Kellerkinder und Stacheltiere. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kellerkinder und Stacheltiere - Группа авторов страница

Kellerkinder und Stacheltiere - Группа авторов CineGraph

Скачать книгу

tion>

      Kellerkinder und Stacheltiere

       Film zwischen Polit-Komödie und Gesellschafts-Satire

      Redaktion

       Erika Wottrich und Swenja Schiemann

logo

      Mit Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg sowie von Bundesarchiv, Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin, und DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt und Wiesbaden

      Abbildungen: Akademie der Künste, Berlin (1); Werner Barg, Halle/Saale (4); Bundesarchiv (2); CineGraph, Hamburg (4); Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Berlin (3); François Danckaert, Mulhouse (8); DEFA-Stiftung, Berlin (2); DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt/Main und Wiesbaden (9); Judith Ellenbürger, Hamburg (4); Národní filmový archiv, Prag (4); Progress Film GmbH, Halle/Saale (2); Warner Bros. (3); Winkler Film GmbH, München (3)

      Übersetzung: Andrea Kirchhartz (Julian Petley), Hans-Michael Bock (Tereza Czesany Dvořáková)

      Bibliografische Information: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar

      Print ISBN 978-3-96707-442-0

       E-ISBN 978-3-96707-520-5

      © edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG

       München 2020

       Levelingstr. 6a

       81673 München

      www.etk-muenchen.de

      Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen

      Umschlagentwurf: Thomas Scheer / Konzeption: Dieter Vollendorf

       Umschlagabbildung: WIR KELLERKINDER (1960, Jochen Wiedermann)

       (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt und Wiesbaden)

      E-Book-Umsetzung: Datagroup int. SRL, Timisoara

      Inhalt

      KRITIK, KOMIK UND POLITIK

       Gratwanderungen der Politik- und Gesellschaftssatire im Film

      Michael Töteberg

       EIN MAULKORB FÜR DEN FÜHRER

       Satire im »Dritten Reich«: Der Fall Heinrich Spoerl

       Heike Klapdor »MEIN SCHICKSAL IST ROMANTISCH« Der Künstler und die Lächerlichkeit der Autoritäten: HIN UND HER

       Sandra Nuy »WER SORGEN HAT, HAT AUCH LIKÖR« Zum Verhältnis von Politik, Film und Satire in den 1950er Jahren

       Frank-Burkhard Habel VENTIL MIT STACHELN DAS STACHELTIER – eine satirische Kurzspielfilmreihe der DEFA zwischen 1953 und 1964

       Sigrun Lehnert GENOSSE MÜNCHHAUSEN, DER AUGENZEUGE UND DER KALTE KRIEG Satirefilm und Wochenschau als mediale Weggefährten

       Julian Petley ANIMAL FARM SUBVERTED? George Orwell und die CIA

       Nils Daniel Peiler DR. MERKWÜRDIGLIEBE ODER: WIE STANLEY KUBRICK LERNTE, DIE SYNCHRONISATION ZU LIEBEN

       Tereza Czesany Dvořáková SATIRE VERBOTEN! Satirische Studentenfilme an der FAMU in den 1970er und 1980er Jahren

       Judith Ellenbürger MIT DEN EIGENEN WAFFEN Zynismus in der Finanzsatire. Ein Kinobesuch mit Georg Simmel und Diogenes

       Werner C. Barg MEDIENKRITIK ALS POLITISCHE SATIRE BEING THERE und WAG THE DOG

       François Danckaert TRENDIGE HITLER-KOMIK ODER POLITISCHER DENKANSTOSS? Bemerkungen zu David Wnendts ER IST WIEDER DA

       Register

       Dank

       Autoren

       KRITIK, KOMIK UND POLITIK Gratwanderungen der Politik- und Gesellschaftssatire im Film

      »Was darf die Satire?« fragte Kurt Tucholsky 1919 im Berliner Tageblatt und kam zu dem Ergebnis »Alles!«. Eine pauschale und provokative Antwort, die bis heute gesellschaftlich immer wieder neu verhandelt wird. Zum Beispiel in der gegenwärtigen Debatte um den Begriff der »Cancel Culture«, in der es um Grenzüberschreitungen und deren öffentliche »Abkanzelung« geht. Eine endgültig befriedigende und allgemeingültige Antwort gibt es also auch über 100 Jahre nach Tucholskys Frage nicht und wird es vermutlich auch nie geben, vielmehr erscheint sie der Gattung immanent zu sein. Gebrauch der Satire und Toleranz ihr gegenüber – egal in welchem Medium – sind dabei abhängig von Machtstrukturen und gesellschaftspolitischen Gegebenheiten. Die Grenzen des Erlaubten verschwimmen dabei auch je nach persönlicher Betrachtungsweise und Ideologie.

      Das zeigen auch die Beiträge in diesem Buch, die der Fragestellung im Rahmen der Filmgeschichte nachgehen. Ein »Spiel mit Autoritäten« betrieb Heinrich Spoerl. Mit Romanen wie »Die Feuerzangenbowle« (1933) und »Der Maulkorb« (1936) wurde der Autor als Humorist bekannt und befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus auf dem Höhepunkt seines schriftstellerischen Schaffens. Gleichzeitig erlangte er mit seinen Drehbuchvorlagen in der Filmwirtschaft ein gewisses Ansehen und seine Werke wurden auch nach 1945 mehrfach auf Zelluloid gebannt. Michael Töteberg spürt anhand von Spoerls Korrespondenz der Entstehung der Verfilmung DER MAULKORB (1937/38) durch Erich Engel nach.

      Ebenfalls eine Satire auf den Untertanengeist, allerdings in einem ganz anderen historischen und gesellschaftspolitischen Kontext, hatte Heinrich Mann bereits 1918 veröffentlicht. Der Roman über den Mief des Kleinbürgertums der Wilhelminischen Ära bot 1951 die Vorlage für den DEFA-Film DER UNTERTAN (Wolfgang Staudte). Karl Griep betrachtet die Transformation vom Buch zum Film und vergleicht dabei auch, wie sich die Satire im jeweiligen Medium darstellt.

      Theo Lingen zeigt in HIN UND HER (1947) als Künstler Peter Vogel Einfallsreichtum im Kampf gegen die Bürokratie. Heike Klapdor beschreibt in ihrem Aufsatz, wie der wenig bekannte österreichische Nachkriegsfilm mit und von Theo Lingen die Lächerlichkeit der Autoritäten offenlegt, gleichzeitig aber auch das damals aktuelle Problem der »Displaced Persons« thematisiert.

      Dem Verhältnis von Politik, Film und Satire in den 1950er Jahren geht Sandra Nuy in ihrem Beitrag »Wer Sorgen hat, hat auch Likör« nach. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen steht der Film WIR WUNDERKINDER (1958, Kurt Hoffmann), in dem auch der Schauspieler und Kabarettist Wolfgang Neuss mitwirkte. 1960

Скачать книгу