Ein Weihnachtshund auf Probe. Petra Schier

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Ein Weihnachtshund auf Probe - Petra Schier

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denn? Dieses Klingeln und Klimpern? Musst du mich deshalb am Halsband zerren?

      »Das hört sich an wie Glöckchen. Wo das wohl herkommt? Oder haben die Leute mit dem Weihnachtsschmuck irgendwo einen Bewegungsmelder mit Tonband?« Sie sah zurück auf den beleuchteten Rentierschlitten. »Wirklich keine schlechte Idee zu Weihnachten. Ob so was teuer ist?«

      Lass uns weitergehen. Da vorne riecht es interessant, da waren andere Hunde!

      Otter lief ein paar Schritte voraus und blickte Emma auffordernd an.

      »Wo sollen wir jetzt hingehen?«, sprach sie ihn an, und er sah aufmerksam zu ihr auf. »Eine Runde um den großen Wildacker?«

      Ja, gerne! Da ist es schön.

      »Aber ich habe meine Taschenlampe vergessen. Da draußen ist es stockfinster.«

      Na und? Ich finde den Weg mit links.

      Otter schnaufte und schüttelte sich. Dann reckte er seine Nase nach rechts.

      Wie wäre es mit dem Dorfplatz? Da riecht es immer so gut nach anderen Hunden.

      »Zum alten Dorfanger? Da ist doch jetzt nichts mehr los. Aber gut.«

      Emma ging in die Richtung, die Otter ihr gewiesen hatte. »Auf der Wiese kann ich dich ein wenig von der Leine lassen. Aber lauf mir nicht weg, ja!«

      Nee, ich laufe nie weg. Aber hier riecht es so gut!

      Otter bellte leise und sprang übermütig über die nur von wenigen Laternen beleuchtete Dorfwiese. Emma sah ihm belustigt zu, wie er sich um sich selbst drehte und hinter den Atemwölkchen her jagte, die er selbst ausstieß.

      Von der Straße her wurde das Geräusch eines Motorrollers laut.

      Was ist das denn? Muss das Ding so laut sein? Da bleibe ich lieber weg. Stinken tut es auch noch. Hier hinten ist es viel interessanter.

      Als Emma sich umdrehte, sah sie den Fahrer auf sich zusteuern.

      Er hielt neben ihr und nahm den Helm ab. »Hallo, Emma, was machst du denn hier?«

      »Hi, Stefan. Das könnte ich dich auch fragen.« Emma lächelte dem großen blonden Jungen gleichmütig zu. »Ich bin mit unserem Hund unterwegs, musste mich ein bisschen abkühlen.«

      »Hm.« Stefan nickte. »Schade, dass du heute Nachmittag so schnell weg warst. Wir hatten noch ’ne Menge Spaß. Wegen Andy hättest du nicht abhauen brauchen.«

      »Er hatte mich eingeladen!«, protestierte Emma heftig. »Wie hättest du dich da gefühlt?«

      »Weiß nicht.« Stefan zuckte mit den Achseln. »Er ist halt ein Volldepp.«

      »Und was machst du um diese Zeit hier?«, wechselte Emma das Thema, obwohl sie ihn lieber abgewimmelt hätte.

      »Ich hab Daniela aus der Sechsten nach Hause gebracht. Sie ist eine Freundin meiner kleinen Schwester.«

      »Aha.« Emma nickte und sah sich um. »Wo ist Otter?«

      Nicht weit entfernt hörte man leises Plätschern.

      »O nein!« Emma fasste sich an den Kopf. »Auch das noch.«

      »Was noch?« Stefan sah sie verständnislos an.

      »Otter ist in den Weiher gesprungen! Mein Vater flippt aus, wenn er das merkt. Ich muss los. Otter!«, rief sie und rannte über die Wiese in Richtung des Entenweihers. Hinter sich hörte sie den Motorroller anspringen, und Augenblicke später fuhr Stefan neben ihr her.

