Alternative Investments 2.0. Группа авторов

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in Japan in 2011) eingetreten sind. In dieser Dekade traf z.B. kein einziger Hurrikan der Stärke 3 oder höher[10] auf das US-Festland.

      Aufgrund der relativ tiefen, durch Naturkatastrophen verursachten, versicherten Schäden und dem Niedrigzinsumfeld als Folge der Finanzkrise 2008 konnten Erst- und Rückversicherer ihre Kapitalbasis stärken. Dies und die Tatsache, dass der ILS-Markt in der Periode stark gewachsen ist, führte zu einem Überangebot an verfügbarer traditioneller und alternativer Versicherungskapazität, was sich wiederum in tieferen Prämien pro versicherter Einheit widerspiegelt. Niedrigere Prämien führen logischerweise zu tieferen Renditen für ILS-Investoren (Abbildung 3). Die Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage führt zu Prämienschwankungen.

      Abbildung 3 stellt den Rückversicherungszyklus über einen Zeitraum von 30 Jahren dar.

      Abbildung 3: Guy-Carpenter-Property-Catastrophe-ROL-Index (1990 bis 2020)

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      Quelle: https://www.artemis.bm/global-property-cat-rate-on-line-index/, Zugriff: 30.09.2020; dieser Index zeigt die Veränderung der Prämien in US-Dollar für Katastrophenversicherungen im Jahresvergleich. Alle Datenpunkte beziehen sich auf den 01.01. des jeweiligen Jahres

      Der Verlauf der Renditeentwicklung ist in Abbildung 4 gut ersichtlich. Die aufgezeigten ILS-Renditen reflektieren den von Swiss Re zusammengestellten Index für handelbare Katastrophenanleihen im Vergleich zu anderen Anlageklassen.

      Abbildung 4: Renditen im Vergleich

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      Quelle: Bloomberg, Swiss Re, Lane Financial LLC. Left hand chart updated monthly: Swiss Re Global Cat Bond TR index, S&P 500 and BofA Merrill Lynch Global High Yield Index, as of 30 September 2019; right hand chart updated quarterly: Lane Financial LLC All Cat ILS market spreads, BofA Merrill Lynch Global High Yield OAS, BofA Merrill Lynch Global Broad Market Corporate OAS, as of 30 September 2019; investors cannot invest directly in any index

      Im Gegensatz zu Staats- oder Unternehmensanleihen ist der Investor bei ILS nicht direkt dem Ausfallrisiko des Sponsors der Transaktion (üblicherweise ein Erstversicherer) ausgesetzt. Bei einer ILS-Struktur ist eine Einzelzweckgesellschaft (SPV (Abbildung 2) oder eine ähnliche Struktur) der Sponsor der Transaktion und nicht der Emittent. Diese SPV-Struktur gehört nicht zum Konsolidierungskreis des Erstversicherers (Deckungskäufer) und ist somit nicht dem Insolvenzrisiko des Sponsors ausgesetzt.

      Das Wertpapierdepot, das durch den SPV gestellt wird, sieht zwar den Erstversicherer als Begünstigten vor, jedoch ausschließlich im Schadenfall. Ansonsten wird das Vermögen, das sich im Wertpapierdepot befindet, dazu benutzt, bei Verfall oder Fälligkeit der ILS die Einlage an die Investoren zurückzuzahlen. Der Kapitalmarktinvestor ist gegen die Insolvenz des Erstversicherers dahingehend geschützt, dass bei Nichtzahlen der Versicherungsprämie durch den Erstversicherer die Deckung erlischt und das Kapital im Collateral Account dem Anleger zurückbezahlt wird. Findet jedoch ein unter dem Risikotransfer gedecktes Ereignis statt, kann der Anleger sein eingesetztes Kapital ganz oder teilweise verlieren.

      Die Nutzung eines SPV bei einer ILS ermöglicht den versicherungstechnischen Risikotransfer von Versicherungsnehmer zum SPV und kann die entsprechenden Risiken aus der Bilanz nehmen.

      Wie Abschnitt 1 erwähnt, wurden als Reaktion auf Kapazitätsengpässe nach Hurrikan Andrew erstmals Naturkatastrophenrisiken außerhalb des traditionellen Versicherungsmarktes platziert. Die weltweit erste ILS-Transaktion (Kover Limited) wurde für Hannover Rück als Deckungskäufer strukturiert und Anfang 1994 mit Hilfe von Insurance Linked Notes im Rahmen einer Privatplatzierung erfolgreich an Kapitalmarktinvestoren verkauft. Bei dieser Transaktion wurde ein Teil des Portfolios der Hannover Rück (globale Naturkatastrophenrisiken unter Ausschluss von US-Risiken) durch eine besondere Deckungsstruktur im Schadenfall abgesichert.

      Abbildung 5: Abgedeckte Naturkatastrophenrisiken

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      Quelle: Schroder Secquaero, Weltkarte nur zu Illustrationszwecken

      Für Investoren ist es zudem wichtig zu verstehen, welche Naturkatastrophen genau abgedeckt werden. Deshalb werden diese bei handelbaren Katastrophenanleihen auch in den meisten Verträgen explizit erwähnt (named perils). Das schützt den Anleger vor negativen Überraschungen, v.a., wenn nicht oder nur schlecht modellierte Risiken zediert werden. Bei den traditionellen Rückversicherungslösungen näherstehenden Collateralized-Re-Produkten gibt es allerdings noch sehr viele all-natural-perils-Strukturen, die alle Naturgefahren – auch teilweise nicht modellierte Risiken – abdecken. Die Analyse und Bewertung solcher Transaktionen gehören aufgrund der Komplexität zwingend in die Hände eines entsprechend professionell aufgestellten ILS-Verwalters.

      Der ILS-Markt deckt zu einem großen Teil Naturkatastrophenrisiken aus entwickelten Ländern der Welt ab, wo zum einen hohe Wertekonzentrationen bestehen, andererseits aber auch der Wille und die Mittel vorhanden sind, diese Werte entsprechend zu versichern. Es erstaunt deshalb nicht, dass v.a. Risiken aus den USA in den Kapitalmarkt fließen, z.B. von Hurrikan-exponierten Gebieten, wie der US-Ostküste oder dem Golf von Mexiko, oder von der US-Westküste in Kalifornien wegen Erdbebengefahr. Aufgrund der Bevölkerungsdichte, der Wertekonzentration und auch der Küstennähe sind deshalb einerseits Hurrikane in Miami oder in New York und andererseits Erdbeben in Los Angeles oder San Francisco die Spitzenszenarien in der Versicherungsindustrie. Dementsprechend teuer ist die Prämie pro versicherter Einheit für diese Risiken.

      Neben den USA werden Naturkatastrophenrisiken in Europa (hauptsächlich Wintersturm und Erdbeben), in Japan (Taifune und Erdbeben) und in Australien/Neuseeland (Zyklone und Erdbeben) mittels ILS transferiert.

      Weitere Risiken werden laufend hinzugefügt. In diesem Zusammenhang erwähnenswert sind Waldbrandrisiken in Kalifornien, Erdbeben- und Windrisiken in Zentral- und Südamerika oder neuerdings auch auf den Philippinen.

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