Die Lichtstein-Saga 3: Fineas. Nadine Erdmann
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Читать онлайн книгу Die Lichtstein-Saga 3: Fineas - Nadine Erdmann страница 19
»Gute Wahl«, befand Mona. Sie blickte zu Kaelan. »Du bist der Größte und Schwerste, du solltest Duke nehmen.«
Kaelan nickte. »Ist für mich völlig in Ordnung.« Er strich dem Rappen durch die dunkle Mähne.
»Chess und ich sind auch schon Freunde«, meinte Zoe, als das Jungtier seinen Kopf an ihrer Schulter rieb.
»Ja, das sieht man.« Mona lächelte und wandte sich dann Ari und Noah zu. »Queeny ist manchmal etwas nervös und braucht eine ruhige Hand. Easy dagegen lässt es gerne sehr gemütlich angehen und braucht hin und wieder vielleicht ein bisschen Feuer unterm Hintern.«
»Na, damit ist die Sache klar«, grinste Kaelan. »Ari ist unser Tierflüsterer und laut dem Engel ist Noah fürs Feuer zuständig.«
Alle lachten, nur Noah verdrehte schnaubend die Augen. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, rammte Easy ihm ungeduldig seinen Kopf gegen die Brust, weil es ja wohl nicht angehen konnte, dass all seine vierbeinigen Freunde die verlockendsten Leckerbissen bekamen und er bisher komplett leer ausgegangen war.
»Hey, schon gut, Dicker! Du kriegst ja auch was!« Noah griff in Monas Korb und schob dem Pony einen Apfel ins Maul. Zufrieden zermalmte Easy ihn kurz, schien den Apfel dann praktisch zu inhalieren und forderte einen zweiten.
»Na, bitte! Er mag dich.« Liv schmiegte sich kurz an Noah.
»Klar, ich bin ja auch der König der Äpfel.« Er hielt Easy einen weiteren Apfel vor die Nase und das rundliche Pony schnaubte begeistert. »Genieß es, Dicker. Du hast es gehört: Ich bin hier zuständig fürs Feuer, also werde ich dich morgen ganz schön auf Trab bringen!«
Kapitel 10
Mona, es riecht herrlich«, seufzte Zoe, als die fünf nach ihrem Bad im Fluss zurückkehrten und ein verführerischer Duft in der Küche hing.
Mona lächelte. »Es ist nur ein einfacher Gemüseeintopf.«
»Und trotzdem nicht zu verachten«, lachte ein dunkelhaariger Mann in Monas Alter, der mit Moritz auf dem Arm den Tisch deckte. »Hallo, ich bin Dominik. Freut mich, euch hier zu haben.«
»Danke, dass ihr uns so unterstützt«, antwortete Kaelan und schob das Brotmesser außer Reichweite, als Moritz danach greifen wollte.
»Können wir dir mit irgendwas helfen?« Liv trat zu Mona, die zur Verfeinerung gerade noch ein paar frisch gehackte Kräuter über den Eintopf streute.
»Das ist lieb, aber nein, es ist alles fertig.« Sie deutete auf einen Brotkorb. »Stell den noch auf den Tisch und setz dich. Ich bringe den Rest.«
Alle versammelten sich um den Tisch und ließen sich das Essen schmecken, während Dominik und Mona neugierig nach den Reisen zu den Nymphen und Sylphen fragten.
»Bist du denn schon mal den Elfen begegnet?«, fragte Liv an Dominik gewandt, nachdem sie vom Tal der Wasser und dem Palast der Winde erzählt hatten.
Dominik schüttelte den Kopf. »Nein. Zumindest glaube ich das nicht.«
Fragend hob Noah eine Augenbraue. »Und was genau heißt das?«
Dominik nahm noch einen Nachschlag. »Ich habe noch nie einer Elfe gegenübergestanden, geschweige denn, dass ich mit jemandem aus diesem Volk geredet hätte, falls ihr das wissen wollt. Ich kann euch also nichts über sie sagen oder euch Tipps geben, wie ihr ihnen am besten entgegentreten solltet.« Er schob sich einen Löffel voll Eintopf in den Mund.
