Officer Hot Cop. Laurelin Paige

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Officer Hot Cop - Laurelin Paige

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drücke den Knopf und warte auf die Freude in meinem Humpen mit der Aufschrift Ich würde sterben für eine gute Tasse Kaffee. Das scheint zu meinem Sterblichkeitsthema zu passen.

      Megan findet meinen Witz nicht lustig. „Das macht dir wirklich zu schaffen, oder? Warum glaubst du das?“

      Oh Gott. Ich wollte wirklich nicht über meine Gefühle reden. Ich seufze. Das mache ich gern. „Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl mir fehlt irgendetwas. Da muss es noch mehr geben, als das hier.“ Von der Küche aus blicke ich mich in meiner Zweizimmerwohnung um. Mit dem Rest vom Erbe meiner Großmutter konnte ich mir die Abzahlung leisten. Der andere Teil ging in die Finanzierung meines Studiums für Humanwissenschaften und abendländische Kultur an der Universität von Kansas. Meine Büchersammlung sprengt bereits fast meinen vorhandenen Platz, aber sie ist alles, was ich jemals gebraucht habe. Und genau das, was ich immer haben wollte. Warum also fühle ich diese innere Leere?

      „Du brauchst einen Kerl“, entscheidet Megan.

      „Tue ich nicht. Das ist es nicht, was ich brauche.“ Und das meine ich auch so. Aber ich brauche … irgendwas. Mit dem Finger berühre ich den Prospekt, der hinter der Rainbow China Restaurant Karte am Kühlschrank klemmt, seit ich die Kinderwunschklinik letzten Monat aufgesucht hatte.

      Ist es das, was ich brauche? Die Kosten für eine künstliche Befruchtung sind nicht so hoch, wie ich erwartet hatte. Wenn ich es wirklich versuche, könnte ich mir das leisten, auch bei dem Gehalt einer Bibliothekarin. Aber ein unbekannter Vater … meine Mutter würde durchdrehen. Dennoch denke ich darüber nach. Jetzt, wo mein Tod auf mich zurast, sollte ich vielleicht schneller nachdenken.

      „Vermisst du denn nicht einmal den Sex?“

      Das scheint eine harmlose Frage zu sein, aber von Megan kommend bin ich mir sicher, dass ihre Frage zu einem Blind Date führt, wenn ich nicht aufpasse.

      „Mein Vibrator funktioniert einwandfrei“, erkläre ich ihr. „Und dabei ist er weder großspurig noch selbstgefällig und verlässt mich nicht.“

      „Stimmt, aber die Batterien halten nicht ewig.“

      „Sie sind wiederaufladbar.“

      „Das ist nicht dasselbe. Hör zu, Livia. Ich werde jetzt ganz ehrlich zu dir sein.“

      Doch ich verstehe nicht, was sie sagt, denn eine Reihe von Brummgeräuschen überlagert ihre Rede. Ich habe Nachrichten erhalten. Einige.

      Ich nehme das Handy vom Ohr und lese.

      Ich glaube, ich stecke in mächtigen Schwierigkeiten. So wirklich. Also richtig große Schwierigkeiten, und jetzt sind die Cops hier und du musst vielleicht Kautionsgeld mitbringen, denn Mom steht im OP und Dad ist bei einer Geburt dabei, also können sie mir nicht helfen kommen, aber ich habe was gemacht.

       LIVIA!

       ERINNER DICH AN MICH, wenn ich im Knast vergehe. Was, wenn ich die nächste Staffel von SKAM verpasse?

      Die Nachrichten sind von Ryan, einem Mädchen, mit dem ich in der Bibliothek oft zusammenarbeite. Also, sie ist eine richtige Drama-Queen. Ich halte mir das Handy wieder ans Ohr. „Bleib mal kurz dran, Megan.“ Dann tippe ich Ryan schnell eine Antwort.

      Ich: Was ist los? Fasse dich kurz!

      Sie antwortet in Form eines Panoramafotos. Es sieht aus wie der Parkplatz ihrer Highschool. Ich kann nicht viel erkennen, nur dass da viele Autos hinter ihr stehen und ein Polizeibeamter. Und es sieht so aus, als ob Ryan sich zwischen zwei Bäumen angekettet hat und somit eine Barrikade zwischen der Schule und der Zufahrt darstellt.

