Perry Rhodan Neo 242: Sturm über Olymp. Lucy Guth

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Perry Rhodan Neo 242: Sturm über Olymp - Lucy Guth Perry Rhodan Neo

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blinzelte irritiert. »Ich habe mich nach der Unterredung mit dem Kaiser über die Umtriebe dieses Iratio Hondro informiert, aber von Pilzsporen habe ich nichts gelesen.«

      »Diese Entwicklung ist recht neu.« Rhodan schürzte die Lippen. »Auf Epsal hat sich Hondro große Mengen der dortigen Pilzsporen besorgt, die er mittels seiner suggestiven Fähigkeiten kontrollieren und steuern kann.«

      Meyhet blieb skeptisch. »Was sollte er damit anfangen?«

      »Wenn wir das bloß wüssten! Eine Zeit lang jedenfalls hat er fast die ganze Bevölkerung von Epsal damit unter mentaler Kontrolle gehalten«, sagte Farouq Rhodan da Zoltral. »Die Sporen sind technikaffin und besonders geeignet, die überall zunehmend verwendeten, positronischen, neuronalen Vernetzungen zu infiltrieren. Was auch immer Hondros Plan ist: Wir müssen ihn unter allen Umständen aufhalten.«

      »Außerdem hat er Jessica.« Thomas Rhodan da Zoltral knirschte mit den Zähnen.

      Dass der Plophoser Toms Freundin vor seinen Augen gezwungen hatte, auf ihren eigenen Bruder zu schießen und sie danach einfach mitgenommen hatte, nagte an Thora, wie Rhodan sehr gut wusste. Zumal Ronald Tekener, der die Krankenstation der CREST II mittlerweile gegen den Rat der Ärzte verlassen hatte, Tom schwere Vorwürfe deswegen machte. Nach Tekeners Meinung hätte Tom ihn einfach sterbend liegen lassen sollen, um Hondros Flucht zu verhindern.

      »Wir werden Hondro suchen.« Argyris klatschte mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ich werde dafür so viel Personal zur Verfügung stellen, wie Sie brauchen, Mister Rhodan.«

      »Danke, Majestät.« Als Perry Rhodan die förmliche Anrede benutzte, zuckte sein Mundwinkel. »Ich werde zudem Verstärkung von der CREST II anfordern ...«

      »Keine Raumlandetruppen«, lehnte Anson Argyris sofort ab. »Das wäre zu auffällig.«

      »Das sehe ich auch so. Aber ein paar Mutanten könnten bei diesem Einsatz nicht schaden, denke ich. Wir müssen behutsam vorgehen, um kein Aufsehen zu erregen.«

      »Das würde ich ebenfalls vorschlagen«, sagte Proht Meyhet. »Und am besten beginnen Sie die Suche dort, wo wir diese seltsamen Emissionen gemessen haben.«

      4.

      Howard Snipes

      Sorgfältig platzierte Howard Snipes einen kleinen Notizblock und einen Stift auf seinem neuen Schreibtisch. Die wenigsten Kollegen benutzten noch nichtdigitale Mittel für Notizen. Snipes schon. Ihm half es, sich zu sammeln, wenn er seine Gedanken in der eigenen Handschrift vor sich sah. Ebenso gern fertigte er zu Beginn seines Arbeitstags eine händische Aufgabenliste an, deren Positionen er nach Erledigung sukzessive durchstreichen konnte. Auch das machte er am liebsten ganz altmodisch auf Papier. Das schabende Geräusch, das ein Bleistift oder ein Kugelschreiber beim Durchstreichen auf Papier erzeugte, verschaffte ihm Befriedigung.

      Bislang gab es allerdings nicht besonders viel, das er auf seine Aufgabenliste schreiben konnte. Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch hatte sich Proht Meyhet verabschiedet, weil er zu einem »wichtigen Termin« musste – so wichtig und geheim, dass er auch seine bisherige Verbindungsoffizierin Lisa Arlon nicht mitnahm.

      »Wir sprechen uns, wenn ich wieder da bin«, hatte Meyhet gesagt. In Snipes' Ohren klang das irgendwie nach einer Drohung.

      Arlon hatte mit den Schultern gezuckt. »Das kommt vor. Meyhet gibt sich oft geheimnisvoll, ebenso wie Atlan oder Mirona Thetin, wenn sie hier sind. Es geht uns nichts an, was sie außerhalb der Basis zu tun haben.«

      Dass sie so selbstverständlich von Meistern der Insel sprach, beeindruckte Snipes. Eigentlich war es folgerichtig, wenn man in einem Laborkomplex wie diesem arbeitete; aber so ganz war er noch nicht auf seinem neuen Posten angekommen. Alles erschien ihm so unwirklich.

