VögelBar 4 | Erotischer Roman. Kim Shatner

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Süße.«

      Dann tauschten sie ihre Handynummern aus.

       Kapitel 5

      Als Paula am nächsten Morgen die Augen aufschlug, brannte bereits ein solch starkes Verlangen in ihr, dass sie das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Sie fuhr sich mit der Hand in den Schritt und merkte, dass sie feucht war. Mit halbgeschlossenen Augen tastete sie nach ihrem Handy, das irgendwo neben ihrem Bett lag.

      Sie kletterte aus dem Bett und ging mit dem Handy ins Bad. Enttäuscht starrte sie auf das Display. Olga hatte sich nicht gemeldet – weder mit einem Anruf noch mit einer WhatsApp-Nachricht. Vielleicht wollte sie sie vor Unannehmlichkeiten bewahren, weil sie verheiratet war.

      Paula wartete, bis Eric das Haus verlassen hatte, dann startete sie selbst einen Versuch. Sie schrieb ihr eine Kurzmitteilung.

      Darf ich noch einmal deine zärtlichen Hände auf meiner Haut spüren? Kuss, Paula.

      Mit klopfendem Herzen ging sie ins Bad, um ihre Morgentoilette zu machen. Danach frühstückte sie auf der Terrasse.

      Als sie um halb elf noch immer nichts von Olga gehört hatte, wählte sie ihre Nummer. Nichts! Ihr Handy war ausgeschaltet.

      Mit irgendwem musste sie aber jetzt telefonieren!

      Sandy!

      Doch das Handy ihrer besten Freundin war ebenfalls aus.

      Jetzt reicht’s mir aber!

      Sie kleidete sich an, trug Lipgloss auf, warf einen letzten kritischen Blick in den Spiegel und verließ das Haus.

      Sie lief die Auffahrt hinunter, stieg in ihren Wagen und machte sich auf den Weg in die Channel Street, wo Sandy wohnte. Wenn sie sie dort nicht anträfe, würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als ihre Langeweile mit Intensiv-Shopping zu vertreiben.

      Dreißig Minuten später parkte sie ihren schwarzen Audi unweit von Sandys Wohnung.

      Ihr wurde erst nach dem zweiten Klingeln geöffnet.

      Schon im Treppenhaus roch es intensiv nach Farbe.

      Als sie es bis zu Sandys Wohnungstür hinaufgeschafft hatte, staunte sie nicht schlecht über die Aufmachung ihrer Freundin: Sandy trug ein weißes T-Shirt und Boxershorts und war über und über mit Farbe bekleckert. Ihr blondes Haar war zu einem Dutt zusammengesteckt. Darüber trug sie einen aus Zeitungspapier gefalteten Malerhut.

      »Oje, ich störe.«

      »Nein, ich wollte eh gerade eine Pause einlegen. Komm rein.«

      »Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du renovierst? Ich hätte dir helfen können.«

      »Schon gut, Schatz«, sagte Sandy und schloss die Tür hinter Paula, »aber so was mache ich am liebsten allein.«

      Paula sah sich um. In fast allen Räumen war das Mobiliar in der Mitte zusammengerückt und mit Planen abgedeckt. Alles war voller Malutensilien: Farbeimer, Pinsel in unterschiedlichen Größen, Heizkörperpinsel, Rollen aus Lammfell, Teleskopstangen, Abstreifgitter, Schwämme und Tücher zum Reinigen, Cuttermesser, Klebeband und jede Menge Abdeckfolie. Nur die Küche war bislang von Sandys Renovierungswahn verschont geblieben.

      »Lass uns in die Küche gehen«, sagte Sandy.

      Paula folgte ihr.

      Auf dem Küchentisch standen eine Flasche Veuve Cliquot und ein halb volles Glas. Sandy holte ein zweites Glas aus dem Schrank, füllte es mit der prickelnden Flüssigkeit und reichte es Paula.

      »Hab nur noch zwei Flaschen.« Sie lachte. »Wird mal wieder Zeit, dass Marc Nachschub liefert.«

      Marc Feldman, Londons Starastrologe, war einer ihrer ältesten Freunde. Wenn er sie besuchte, was viel zu selten vorkam, brachte er immer eine Kiste Champagner mit. Aber so war Marc nun mal.

      »Der gute Marc«, sagte Paula. »Von Kopf bis Fuß ein Gentleman.«

      »Ja, aber er kann auch anders sein.«

      »Wem sagst du das.«

      Die Damen stießen an. »Cheers!«

      Nachdem sie sich hingesetzt hatten, streichelte Sandy ihrer Freundin zärtlich über die Wange. »Gut siehst du aus.«

      »Danke. Du auch. Mit dem Escortservice habe ich übrigens Schluss gemacht. Ich hoffe, ich werde schnell wieder die alte Paula.«

      »Das ist gut. Das war echt nichts für dich.«

      »Gott sei Dank habe ich es noch rechtzeitig bemerkt. Einen Mann zu erobern, liegt mir mehr, als mich von einem wildfremden reichen Knacker in einem Hotelzimmer durchknallen zu lassen.«

      »Habe ich dir doch gleich gesagt.«

      »Ja, hast du. Aber ich musste diese Erfahrung erst selber machen … Der Champagner ist köstlich. Kann ich noch ein Glas haben?«

      »Klar.« Sandy lächelte leise in sich hinein. Sie wusste, dass Paula von Champagner immer ganz scharf wurde. Wenn es jetzt gleich auf Sex hinauslaufen würde, wäre sie sehr einverstanden, denn ihre Pussy hatte in den letzten drei Tagen ausschließlich ihren Lieblingsvibrator zu spüren bekommen.

      »Ich muss dir etwas beichten, Sandy.«

      »Schieß los!«

      »Erinnerst du dich an die blonde Pianistin auf Maxwell Fitchs Jacht?«

      »Die Russin?«

      »Ja. Ich habe sie gestern zufällig in der City getroffen.«

      »Und?«

      Paula senkte verlegen den Blick. »Ich glaube, ich habe mich in sie verliebt.«

      »Ist nicht wahr.«

      »Doch. Es kam wie ein Blitz über mich. Wir saßen im Café, haben etwas getrunken und sind dann zu mir nach Hause gefahren.«

      »Und? Habt ihr?«

      »Ja. Zuerst waren wir im Pool. Danach haben wir uns im Garten geliebt. Auf dem Rasen.«

      »Wahnsinn.« Sandy spürte ein leichtes Pochen in ihrer Möse.

      »Olga war unglaublich zärtlich zu mir, und ich bin mehrmals gekommen.«

      Bei Sandy lief sofort ein imaginärer Film ab. Das ließ sich gar nicht verhindern. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie sich die Frauen küssten und streichelten und sich in Neunundsechzigerstellung gegenseitig ihre Muschis ausschlürften.

      »Könntest du dir vorstellen, beim nächsten Mal dabei zu sein?«, fragte Paula.

      »Eine Ménage-à-trois?« Sandy zog die Stirn kraus. »Du kennst mich, Schatz, vorstellen kann ich mir vieles. Es hängt aber von meiner Stimmung ab. Planen kann ich das nicht.«

      »Glaub mir«, korrigierte Paula sie, »sobald du ihren nackten Körper gesehen hast, ist es um dich geschehen.«

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