Reise durch Nordwestamerika. Alexander Mackenzie
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Alexander MacKenzie
Alexander MacKenzie
REISE DURCH
NORDWESTAMERIKA
Von Montreal zum nördlichen Eismeer und zur Pazifikküste
Herausgegeben von Susanne Mayer
unter Mitwirkung von Ulrich Schlemmer
INHALT
MacKenzie: Der Abenteurer und die Company
Geschichte des Pelzhandels in Kanada
Alexander MacKenzie’s, Esq., Reisen durch Nordwestamerika
Tagebuch einer Reise ans Eismeer im Jahre 1789
Tagebuch einer zweiten Reise zum Pazifik 1792–1793
MACKENZIE: DER ABENTEURER UND DIE COMPANY
Kanada – das ist für viele nicht nur ein geografischer Begriff, sondern auch ein Traum. In einer Welt der beengten Lebensräume, der bedrohten Tierarten, der verschmutzten Umwelt verbindet sich mit diesem Land die Vorstellung von unzähligen Seen mit glasklarem Wasser, von undurchdringlichen Wäldern, reißenden, sauberen Flüssen, hohen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln und einer vielfältigen Tierwelt. Kanada – das ist auch ein Traum von Abenteuer und freiem Leben in unberührter Natur.
Nun sind solche romantischen Vorstellungen heute nur noch bedingt realistisch, denn die Probleme unseres Zeitalters der Energieverknappung haben auch vor Kanada nicht haltgemacht: Riesige Gebiete des Landes werden unter Wasser gesetzt, Staudämme gebaut und Kraftwerke errichtet, wobei Lebensraum für Mensch und Tier zerstört und traditionelle Lebensweise vernichtet wird. Und doch: Noch immer zählt Kanada für viele Europäer zu einem der beliebtesten Auswanderungsziele; noch immer kann Kanada dem einzelnen Menschen genügend Lebensraum bieten. Das zweitgrößte Land der Erde besteht auch heute noch, über 400 Jahre nach Beginn seiner Besiedelung durch Europäer, zu einem beträchtlichen Teil aus unerschlossener Wildnis. Es hat einer völligen Inbesitznahme durch den Menschen und die moderne Zivilisation erfolgreich widerstanden, auch wenn es natürlich kartografisch voll erfasst ist. Noch vor 200 Jahren war das anders. Die ersten Einwanderer konnten sich lediglich in den Küstenregionen festsetzen, denn es verlangte schon außergewöhnlichen Mut, sich in das Innere dieses unwegsamen Landes vorzuwagen. Noch niemand hatte dieses riesige Land von Osten bis zur Pazifikküste durchquert.
Einer der Männer, die diese Herausforderung annahmen, war der Schotte Alexander MacKenzie. Als er im Jahre 1789 zu seiner ersten Expedition aufbrach, konnte er sich über das, was ihn erwartete, nur ein äußerst undeutliches Bild machen. Weder hatte er Landkarten zur Hand noch besaß er genaue Vorstellungen über die Entfernungen, die zurückzulegen waren. Er konnte sich lediglich auf einige spärliche, dazu meist recht unsichere geografische Angaben von Trappern und Indianern stützen, die aus den Wäldern kamen, um in den am Rande der Wildnis errichteten Forts der Pelzgesellschaften ihre Felle zu verkaufen. Im Klaren war sich Alexander MacKenzie nur über Ziel und Zweck seiner Expedition: vom Osten Kanadas aus einen Weg zum Pazifik zu finden. Der erste Versuch schlug fehl; MacKenzie und seine Begleitmannschaft hatten zwar eine Küste erreicht, doch es war die des Nordpolarmeeres. Drei Jahre später startete er eine zweite Expedition, deren Ausgang erfolgreich war.
Heute trägt nicht nur der zweitlängste Fluss Nordamerikas seinen Namen, sondern auch der »District of Mackenzie« im Norden