Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts. Kai Hirdt

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Perry Rhodan 3094: Herz des Lichts - Kai Hirdt Perry Rhodan-Erstauflage

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      Der Roboter wartete ab, während er anscheinend weitere Informationen von dem Haluter bekam. »Sie hat ein minderwertiges Sensorium. Eine Normal- und eine Wärmebildkamera von geringer Auflösung, schwache Sendeleistung, keine Verschlüsselung. Das ist ...«

      »Feindkontakt!«, rief Schlafner. »Jemand kommt!«

      »Bring Aipu weg!«, rief Emuladsu.

      Doch der TARA-Psi sprang noch immer nicht. »Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Gegner so vorgehen ...«

      »... ist mir egal!«, schrie Emuladsu. »Es geht um meinen Sohn!«

      Spätestens in diesem Moment musste die halbe Stadt gehört haben, dass sich jemand in der verlassenen Station aufhielt. In der Stille der größtenteils verlassenen Gebäude trug ihre Stimme kilometerweit.

      »Hey!«, erklang eine Antwort von draußen. Die Stimme klang ... alt. Alt und vertraut.

      »Stehen bleiben, oder ich schieße!«, rief Schlafner. »Und du: Spring endlich!«

      »Haad hat die Analyse abgeschlossen«, beharrte der TARA-Psi. »Es handelt sich ...«

      »Stehen bleiben, habe ich gesagt!« Schlafner gab einen Schuss ab, eine gleißende Strahlbahn im Halbdunkel.

      »Hey!«, erklang die Stimme erneut. Nicht ängstlich, nicht kämpferisch – eher empört. »Seid ihr verrückt?«

      »Identifizier dich!«, rief Schlafner.

      »Identifizier dich selber!«, kam die Antwort. »Das ist meine Insel, verdammt, und ihr seid in meiner alten Station!«

      »Es handelt sich«, setzte der TARA-Psi seinen unterbrochenen Satz fort, »um eine billige Nahdistanz-Beobachtungssonde mit der Kennung einer Vogelwarte auf Goinad. Wir haben einem Ornithologen sein Werkzeug gestohlen. Wahrscheinlich will er nur fragen, ob wir etwas darüber wissen. Und versteht die Welt nicht mehr, weil plötzlich auf ihn geschossen wird.«

      »Besonders ängstlich klingt er nicht«, sagte Chione.

      »Ich schicke euch die Sicherheit auf den Hals!«

      Emuladsu, Obioma, Dancer und Schlafner tauschten Blicke. Das war nun wahrlich nicht die Drohung eines Elite-Überfallkommandos, wie es der Jägerin Takkuzardse zur Verfügung stand.

      Emuladsu begriff. Die Spannung fiel so plötzlich von ihr ab, dass sie lachen musste. »Steck die Waffe weg! Haad hat recht, ich kenne diese Stimme. Das ist Shepardt Wilzukudu.« Sie legte alle vier Hände übers Gesicht, als sie begriff, wen sie da beinahe erschossen hatten. »Er war ein Freund meiner Mutter, die hier ihre letzten Jahre verbracht hat. Der stellvertretende Leiter dieser Station. Anscheinend ist er hiergeblieben, als sie geschlossen wurde.«

      »Bist du sicher?«, fragte Schlafner misstrauisch.

      »Bouner Haad und ich halten diese These für hochwahrscheinlich«, meldete sich der TARA-Psi.

      Emuladsu stellte sich ans Fenster und rief: »Komm herein, Shepardt. Bitte, verzeih den Irrtum. Wir haben jemand anderen erwartet.«

      »Widerrechtlich eingedrungen seid ihr! Ich werde euch melden!«

      »Entschuldige dich!«, forderte Emuladsu.

      »Was?«, fragte Schlafner.

