Das erfolgreiche Kind. Марта Сирс
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Erinnern (sie erinnern Kinder) + Zurückspulen (Kinder erinnern sich selbst)
Die Kombination von Erinnern und Zurückspulen (Remind und rewind) ist ein Verhaltensänderungsprinzip, das wir angewandt haben, als wir lernten, mit unseren Kindern zu leben. Kleine Kinder leben normalerweise im Jetzt. Sie reflektieren selten Lektionen aus der Vergangenheit noch denken sie über die Zukunft nach. Kinder sind so. Sie brauchen Erwachsene, die sie in ihrer Obhut haben, normalerweise Eltern, um sie oftmals daran zu erinnern, wie sie sich erwartungsgemäß im Zuhause oder in einer Gruppe verhalten sollen – in anderen Worten: was das normale Verhalten ist. Aber Kinder brauchen häufige Erinnerungen, um sich durch die vielen Ausreden »aber ich habe es vergessen« durchzuarbeiten. So lahm diese Ausrede auch für Erwachsene klingt, Kinder vergessen wirklich und brauchen Erinnerungen, um ihr Verhalten auf dem richtigen Weg zu halten. Erinnerungen sind Signale, die das verschwommene Gedächtnis eines beschäftigten Kindes auffrischen. Das mögen subtile Hinweise sein wie ein Blick, der dem Kind, das auf dem Weg ist, etwas falsch zu machen, sagt »du weißt es besser«, oder ein kurzes verbales Signal, das das Gedächtnis des Kindes anspricht »Oh, wo gehört das Spielzeug denn hin?«. Erinnerungen sind Verhaltensmotivatoren, die besser funktionieren, als es dem Kind geradeheraus zu sagen. Mit »Erinnerungen« geben Sie dem Kind einen Hinweis und das Kind füllt die Lücken aus. Sie werfen einen missbilligenden Blick auf einen schmutzigen Teller, der noch auf dem Tisch steht, und das Kind versteht die Botschaft, dass von ihm erwartet wird, den Teller zur Spüle zu tragen und selbst aufzuräumen. Manchmal funktioniert eine geschriebene Botschaft besser für Kinder, die die Erinnerung ansonsten als Gemotze auffassen könnten, wie die Nachricht, die wir einmal an Erins Tür gehängt haben: »Bitte bringe das Geschirr aus deinem Zimmer, ehe es anfängt, Dinge wachsen zu lassen.« Zurückspulen (Rewind) ist die Erweiterung dieser Praxis. Sie haben dem Kind zehn Mal gesagt, es soll mit dem Dreirad nicht auf die Straße fahren, sondern am Bordstein stehenbleiben und auf beide Seiten schauen. Wenn Sie Ihr Kind dabei erwischen, wie es Ihre Ermahnungen vergisst, sagen Sie einfach »Zurückspulen«. Sie weisen das Kind darauf hin, in seinem eigenen Gedächtnis das Skript durchzuspielen, das Sie bereits vorher mit ihm eingeübt haben. Mit diesem einen Wort motivieren Sie das Kind, sich selbst zu disziplinieren, ein weiterer Schritt in Richtung Erlangung innerer Kontrolle. Indem Sie sich an das Remind-und-Rewind-Prinzip erinnern, vermeiden Sie auch Gemotze oder Diskussionen. Kinder werden Ihrer ständigen Ermahnungen müde und hören nicht mehr hin, wenn Sie sie daran erinnern, was sie falsch gemacht haben.
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6. Formen Sie Ihr Kind, statt es zu kontrollieren
Eltern von Kindern, die gut geraten, wissen, dass es ihre Aufgabe ist, das Verhalten ihrer Kinder eher zu formen als zu kontrollieren. Erziehen ist wie Gärtnern. Wenn Sie erst einmal den Samen gepflanzt haben, können Sie die Farbe der Pflanze nicht mehr kontrollieren oder wann sie blüht, aber Sie können alle Unkräuter entfernen und die Pflanze gießen und stutzen, um der Blume zu helfen, schöner zu blühen. Das ist es, was wir mit dem Formen des Verhaltens des Kindes meinen. Alle Kinder werden mit Verhaltensmerkmalen geboren, die Sie nähren und fördern wollen, sodass sie tiefe Wurzeln schlagen und wunderschöne Blüten blühen lassen in dem Menschen, zu dem Ihr Kind heranwächst. Andere Merkmale werden Sie eher nicht fördern wollen oder sogar dafür sorgen wollen, dass Ihr Kind sie ablegt. Verbundene Eltern neigen dazu, sanfte Werkzeuge zu nutzen, die wir Former nennen, die negative Qualitäten ausmerzen, ohne die positiven anzugreifen. Die Werkzeuge ändern sich, so wie sich die Bedürfnisse Ihres Kindes mit jeder Entwicklungsstufe ändern. Schließlich internalisiert das Kind diese Former und entwickelt sein eigenes Kontrollsystem.