      Am Teich angekommen rief sie noch einmal: »Otter! Wo bist du? Komm sofort her!«

      Keine Panik, ich bin doch hier.

      Wieder plätscherte es, und dann knisterten die wintertrockenen Gräser der Uferböschung. Otter tapste auf sie zu, das Fell klitschnass und triefend. Er hechelte und blickte sie so fröhlich an, dass es aussah, als würde er lachen.

      Wollt ihr nicht auch mal? Ach nein, ihr Menschen mögt ja kein kaltes Wasser. Ihr wisst gar nicht, was euch entgeht!

      »O je.« Kopfschüttelnd ging sie neben dem Hund in die Hocke. »Du sollst doch nicht immer ins Wasser springen. Wie soll ich dich denn jetzt bloß wieder trocken kriegen?«

      Warum? Ich trockne doch von selbst.

      »Macht er das öfter?« Stefan beugte sich ebenfalls zu Otter hinab und strich ihm über den Kopf. »Das Wasser ist eiskalt. Bestimmt friert der Weiher in den nächsten Tagen zu. Wird er davon nicht krank?«

      Emma zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht. Er ist so wild aufs Baden, dass er bestimmt schon abgehärtet ist. Mein Vater dreht durch, wenn er ihn so sieht.«

      »Warum? Ist doch nur Wasser«, wunderte Stefan sich.

      »Aber Otter macht dauernd das Haus dreckig. Mein Vater ist stinksauer deswegen und hat gesagt, er bringt ihn zurück ins Tierheim, wenn das nicht aufhört.«

      »Das ist übel.« Nachdenklich sah Stefan auf Otter hinab, der jetzt aufstand und sich heftig schüttelte.

      Siehste, bin schon fast wieder trocken.

      »Igitt!« Emma sprang zur Seite, musste jedoch kichern.

      »Ich hab hier so ein kleines Handtuch, das ich immer benutze, um den Rollersitz trocken zu reiben, wenn es geregnet hat.« Mit wenigen Schritten war Stefan bei seinem Zweirad und holte das Tuch aus einer kleinen Tasche hervor. »Damit kriegen wir ihn nicht ganz trocken, aber vielleicht wenigstens ein bisschen.«

      Emma nickte erfreut. »Das ist nett von dir.« Sie nahm das Handtuch und begann, Otters Kopf, dann seine Beine und Füße abzurubbeln. Der Hund ließ es sich anstandslos gefallen und leckte ihr immer wieder übers Gesicht.

      Na gut, das macht auch Spaß.

      Wieder kicherte sie. »Hör auf, mich zu waschen!« Sie erhob sich. »Mehr geht leider nicht.« Bedauernd wrang Emma das nasse Tuch aus und übergab es Stefan, der es grinsend wieder einpackte.

      »Du solltest noch ein Weilchen mit ihm herumgehen, dann trocknet er vielleicht wieder.«

      »Oh, verdammt!« Emma blickte auf ihre Armbanduhr. »Wir essen gleich, ich muss nach Hause!«

      »Na dann viel Glück, wegen deinem Vater, meine ich.«

      »Danke für das Handtuch«, antwortete Emma und sah Stefan zu, wie er auf seinen Roller stieg und den Helm aufsetzte.

      »Kein Problem. Wir sehen uns in der Schule.« Er hob noch einmal die Hand zum Gruß, ließ den Motor an und fuhr langsam über die Wiese davon.

      Nachdenklich blickte Emma ihm nach und dann auf Otter hinab, der erwartungsvoll neben ihr saß. »Was soll ich denn Papa erzählen, wenn wir heimkommen? Du bist wirklich unmöglich, Otter. Komm jetzt, mir wird kalt.«

      Das ist das Problem mit euch Menschen. Ihr habt kein warmes Fell. Diese künstlichen Fellschichten, in die ihr euch immer einwickelt, sind einfach

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