      »Sag ihm, es tue dir leid. Dass es ein Versehen war.«

      Der Terraner sah sie entgeistert an, dann zuckte er kurz mit den Achseln. »Bitte verzeih mir. Der Schuss hat sich versehentlich gelöst. Wir wollten uns nur schützen, man weiß ja nicht, wer hier nachts unterwegs ist.«

      »Das will ich meinen, junger Mann, das will ich meinen! Genau das frage ich mich nämlich auch. Wer seid ihr also?«

      »Du hast meine Mutter gekannt«, rief Emuladsu. »Ihr wart Freunde.«

      Der Mann draußen zögerte. »Dupa?«, fragte er. »Die kleine Dupa? Was machst du denn hier?«

      2.

      »Hui.« Cascard Holonder, der ertrusische Kommandant der RAS TSCHUBAI, verzog keine Miene. »Ich wusste nicht, dass wir hier so viele Fans haben.«

      Perry Rhodan runzelte die Stirn. Schon Sekunden, nachdem die RAS zwischen Bleisphäre und Sternenrad erschienen war, prasselten Funkanfragen auf sie ein, erst Dutzende, inzwischen Hunderte. ANANSI, die Semitronik und gleichermaßen Gehirn und guter Geist des Schiffs, hatte zwei als besonders wichtig markiert: Der arkonidische Flottenoberbefehlshaber agh Fermi und die cairanische Konsulin Satim Tainatin verlangten Rhodan persönlich zu sprechen.

      »Kein Kontaktversuch durch die THORA?«, wunderte sich Rhodan. »Ich wollte gerne mit Gucky sprechen, bevor ich einigen wichtigen Leuten den Tag vermiese. Aber wenn der Prophet nicht zum Berg kommt ...« Er nickte Lit Olwar zu, dem Leiter der Funk- und Ortungsstation. »Bau bitte eine Verbindung auf!«

      Der Oberstleutnant zeigte ein wortloses Grinsen.

      Rhodan seufzte. »Er steht schon hinter mir, oder?«

      Guckys helle Stimme erklang in seinem Rücken. »Bis du Berg dich in Bewegung setzt, ist dieser Prophet schon zweimal durch die halbe Galaxis teleportiert.«

      Rhodan drehte sich um und blickte lächelnd zu seinem pelzigen Freund hinunter.

      Der Ilt sah erwartungsvoll zurück. Im Mausgesicht blitzte treuherzig der Nagezahn, der Biberschwanz patschte einen ungeduldigen Rhythmus auf den Boden. »Was ist? Werd ich jetzt endlich gekrault oder was?«

      »Sehr wohl«, meldete Rhodan im besten Kadettenton und streckte die Hand aus, um Gucky durchs Kopffell zu wuscheln.

      Als er ihn berührte, veränderte sich übergangslos die Umgebung. Rhodan fand sich in einer Medostation wieder – und starrte in die Läufe mehrerer Strahlwaffen, die zwei TARA-Kampfroboter auf ihn richteten.

      Gucky war sofort weitergesprungen und betrachtete Rhodan nun durch eine Glassitscheibe in der Wand. Seine Stimme drang nur noch aus einem Akustikfeld.

      »Reine Vorsichtsmaßnahme«, sagte der Ilt. »Ich bitte um Entschuldigung, aber ich muss sichergehen, dass du du bist und nicht eine von diesen cairanischen Kopien. Auf die bin ich nämlich nicht besonders gut zu sprechen.«

      Rhodan hob die Hände und setzte sich auf eine Untersuchungsliege. »Volles Verständnis. Ich freue mich auch, dich zu sehen. Was passiert jetzt?«

      »Wir checken deinen Kopf. Wenn du kein shenpadrisches Organoid im Hirn hast, werde ich meinen ganzen Charme spielen lassen, um dich diesen peinlichen Vorfall vergessen zu machen.«

      Rhodan war sich sehr sicher, diesen Test zu bestehen. Um ein »andernfalls« hätte er sich also keine Sorgen machen müssen. In der Praxis fiel das schwer, solange er in die glimmenden Abstrahlöffnungen von Waffenarmen starrte.

      »Dann mal los!«, forderte er.

      Ein Medoroboter schwebte heran und beleuchtete Rhodans linke Schläfe mit einem Scanner. Sekunden später ließen die TARAS ihre Waffen sinken, die Tür öffnete sich, und Gucky watschelte herein.

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