      Drama ist heute wohl das Thema des Tages.

      Nach einer schnellen Verabschiedung von Megan, schreibe ich Ryan eine kurze Antwort.

      Ich: Bin gleich da.

      Ich werfe mich in eine Leggings und ein übergroßes T-Shirt, das vielleicht schon in die Wäsche gehört, statt auf meinem Stuhl im Schlafzimmer rumzuliegen. Dann verknote ich mir die Haare zu einem unordentlichen Dutt und lese Ryans Antwort.

      Ryan: Du bist die Beste! Bringst du mir einen kalten Karamell-Latte von unterwegs mit? Danke!

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      Ich hole ihr keinen Latte.

      Der Verkehr scheint ganz gut zu rollen, als ich an der Shawnee Mission East, Ryans Highschool, ankomme. Ich parke auf dem, des Aufruhrs nächstgelegenen, freien Parkplatz und betrachte mir die Situation, bevor ich aussteige. Wie das Foto nahelegt, hält Ryans Blockade die Autos davon ab, auf die Runde Zufahrt zu fahren, wo man die Kinder ein- und aussteigen lassen kann. Die Ketten sind verschwunden, aber der Verkehr wurde zu einer anderen Einfahrt umgeleitet, weil sie noch immer mitten auf der Straße steht. Sie trägt eine goldene und lila Cheerleader-Uniform und hält ein Plakat hoch. Die Buchstaben sind so fett, dass ich sie von hier lesen kann.

      Eure schmutzigen Gedanken sind nicht mein Problem.

      Langsam dämmert es mir.

      Ryan ist erst vierzehn, aber bereits eine Aktivistin. Sie nutzt jede Gelegenheit, um zu protestieren, wenn sie das Gefühl hat, eine Person oder eine Gruppe wird ungerecht behandelt. Einmal marschierte sie vor der Bibliothek auf und ab, um für das Recht von Müttern zu protestieren, in der Öffentlichkeit zu stillen. Ein andermal schloss sie sich der Jugendgruppe in der Stadthalle an, um gegen die Steuern auf Lebensmittel zu protestieren. Sie hat auch schon Infobroschüren über die Notlage der Zwergpottwale verteilt. Vielleicht liegt es daran, dass Kansas City im Inland liegt, aber es hat sich herausgestellt, dass den Menschen im mittleren Westen die Gefühle von großen Meerestieren nicht sehr am Herzen liegen.

      Vielleicht sehe aber auch nur ich es so. Allerdings liegen mir die Gefühle dieser so leidenschaftlichen jungen Dame sehr am Herzen. Sie meint es gut und hat ein großes Herz. In welche Schwierigkeiten auch immer sie sich gebracht haben mag, ich hoffe, ich kann ihr raushelfen.

      Ich trinke meinen letzten Schluck mitgebrachten Pekannuss Kaffee und bin froh, ihn mitgenommen zu haben, denn das Koffein werde ich brauchen. Ich steige aus und höre Ryan sofort.

      „Bekommt ihr bei meinem Anblick schmutzige Gedanken?“, schreit sie einer Gruppe verspäteten Schülern zu, die in Richtung Schule eilen. „Und? Ist das so?“

      Oje.

      Obwohl der Unterricht sicher schon angefangen hat, hat sich in ihrer Nähe eine kleine Menschenmenge zusammengerottet. Ein paar erwachsene Frauen befinden sich darunter, wahrscheinlich Aufsichtspersonen, einige Schülerinnen und ein Polizist.

      Ich gehe auf sie zu. Der Cop spricht mit einer der Erwachsenen, als ich näher komme. Er hat mir den Rücken zugewandt.

      „Sie sind sicher stark genug, sie hochzuheben“, sagt die Frau zu ihm. „Man sieht, dass sie trainieren.“ Sie flirtet so heftig, dass ich es von hier aus höre.

      „CrossFit“, sagt der Cop mit einem Schulterzucken. „Fünf Tage die Woche.“

      Gott, einer von denen. Großspurig. Selbstgefällig. Copmäßig. Solche Typen kenne ich. Ich wappne mich für die mir bevorstehende Interaktion mit ihm.

      „Das ist ja total offensichtlich“,

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