RHI Zukunftsnavigator 2021: In Deutschland neu denken. Группа авторов

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S. 100–104.

      4 Siehe dazu auch: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

      5 Siehe dazu auch: Franzi von Kempis: Anleitung zum Widerspruch, S. 101–103.

      6 Vgl. zu diesem Absatz auch: »Was Facebook gegen Antisemitismus tut – und was nicht«, https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/was-facebook-gegen-antisemitismus-tut-und-was-nicht,S8HzFGn, abgerufen am 3.9.2020. »Facebook blockiert Gruppen von ›QAnon‹-Verschwörungstheoretikern«, https://www.wiwo.de/social-media-facebook-blockiert-gruppen-von-qanon-verschwoerungstheoretikern/26111218.html, abgerufen am 3.9.2020.

      7 Vgl. »Datenanalyse: Nutzer finden fragwürdige Corona-Informationen vor allem auf Youtube und verbreiten sie über Whatsapp«, https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2020/05/12/datenanalyse-nutzer-finden-fragwuerdige-corona-informationen-vor-allem-auf-youtube-und-verbreiten-sie-ueber-whatsapp, abgerufen am 3.9.2020.

      8 Siehe hierzu auch: Katharina Nocun/Pia Lamberty: Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen. Köln 2020, S. 38.

      9 Katharina Nocun/Pia Lamberty: Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen. Köln 2020, S. 151.

      10 People of Color.

      11 Siehe dazu auch: Katharina Nocun/Pia Lamberty: Fake Facts. Wie Verschwörungstheorien unser Denken bestimmen. Köln 2020, S. 239–297 und S. 303. Kirsten Dietrich: »Gefährlicher Verschwörungsglaube – Sinnsuche zwischen Gut und Böse«, https://www.deutschlandfunkkultur.de/gefaehrlicher-verschwoerungsglaube-sinnsuche-zwischen-gut.1278.de.html?dram:article_id=478069, abgerufen am 3.9.2020.

      12 Christian Röther: »Warum Verschwörungsideologien die Demokratie gefährden«, https://www.deutschlandfunk.de/proteste-gegen-corona-massnahmen-warum.724.de.html?dram:article_id=482935, abgerufen am: 3.9.2020.

      13 Zitat aus: Umfrage bei Lehrern: Schulen digital kaum gewappnet, https://www.tagesschau.de/inland/corona-lehrer-101.html, abgerufen am: 3.9.2020.

      14 Vgl. dazu: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153257/umfrage/haushalte-mit-internetzugang-in-deutschland-seit-2002/#:~:text=Im%20Jahr%202019%20waren%20rund,von%2016%2D74%20Jahren%20aufweisen, abgerufen am: 3.9.2020.

      Katharina Schüller

      Jenseits der Daten

      oder wie Data Literacy die Selbstbestimmung stärkt

      Daten in der Krise

      Doch obgleich Daten im Zeitalter der Digitalisierung sprudeln wie das viel beschworene »Öl des 21. Jahrhunderts«, ist noch lange nicht garantiert, dass sie auch nutzbar sind. Oftmals laufen wir Gefahr, in einem Ozean von nutzlosen Daten und deren Derivaten zu ertrinken: Daten, die aus nicht repräsentativen Erhebungen stammen; Kennzahlen und Visualisierungen, die eine scheinbare Sicherheit suggerieren, statt zum vernünftigen Umgang mit Unsicherheit zu motivieren; Analysen, die wahlweise dramatisieren oder verharmlosen, aber selten zwischen Fakten und Interpretationen differenzieren.

      Gute Daten und die Kompetenz, mit ihrer Hilfe kluge Entscheidungen zu treffen, sind in einer globalisierten und digitalisierten Gesellschaft mit ihren hochkomplexen Herausforderungen unverzichtbar für nachhaltige Entwicklung und soziale Teilhabe. Um Daten in Steuerungswissen zu transformieren, müssen sie bereinigt, verknüpft, analysiert, kontextualisiert und interpretiert werden. Die dazu nötige Kompetenz ist das, was wir unter Data Literacy verstehen.

      Veränderung der Bedeutung von Data Literacy

      Gerade zu Beginn der Krise standen Datenexpert*innen vor einer großen Herausforderung. Von ihnen wurde erwartet, Zahlen zu analysieren und Prognosen daraus zu erstellen, aber die Corona-Fallzahlen waren dafür nicht geeignet, weil sie zu wenige Informationen enthielten, etwa über die mögliche Dunkelziffer. Der Knackpunkt war und ist, dass die Fallzahlen erheblich davon abhängen, wie getestet wird. Dies geschieht nach wie vor nicht einheitlich auf Grundlage einer repräsentativen Auswahl von Testpersonen, sondern nach regional wie international verschiedenen Strategien, die sich im Zeitverlauf auch noch verändert haben. Das hatte mit der Verfügbarkeit von Tests zu tun, war aber auch eine Kostenfrage. Die registrierten Fallzahlen erlauben somit keine belastbaren und zeitlich beziehungsweise räumlich vergleichbaren Aussagen über die Gesamtsituation.

      Ein möglicher Weg der Stellungnahme als Experte wäre die ehrliche und transparente Kommunikation des Mangels an gesichertem Wissen. Aber das birgt die Gefahr, dass zahlreiche Rezipienten die Botschaft empfangen, dass die Modellrechnungen falsch sind (weil die Wahrscheinlichkeit, dass es genauso abläuft wie im Modell, praktisch null beträgt), und daraus ableiten, dass die empfohlenen Maßnahmen wie beispielsweise Ausgangsbeschränkungen dann auch falsch sein müssen (obwohl sie wahrscheinlich notwendig und richtig waren und sind).

      Das ist ein großes ethisches Dilemma. Ist es besser, bei der Wahrheit zu bleiben und zu hoffen, dass

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