Kellerkinder und Stacheltiere. Группа авторов

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unter dem Artikel über den Witz stand im Film-Kurier die Meldung »Filmverbot«. Die neuen Zensur-Vorschriften waren derart vage – für ein Verbot reichte es, dass die Belange des Staates oder auch nur »das nationalsozialistische Empfinden« verletzt werden könnte –, dass es keine Rechtssicherheit gab. Die Vorstellung, einen Film zu produzieren, der nicht ausgewertet werden kann, schreckte jeden Produzenten. Spoerl spürte, dass dieser Punkt sich mit einem bloßen Hinweis auf die ethische Haltung nicht erledigen würde. So schickte er, noch bevor dieser sich zu dem Exposé geäußert hatte, Fjord einen Brief und präsentierte seine Trumpfkarte: »Wenn Sie für den Stoff Interesse haben, würde ich die Zensurfrage auf mich nehmen. Die Schriftleitung des ›Angriff‹, die ja über gute Beziehungen verfügt, würde mich dabei gegebenenfalls unterstützen.«4

      Das Exposé hatte Spoerl parallel an die Redaktion des berliner Parteiblatts Der Angriff geschickt, wo man sich von ihm einen humoristischen Roman erhoffte. »Der Maulkorb« stieß angeblich auf Begeisterung; Spoerl bekam den Auftrag, der Roman sollte im Blatt in Fortsetzungen abgedruckt werden. Ursprünglich von Goebbels als Kampfblatt gegründet, war Der Angriff als zentrales Parteiorgan der NSDAP vom Völkischen Beobachter abgelöst worden, aber keineswegs unbedeutend. Es firmierte nun als Tageszeitung der Deutschen Arbeitsfront und verfügte über eine entsprechend hohe Auflage. Spoerls unablässig wiederholte Argumentation: Wenn das Parteiblatt den »Maulkorb« druckt, kann auch die Filmzensur keine Einwände haben.

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       Der Maulkorb (1937/38, Erich Engel)

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