Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Box

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aus seinem Mund.

      »Mylady ist der Ansicht, daß Sie vielleicht hinter dem Rücken von Mr. Billy Brandon diese Versicherung gegründet haben«, meinte der Butler in seiner höflichen Art.

      »Ich bin doch nicht lebensmüde.« Warrick schüttelte den Kopf. »Billy würde mich fertigmachen. Wir haben mit diesen Idioten wirklich nichts zu tun, glauben Sie mir das doch endlich.«

      »Aber Sie können sich durchaus vorstellen, daß ein gewisser Mr. Ritchie Dawson Schutzgeld-Versicherungen verkauft?«

      »Der bestimmt nicht, das weiß ich gena… Der nicht!«

      »Sie sind Ihrer Sache ungemein sicher, wie gerade zu vernehmen war.«

      »Ritchie Dawson legt sich auch nicht mit den großen Gangs an.«

      »Also auch nicht Mr. Murray, der zum Club der Fünfhunderter überwechselte?«

      »Der auch nicht. Mann, begreifen Sie doch endlich, daß wir mit diesen Werfern nichts zu tun haben!«

      »Sie erwähnten gerade Ritchie Dawson«, schaltete der Anwalt sich lässig ein, »und Sie wissen verdammt genau, daß er sauber ist, was die Werfer betrifft. Aber das Wort ›genau‹ verschluckten Sie gerade noch, alter Junge. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen.«

      »Wieso denn das?« Warrick tat erstaunt und öffnete den Mund. Und prompt formten sich zwei ovale Seifenblasen, die seinem Zahngehege entstiegen. Warrick sah ihnen verdutzt nach.

      »Könnte es sein, daß Mr. Ritchie Dawson sich zur Zeit in der Fabrikruine befindet?« wollte der Anwalt wissen. »Haben Sie ihm dort auf den Zahn gefühlt?«

      »Fassen Sie es bitte nicht als eine plumpe Drohung auf, wenn meine Wenigkeit auf die Möglichkeit verweist, daß man Sie noch mal einer Vorwäsche unterziehen könnte, falls Sie sich nicht an die Wahrheit zu halten gedenken«, äußerte Parker und runzelte die Stirn.

      »Wie war das?« Jack Warrick schien verblüfft.

      »Mr. Parker kann Sie durchaus noch mal abwaschen«, übersetzte Mike Rander amüsiert.

      »Nur ja nicht«, wehrte Jack Warrick hastig ab, »okay, Ritchie ist bei uns in der Fabrik. Wir haben ihn abgefangen, als er abhauen wollte. Und sein Onkel is’ auch bei uns.«

      »Das ist doch schon etwas«, gab Mike Rander zurück, »Sie sind ja direkt lernfähig, Warrick. Nur weiter so!«

      *

      »Hoffentlich wartet nicht eine ganze Festversammlung auf uns, Parker«, sagte Mike Rander. Die beiden Männer näherten sich dem Mauerdurchbruch im Kellergeschoß der Fabrikruine. Der Butler, der diesen Weg ja bereits kannte, hatte die Führung übernommen.

      »Es ist nicht anzunehmen, Sir, daß Mr. Jack Warrick einen entsprechenden Hinweis gegeben hat«, meinte Josuah Parker, »damit würde er ja Billy Brandon gegenüber eingestehen, aus der sogenannten Schule geplaudert zu haben.«

      »Wir werden gleich wissen, ob Sie recht haben, Parker.« Mike Rander ging dicht hinter dem Butler, der bereits den Fabrikkeller betrat und dann eine kleine Pause einlegte.

      »Ist was, Parker?« fragte Rander.