Formen vs. Kontrollieren
Formen meint, Ihr Kind mit Hinweisen zu versorgen, die sein Verhalten leiten und umleiten. Sie reden im Voraus darüber, wie es sich bei dem Besuch bei Großtante Caroline verhalten soll. Sie sagen ihm, was es zu erwarten hat und was es machen kann, während Sie dort sind. Sie helfen ihm dabei, ein paar Bücher oder leise Spielzeuge auszuwählen, die es mitnehmen kann, damit es etwas zu tun hat, während sich die Erwachsenen unterhalten. Während Sie dort sind, erinnern Sie es daran, wie es sich verhalten soll; wenn es ein wenig zu wild wird, nehmen sie es beiseite, beruhigen es und spielen ein paar Minuten leise und ruhig mit ihm. Wenn Sie versuchen, das Verhalten eines Kindes zu formen, planen Sie den Erfolg, indem Sie ihm die Informationen und Werkzeuge geben, die es braucht, um sich passend zu verhalten.
Kontrollierende Eltern haben eine andere Einstellung. Sie nutzen mit höherer Wahrscheinlichkeit einen autoritären Ansatz: »Ich bin das Elternteil, das Kind ist das Kind, und dabei bleibt es! Ich brauche nicht diesen ganzen modernen Psychologiekram. Es sollte machen, was ich sage, und wenn es das nicht tut, weiß es, dass es Ärger gibt«. Kontrollierende Eltern nutzen mit höherer Wahrscheinlichkeit Strafen als hauptsächliche Disziplinierungstechnik. Bei Großtante Caroline wird ein ungezogenes Mädchen auf die Finger gehauen, wenn ihm nicht sogar eine Tracht Prügel angedroht wird, wenn man nach Hause kommt. Kontrollierende Eltern sehen eher das Verhalten des Kindes als Reflektion ihres eigenen Wertes. Sie geben dem Kind wenig Erklärungen über »Das ist das Richtige« oder »Was werden die Leute denken?« hinaus.
Es ist nicht immer einfach, den Unterschied zwischen Formen und Kontrollieren zu erkennen, aber die subtilen Unterschiede sind wichtig. Eltern, die versuchen, ihre Kinder zu kontrollieren, neigen mehr dazu, sich auf das äußere Verhalten des Kindes zu konzentrieren als auf den Entwicklungsprozess, der im Inneren des Kindes vor sich geht. Versuche, das Kind zu kontrollieren, führen unweigerlich zu einem Kampf zwischen Eltern und Kind und laden geradezu zu Rebellion ein, vor allem bei intensiven Kindern oder Kindern mit starken Bedürfnissen. Kontrolle unterdrückt die Persönlichkeit und hindert Kinder daran, zu gedeihen und alles zu sein, was sie sein können – körperlich, emotional und intellektuell.
Wenn Sie das Verhalten eines Kindes formen, formen Sie seine wachsende Persönlichkeit. Verbundene Eltern neigen mehr dazu, das einzigartige Selbst des Kindes zu akzeptieren. Sie sind geduldig und nachsichtig mit den anstrengenden Eigenarten ihres Kindes, auch wenn sie einen Großteil der Energie der Eltern verbrauchen. Verbundene Eltern preisen die guten Eigenschaften ihres Kindes – sogar diejenigen, die Anstrengung benötigen, um erkannt zu werden – und erkennen, dass es nicht so sehr ihre Aufgabe ist, dass die Kinder sich auf bestimmte Weise verhalten, sondern eher, dass sie verantwortungsvolle, fürsorgliche Erwachsene hervorbringen, die für sich selbst sorgen können.
Sie können das Temperament eines Kindes nicht verändern – seine grundlegende Natur, die in seinem Gehirn vernetzt ist –, aber Sie können seine Persönlichkeit formen. Persönlichkeit ist das, was das Kind aus seinem grundlegenden Temperament macht. Ich habe einmal vor einem Gericht in Las Vegas darüber ausgesagt, wie Eltern die Persönlichkeit eines Kindes beeinflussen können, zum Guten oder zum Schlechten. Inspiriert durch meine Umgebung kam ich zu folgendem Vergleich: »Das Temperament eines Kindes ist wie die Karten, die ihm ausgegeben werden. Die Persönlichkeit des Kindes ist, wie es mit diesen Karten spielt. Eltern können Kindern beibringen, ihre Karten weise auszuspielen.«
7. Erlauben Sie angemessene Fehlschläge und Frustration
Gleich zu Beginn lernen Eltern, deren Kinder gut geraten, wie sie ihren Kindern helfen können, Schwierigkeiten zu überwinden statt Frustrationen zu vermeiden. Die Fähigkeiten, mit Problemen zurecht zu kommen und sich nach einem Misserfolg wieder aufzurappeln,