In Fesseln. John Galsworthy
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Sich für seinen eigenen Vater zu schämen, ist womöglich die bitterste Erfahrung, die ein junger Mann machen kann. Während er davoneilte, schien es Val, als habe seine Karriere geendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Wie konnte er jetzt noch nach Oxford gehen mit all diesen Kerlen, diesen so perfekten Freunden von Crum, die wissen würden, dass sein Vater ein ›ordinärer Kerl‹ war! Und plötzlich hasste er Crum. Wer zum Teufel war Crum eigentlich, einfach so etwas zu sagen? Wäre Crum in diesem Moment neben ihm gelaufen, er hätte ihn mit Sicherheit vom Gehweg geschubst. Sein eigener Vater – sein Vater! Es schnürte ihm die Kehle zu und er vergrub die Hände tief in den Taschen seines Mantels. Zum Teufel mit Crum!
Es kam ihm der verrückte Gedanke, zurückzulaufen und seinen Vater in Schutz zu nehmen, ihn am Arm zu nehmen und mit ihm vor Crums Nase umherzulaufen. Doch er verwarf ihn gleich wieder und ging weiter seines Weges die Piccadilly hinunter. Eine junge Frau stellte sich vor ihn. »Nicht so wütend, Kleiner.« Er wich zurück, ging an ihr vorbei und wurde mit einem Schlag sehr gefasst. Wenn Crum jemals ein Wort sagen sollte, dann würde er ihm aber so was von eine verpassen, und damit wäre die Sache erledigt. Er lief noch gut hundert Meter zufrieden mit diesem Gedanken weiter, dann tröstete ihn das kein bisschen mehr. So einfach war das nicht! Er dachte daran, wie in der Schule, wenn jemandes Vater oder Mutter nicht dem Standard entsprach, das demjenigen dann immer anhaftete.
Das war eines dieser Dinge, die man durch nichts wieder loswurde. Warum hatte seine Mutter nur seinen Vater geheiratet, wenn er ein ›ordinärer Kerl‹ war? Das war so schrecklich ungerecht – so was von gemein, jemandem einen ›ordinären Kerl‹ zum Vater zu geben. Das Schlimmste daran war, dass ihm jetzt, wo Crum diese Worte ausgesprochen hatte, bewusst wurde, dass er unterbewusst schon lange gewusst hatte, dass sein Vater nicht gerade ein ›Saubermann‹ war. Es war das Grausamste, was ihm je widerfahren war – das Grausamste, was je irgendeinem Jungen widerfahren war! Und so niedergeschlagen wie nie zuvor in seinem Leben erreichte er die Green Street, wo er die Tür mit einem mitgeschmuggelten Hausschlüssel öffnete. Im Esszimmer standen seine Kiebitzeier einladend für ihn bereit, mit ein paar Scheiben Brot und etwas Butter, und ein wenig Whisky in einer Karaffe – gerade genug, so hatte Winifred gedacht, dass er sich wie ein Mann vorkam. Von dem Anblick wurde ihm übel, und er ging nach oben.
Winifred hörte ihn vorbeigehen und dachte: ›Mein lieber Junge ist zu Hause. Gott sei Dank! Wenn er nach seinem Vater gerät, weiß ich nicht, was ich tun soll! Aber das wird er nicht, er ist wie ich. Der liebe Val!‹
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