausland offen steht, gewähret, so kann man obige Bedingungen gewiß nicht übertrieben oder unmäßig finden.
Für jeden Fall aber, die löbliche Direction mag den gegenwärtigen Antrag bestätigen und annehmen oder nicht: so füget Unterzeichneter noch die Bitte bei, ihm einen Tag zur musikalischen Akademie in einem der Theatergebäude zu gestatten; denn im Falle der Annahme seines Antrages hätte Unterzeichneter seine Zeit und Kräfte sogleich zur Verfertigung der Oper nöthig und könnte also nicht für anderweitigen Gewinn arbeiten. Im Falle der Nichtannahme des gegenwärtigen Antrages aber würde derselbe, da ohnehin die im vorigen Jahre ihm bewilligte Akademie wegen verschiedenen eingetretenen Hindernissen nicht zu Stande kam, die nunmehrige Erfüllung des vorjährigen Versprechens als das letzte Merkmal der bisherigen hohen Gunst ansehen, und bittet im ersten Fall den Tag an Maria Verkündigung, in dem zweiten Falle aber einen Tag in den bevorstehenden Weihnachtsferien dazu zu bestimmen.
Wien 1807.
– Ludwig van Beethoven. m. p.
An den Grafen Franz von Oppersdorf.
Wien den 1ten November 1088. [sic!]
Bester Graf!
Sie werden mich in einem falschen Lichte betrachten, aber Noth zwang mich die Sinfonie, die für Sie geschrieben, und noch eine andere dazu an jemanden andern zu veräußern. Sein Sie aber versichert, daß Sie diejenige, welche für Sie bestimmt ist, bald erhalten werden. Ich hoffe, Sie werden immer wohl gewesen sein, wie auch Ihre Frau Gemahlin, der ich bitte mich bestens zu empfehlen. Ich wohne gerade unter dem Fürsten Lichnowsky, im Falle Sie einmal mir in Wien die Ehre Ihres