Am Trallafitti-Tresen. Udo Lindenberg

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Am Trallafitti-Tresen - Udo Lindenberg

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      Sie ist vierzig, und sie fragt sich:

      „War das nun schon alles, was für mich vorgesehen war?“

      Vielleicht sollte sie jeden Tag so leben, als ob’s der letzte wär’

      mit so einem Typ wie Jimmy

      in Kalifornien, am Meer

      Als sie ihren Tarzan geheiratet hat, ganz in Weiß, ’58 im Mai

      da sagte er: „Meine Hitze wird niemals verglüh’n“

      Doch wenn sie sich heute einmal die Woche im Bett bemüh’n

      dann schlafen sie nur aneinander vorbei

      Sie ist vierzig, und sie fragt sich:

      „Wie komm’ ich raus aus diesem Wartesaal

      mit tiefgefrorenen Träumen im Kühlschrank bis der Sensenmann kommt und sagt: ,Na, dann

      woll’n wir doch mal‘“

      Vielleicht sollte sie jeden Tag so leben, als ob’s der letzte wär’

      mit so einem Typ wie Jimmy

      in Kalifornien, am Meer

       (1977)

      Verdammt, wir müssen raus aus dem Dreck

      In dieser dunklen Malocher-City

      geh’n die Schatten niemals weg

      und jeder sagt, es hat hier keinen Zweck

      aber ich, ich seh’ das anders

      Mädchen, du bist so jung und schön

      hier krepier’n wir zu früh, wenn wir nicht gehen

      Mein Vater kannte auch mal bessere Zeiten

      doch diese Fabrik hat ihn klein gemacht

      Er hat sein Leben wie ein Sklave verbracht

      er kannte wirklich mal bessere Zeiten

      Und so wie ihm soll’s mir nicht gehen

      in unserem Fall muss das anders sein

      es gibt nichts zu verlier’n, du wirst seh’n

      Verdammt, wir müssen raus aus dem Dreck

      da gibt es gar nichts, wir müssen hier weg

      wir müssen raus aus dem Dreck

      Mädchen, es gibt ein besseres Leben

      für dich und mich

      Und wenn wir jetzt auch noch nicht wissen, wohin

      Unser Leben muss ganz anders laufen

      als stupide abrackern

      und sich abends vor der Glotze besaufen

      Meine Mutter kannte auch mal bessere Zeiten

      doch dieser Törn hat sie kaputtgemacht

      sie hat ihr Leben wie eine Sklavin verbracht

      Und deswegen sag’ ich dir:

      Verdammt, wir müssen raus aus dem Dreck

      da gibt es gar nichts, wir müssen hier weg

      wir müssen raus aus dem Dreck

      Mädchen, es gibt ein besseres Leben

      für dich und mich

       (1978)

      Sternentaler

      Es war einmal ein armes Mädchen

      wohnte in ’ner kleinen Stadt

      träumte von großer Liebe

      von der großen Welt, vom großen Geld

      Lebte im Heim, da war’s ganz kalt riss

      aus aus dem Käfig in der Nacht

      kam in die bunte Glitzerstadt

      wo man Karriere macht

      Traf einen Mann, stark und schön

      stahlblaue Augen, dunkles Haar

      dachte, mit dem möcht’ ich gehen

      der sieht so heiß aus wie ’n Leinwandstar

      Er sagte: „Kleine, ich kümmer’ mich

      ab sofort und total und ganz lieb um dich

      Küss mich, ich bin dein Märchenprinz

      und du bist mein Sternentaler“

      Ob Sommer, ob Winter, nun steht sie da

      zu jeder Jahreszeit

      in ihrem dünnen kurzen Sternentalerkleid

      Gegen Kälte nimmt sie Tabletten

      gegen Kummer schluckt sie Sprit

      und statt ihren Prinz nimmt sie auf ihren Turm

      diese Schweinefreier mit

      Und sie liebt ihren Mann, stark und schön

      stahlblaue Augen, dunkles Haar

      und sie ist stolz darauf, mit ihm zu gehen

      doch leider ist er oft nicht da

      Sternentaler im dünnen Kleid

      träumt von der warmen Regenzeit

      und dann später, vielleicht schon nächstes Jahr

      zieht sie mit ihrem Gott für immer nach Ibiza

      Oder…?

       (1983)

      Mein Ding

      Als ich noch ein junger Mann war

      saß ich locker irgendwann da

      auf der Wiese vor’m Hotel Kempinski

      Trommelstöcke

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