      Er nahm seine Datenbrille ab und putzte sie sorgfältig mit einem Nano-Reinigungstuch. Er fragte sich, was seine Mutter wohl dazu gesagt hätte, dass er mit Leuten wie Proht Meyhet und Atlan da Gonozal verkehrte. Wahrscheinlich hätte sie den Kopf geschüttelt und irgendwas von neuen Moden gemurmelt, um sich dann wieder ihrem Zeitvertreib zuzuwenden. Nachdem sein terranischer Vater gestorben war, hatte sie sich Holospielen und Trividserien zugewandt. Snipes war damals fünfzehn gewesen und hatte sich zunehmend allein zurechtfinden müssen. Seine Mutter war nie ganz in der jüdisch-terranischen Gesellschaft seines Vaters heimisch geworden. Er hatte sich oft gefragt, warum sie nicht nach Arkon zurückgekehrt war, und redete sich gern ein, dass er selbst der Grund gewesen sein musste.

      Selbst wenn seine Mutter nicht vor drei Jahren gestorben wäre, hätte sie niemals davon erfahren, dass ihr Sohn nun in so illustrer Gesellschaft verkehrte. Als GHOST-Agent war Howard Snipes zur Verschwiegenheit verpflichtet, als Mitglied der Abteilung III erst recht. Niemand auf der Erde wusste von seinem Beruf.

      Wenn ich ehrlich bin: Wem hätte ich es denn erzählen sollen? Seine Eltern waren seine einzige Familie gewesen, und sie waren tot. Freunde hatte er nie viele gehabt. Zu den wenigen, die ihm von der Schule und der Universität geblieben waren, hatte er den Kontakt verloren, als er seine Ausbildung beim Geheimdienst begonnen hatte. Zu zwei Kollegen hatte er ein gutes Verhältnis gehabt; mit Jaqueline und Pham hatte er sich nach Dienstschluss manchmal getroffen, zum Essen oder für einen Besuch im Trividkino. Er hatte allerdings keine Ahnung, wohin es die beiden nach der Ausbildung verschlagen hatte; seine Versetzung zur Abteilung III und dann nach Olymp war zu rasch gekommen. Vielleicht schreibe ich ihnen eine Meshnachricht und frage mal, wie es ihnen geht.

      Mit Lisa Arlon würde er ganz sicher kein solch gutes Verhältnis haben. Zugegeben, sie war nett zu ihm und hatte ihm seinen Arbeitsplatz gezeigt und ihn etwas herumgeführt. Aber erstens würde sie nicht mehr lange in der Basis sein, sondern bald zur Erde zurückkehren. Und zweitens war sie ihm etwas zu direkt und kühl. Mit solchen Frauen kam er nie ins Gespräch, da er eher der zurückhaltende Typ war.

      »Haben Sie sich eingerichtet?«, riss ihn Arlons Stimme aus seinen Gedanken.

      Er fuhr zusammen und hätte beinahe seine Datenbrille fallen lassen. »Ja, alles bestens«, versicherte er hastig und schob sich die Brille auf die Nase.

      »Sehr gut. Dann kommen Sie mit, ich gebe Ihnen einen Überblick über die Anlage und die wichtigsten Mitarbeiter von Proht Meyhet.«

      Snipes hatte Mühe, mit Arlon Schritt zu halten, während sie im Eiltempo durch die Basis gingen. »Die oberplanetare Sektion ist ein Tarnkomplex, in dem tatsächlich Geschäfte getätigt werden. Die Mitarbeiter dort gehören allerdings vollzählig der Abteilung Drei an«, erzählte sie. »Außerdem sind in dem runden Obergeschoss des Gebäudes die Wohnungen der Angestellten untergebracht, auch Ihre. Die meisten verlassen das Gelände selten. Sie können Alec am Empfang später nach ihrem Wohnungsschlüssel fragen.« Sie wies um sich. »Das unterplanetare Labor besteht aus drei Ebenen, wir sind derzeit in der obersten. Hier wird Grundlagenforschung betrieben, außerdem haben die Mitarbeiter hier ihre persönlichen Arbeitsbereiche. Und die Sanitärräume befinden sich ebenfalls auf Ebene eins.«

      Arlon zeigte ihm das Dutzend Büros, das ebenso wie das Arbeitszimmer von Proht Meyhet rund um die zentrale, runde Halle gruppiert war, die Snipes gleich nach seiner Ankunft gesehen hatte. Die Zimmer waren ähnlich ausgestattet wie sein eigenes Büro, nur wiesen sie mehr persönliche Noten auf: Bilder, Dekogegenstände, Blumen und was man sonst so an seinen Arbeitsplatz mitnahm. Bei mir liegt in dieser Hinsicht bislang nur ein Notizblock.

      Dann geleitete Arlon ihn zu einem Lift, der weiter in die Tiefe, zur zweiten Ebene hinabführte. Snipes sah, dass in der Nähe die mit einem kleinen Schutzgatter gesicherte, offene Mündung

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