Literaturvermittlung und Kulturtransfer nach 1945. Группа авторов

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Literaturvermittlung und Kulturtransfer nach 1945 - Группа авторов Edition Brenner-Forum

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und später für den Merkur25 –, unterhielt aber brieflich freundschaftliche Beziehungen zum Kösel-Verlagsinhaber Heinrich Wild,26 bei dem Adorno zeitweise seine dann schließlich doch bei Suhrkamp erschienene Benjamin-Ausgabe unterzubringen versuchte,27 und seine Minima Moralia wurden im Hochland durch den katholischen Philosophen Hermann Krings rezensiert, von dem Adorno so viel hielt, dass er Krings dem bayerischen Kultusminister für ein philosophisches Ordinariat in München empfahl.28 Die Adorno-Forschung hat bisher dessen Affinitäten zum Katholischen und seinen Verbindungslinien in den Katholizismus hinein nicht allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber sie sind in der Tat erstaunlich genug, um einen kleinen Exkurs – Marginalien zu „Adornos hochkomplexe[r] ‚Interkonfessionalität‘“29 – zu rechtfertigen: Nicht nur, dass seine Fakultät, wie er am 25.2.1957 an Wild schreibt, soeben einen „hervorragend begabten Jesuitenschüler“30 habilitiert habe, und zwar mit einem „große[n] Werk über ontologische Probleme des Neothomismus“;31 überhaupt, so Adorno an Wild, habe er sich „philosophisch […] mit Katholiken immer gut verständigen können“,32 „zumal solchen jesuitischer und dominikanischer Schulung“, und zwar „weit besser“ mit diesen „als mit all dem, was heutzutage den Jargon der Eigentlichkeit plappert“.33 Diese Formulierung könnte Adornos Sympathien für das Katholische eher als flüchtigen Widerschein einer aktuell aufflammenden Heidegger-Antipathie erscheinen lassen. Dass sie in Wahrheit lebensgeschichtlich tief verwurzelt und zugleich im Biographischen34 wie Intellektuellen begründet waren, beweist ein Brief Adornos vom 7. Oktober 1934 an den Komponisten Ernst Křenek, der zu den wichtigsten Gesprächspartnern Adornos gehörte; dort schreibt er:

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