Praxishandbuch SAP-Basis – Troubleshooting in der Systemadministration. Manfred Sprenger

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Praxishandbuch SAP-Basis – Troubleshooting in der Systemadministration - Manfred Sprenger

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target="_blank" rel="nofollow" href="#fb3_img_img_29ad826d-5ff9-5b62-935a-47f4787b9dd8.jpg" alt="CalloutCaption"/> Aktuell im Workprozess ausgeführte Aktion

      Die wohl wichtigste Angabe ist diejenige des »Status«. Tabelle 1.1 zeigt Ihnen mögliche Ausprägungen.

      Tabelle 1.1: Die häufigsten Workprozess-Status

      Es sollte schnell klar sein, dass die Dialogantwortzeiten des Systems ungünstig ausfallen können, wenn, wie in Abbildung 1.2 gezeigt, nur wenige Dialogprozesse im Status »wartet« zur Verfügung stehen und für die laufenden Prozesse eine Bearbeitungszeit von mehreren Sekunden angezeigt wird. Lediglich wenn ein Dialogworkprozess mit Status »wartet« vorhanden ist, kann ein Dialogschritt ohne Wartezeit vom Anwender bearbeitet werden. Andernfalls beginnt die Bearbeitung des Schritts erst mit dem Freiwerden eines Dialogworkprozesses.

      Die Transaktion SM50 gibt Ihnen Auskunft über die Auslastung der Workprozesse aktuell und in den zurückliegenden 15 Minuten (siehe Abbildung 1.3).

      Abbildung 1.3: Auslastung Workprozesse

      Angezeigt werden verfügbare und freie Workprozesse (

) sowie die durchschnittliche Auslastung während der letzten Minute, der letzten fünf und der letzten 15 Minuten (
).

      Besonders kritisch ist es, wenn mehrere Dialogworkprozesse den Status »hält« für eine längere Zeit besitzen. Sie bleiben in diesem Fall über das Ende des Dialogschritts hinaus so lange reserviert, bis der Grund für diesen Status beseitigt ist. In dem in Abbildung 1.2 dargestellten Beispiel sind immerhin schon fast die Hälfte der Prozesse reserviert.

      Die Spalte Info Hält gibt Ihnen Hinweise auf den Auslöser für den Status »hält«. Tabelle 1.2 führt hierzu einige Beispiele auf:

      Tabelle 1.2: Beispiele für typische Auslöser in der Spalte »Info Hält«

      Nachfolgend wollen wir uns für zwei der hier gezeigten Auslöser genauer ansehen, wie Sie darauf reagieren können.

      1.2.1 Workprozess im Status »hält« mit Grund »RFC-Antwort«

      Bekommt ein Workprozess den Status »hält« aufgrund einer »RFC-Antwort« zugewiesen, können Sie wie folgt ermitteln, welcher RFC-Aufruf über welche verwendete RFC-Destination den Status ausgelöst hat (siehe Abbildung 1.4).

      Abbildung 1.4: Status »hält« mit Grund »RFC-Antwort«

      Per Doppelklick auf einen Workprozess in der Übersicht (siehe Abbildung 1.2) erhalten Sie die zugehörigen Detailinformationen. Unter der Rubrik Wartegrund finden Sie im Feld Warteinfo (

) die sogenannte Conversation ID des RFC-Aufrufs. Starten Sie nun die Transaktion SM5A und geben Sie dort die Conversion ID in das betreffende Feld ein (
). Im nachfolgenden Bild sehen Sie dann u.a., welche RFC-Destination für den Aufruf genutzt wurde und auf welcher Instanz (Server
) der gerufene Baustein ausgeführt wird. Starten Sie auf dieser Instanz nun die Transaktion SM50. Sie gibt Ihnen u.U. Hinweise darauf, ob die Instanz möglicherweise stark belastet ist und der RFC-Aufruf deshalb zu langen Antwortzeiten führt.

      SAP-Hinweis 934109

      

SAP-Hinweis 934109 enthält detaillierte Informationen zu den Ursachen des Status »hält RFC« und zeichnet Lösungswege auf, wie Sie das Setzen des Status vermeiden.

      1.2.2 Workprozess im Status »hält« mit Grund »PRIV-Modus«

      Ein Workprozess wird mit dem Grund »PRIV« in den Status »hält« versetzt, wenn für die Ablage des Benutzerkontextes (Variableninhalte der gestarteten Anwendungen, Pufferung von Bildschirmlisten etc.) kein Extended Memory mehr verfügbar ist. Der betroffene Anwender wird auf diese Situation durch die Meldung »Speicher wird knapp. Vor Pausen Transaktion beenden!« hingewiesen.

      Wir müssen zwei Ursachen für den Engpass an Extended Memory unterscheiden:

      1. Für eine Dialoganwendung kann die maximal erlaubte Quote an Extended Memory erreicht sein.

      2. Das für die gesamte Instanz zur Verfügung stehende Extended Memory ist ausgeschöpft.

      Der zweite Fall ist besonders kritisch, denn jetzt werden Workprozesse auf den Status »hält« gesetzt, selbst wenn die im Prozess laufenden Anwendungen nur wenig Speicher verbrauchen. In der Folge befinden sich bereits nach kurzer Zeit alle Dialogworkprozesse im Status »hält«; einzig die Anwender, die einen Prozess reserviert haben, können noch Aktionen ausführen.

      Die Transaktion ST02 hilft Ihnen dabei, einen solch globalen Engpass an »Extended Memory« zu erkennen (

), mithilfe der Transaktion SM04 können Sie prüfen, welcher Anwender übermäßig viel Speicher benötigt (
) (siehe Abbildung 1.5).

      Abbildung 1.5: Analyse des Speicherverbrauchs

      Vermeidung »PRIV«

      

Bevor man sich entscheidet, das Extended Memory oder die für einen Anwender verfügbare Quote zu vergrößern, sollte geprüft werden, ob nicht sinnvolle Selektionskriterien beim Start der Anwendung oder ggf. eine Optimierung des Programmcodings dabei helfen können, eine häufige Workprozessreservierung zu vermeiden. Beachten Sie zusätzlich auch den SAP-Hinweis 2098461.

      Bisweilen kann es notwendig sein, eine Anwendung vorzeitig zu stoppen, weil z.B. Selektionskriterien eingegeben wurden, die zu problematisch langen Laufzeiten führen können.

      Für das Abbrechen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Zunächst einmal kann der User, der die Anwendung gestartet hat, selbst versuchen, sie zu stoppen (siehe Abbildung 1.6). Zu diesem Zweck bietet die SAP GUI die Funktion Transaktion abbrechen (

). Ist diese nicht erfolgreich oder läuft die Anwendung z.B. im Hintergrund, können Sie in der Transaktion SM50 Programm • abbrechen (

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