»Aber?«, hakte Noah nach, da offensichtlich war, dass der Bauer ihnen irgendetwas noch nicht erzählt hatte.
Dominik atmete tief durch. »Manchmal, wenn ich auf der Suche nach den passenden Bäumen für gutes Bauholz tiefer in den Wald geritten bin, da … tja, wie soll ich es sagen?« Er blickte ein wenig ratlos von einem zum anderen. »Ich hab nicht wirklich etwas gesehen, aber trotzdem war da irgendwas.«
»Und was?«, fragte Kaelan.
Dominik seufzte. »Es hört sich verrückt an, aber manchmal hatte ich das Gefühl, als wären die Büsche und Bäume um mich herum lebendig. Fast so, als würden sie mich beobachten.«
»Okaaay, creepy«, murmelte Liv.
Dominik verzog das Gesicht und nickte. »Ja, es war definitiv kein angenehmes Gefühl und ich bin mir sicher, dass es etwas mit den Elfen zu tun hatte.« Mitfühlend blickte er von einem zu anderen. »Ich beneide euch jedenfalls nicht darum, dass ihr euch zu deren Feste begeben sollt. Mir sind diese Waldwesen nicht geheuer.« Er schob sich einen weiteren Löffel Eintopf in den Mund.
Liv tauschte einen Blick mit den anderen vier und gab sich Mühe, den Schauer zu ignorieren, der ihr gerade über den Rücken kroch.
»Na ja, aber ihr seid die Auserwählten des Engels«, versuchte Mona die leicht beklommene Stimmung am Tisch wieder aufzuheitern. »Wenn es jemand schaffen kann, zu den Elfen durchzudringen, dann ja wohl ihr.«
Noah schnaubte. »Dein Wort in Cayaniels Ohr.«
Nach dem Abendessen verabschiedeten die fünf sich, nachdem Mona ihr Angebot abgelehnt hatte, beim Abwasch zu helfen.
»Ihr habt noch einen weiten Weg vor euch. Ihr solltet früh schlafen gehen.« Sie stellte das Geschirr in die Spüle und wandte sich dann zur Tür. »Kommt mit, ich zeige euch den Heuboden.«
Sie führte die fünf samt Vin aus dem Haupthaus zu einer Scheune, in der eine Kutsche, ein Karren und ein Hühnerstall untergebracht waren. Neben einer kleinen Handpumpe stand ein klappriger Tisch mit einer Waschschüssel. Handtücher stapelten sich daneben und drei Öllampen standen bereit.
»Dort könnt ihr euch waschen und da oben liegt alles für euer Nachtlager bereit sowie das Gepäck, das eure Knechte aus Burgedal hergebracht haben.« Mona wies auf eine Leiter, die auf den Dachboden der Scheune führte. »Macht es euch bequem.« Dann deutete sie auf die drei Öllampen. »Mit denen könnt ihr euer Lager schützen. Passt bitte nur auf, dass ihr nicht die Scheune abfackelt.« Sie grinste schief.
»Kriegen wir hin«, versprach Noah. »Bisher ist noch keins unserer Lager in Flammen aufgegangen.«
Wieder grinste Mona. »Das lässt mich hoffen. Ich schätze, ihr könnt die Lampen selbst mit Engelslicht entzünden?«
»Yep.« Noah rief sein Licht und Caya erschien als goldene Lichtkugel über seiner Hand.
»Wow.« Fasziniert blickte Mona auf die leuchtende Sphäre. »Es ist wunderschön.«
»Wenn du willst, helfen wir euch dabei, die Lampen im Stall zu entzünden«, bot Liv sofort an.
Nur mit Mühe riss Mona sich vom Anblick des Engelslichts los und schüttelte den Kopf. »Das ist lieb, aber so viele sind das nicht. Wahrscheinlich hat Dominik das schon erledigt, während wir hier quatschen.« Sie lächelte und deutete noch einmal zum Heuboden. »Wenn ihr noch irgendetwas braucht, meldet euch einfach.«
»Danke«, sagte Kaelan. »Für alles.