      »Meine Wenigkeit fragt sich, wo man die beiden Herren Dawson untergebracht haben könnte«, gab der Butler zurück, »meiner unmaßgeblichen Ansicht nach dürfte man sie sehr gut versteckt halten.«

      »Dann lassen Sie sich mal was einfallen, Parker.« Rander horchte in die Kellerräume hinein. Von sehr weit her war Rockmusik zu hören. Zwischendurch wurden Türen geöffnet und wieder hart geschlossen. Josuah Parker setzte sich in Bewegung und schritt würdevoll auf einen weiten Kellerraum zu, der sich im Dunkeln verlor. Dann blieb er wieder stehen und nahm die Melone ab. Mit ihr fächelte er sich Luft zu, schnüffelte ein wenig wie ein professioneller Weintester und änderte dann die Richtung. Er setzte sich wieder in Bewegung.

      »Könnte man vielleicht mal erfahren, was Sie da erschnüffelt haben?« fragte Rander leise.

      »Den Rauch frischer Tabakwaren, Sir. Es dürfte sich um selbstgedrehte Zigaretten handeln.«

      »Ich werde mich hüten, das anzuzweifeln«, lautete Randers Antwort. Er blieb weiterhin dicht hinter dem Butler, der nun unbeirrt die Dunkelheit des weiten Kellerraumes ansteuerte. Als er einen Gang erreichte, hob Parker warnend den altväterlich gebundenen Regenschirm.

      »Der Duft einer Kerze, Sir«, flüsterte Parker.

      »Wenn Sie meinen, Parker?«

      »Hinter der nächsten Abzweigung muß eine offene Kerze brennen, Sir, deren Schein aber noch nicht zu sehen ist.«

      Während Parker noch sprach, zog er seine Gabelschleuder aus der Innentasche des schwarzen Covercoats und griff dann mit zwei Fingern der linken Hand in eine der vielen Westentaschen. Er holte eine hartgebrannte Tonmurmel hervor und schob sich langsam an die Gangecke heran. Wenig später erblickte er die brennende Kerze und entdeckte daneben einen jungen Mann in schwarzer Lederkleidung. Dieser Rocker saß auf dem nackten Betonboden, hatte sich zur Kerze heruntergebeugt und las in einem Magazin.

      Butler Parker wurde sofort aktiv, legte die Tonmurmel in die Lederschlaufe seiner Zwille und visierte den Rocker an. Dann schickte er das an sich harmlose Geschoß auf die Luftreise und schritt wie selbstverständlich um die Ecke. Für ihn war es klar, daß er voll getroffen hatte.

      Und er hatte getroffen!

      Der junge Mann lag ausgestreckt neben der noch immer brennenden Kerze und bekam überhaupt nicht mit, daß Mike Rander ihn schnell und routiniert im wahrsten Sinn des Wortes verpflasterte. Auf der Hinfahrt hierher zur Fabrikruine hatte Parker vor einem Papierwarengeschäft gehalten und Klebeband erstanden. Dieses zähe Zeug tat erstaunliche Dienste. Nach wenigen Augenblicken war der Rocker verschnürt. Sein Halstuch, das Rander ihm in den Mund gestopft und leicht überklebt hatte, hinderte ihn daran, Alarm zu schlagen.

      Parker befaßte sich bereits mit einer Feuertür, die einen noch intakten und soliden Eindruck machte. Sie war zwar verschlossen, doch das Zylinderschloß schien förmlich zu spüren, mit wem es zu tun hatte. Als Parker einen skurril geformten und gezackten, sehr flachen Stahlstreifen in das Schloß einführte, gab es umgehend jeden Widerstand auf und kapitulierte.

      Parker öffnete die Tür und blickte gegen eine dunkle Wand. Er holte seine Kugelschreiber-Taschenlampe hervor, schaltete sie ein, durchschnitt mit dem scharf gebündelten Lichtstrahl diese Wand und zerlegte sie in Streifen. Und dann erblickte er zwei jämmerlich zugerichtete Gestalten …

      Sie lagen auf feuchtem Betonboden, waren an Händen und Füßen gefesselt und reagierten kaum auf das Licht.

      »Die Herren Ritchie und John Dawson«, meldete Josuah Parker, um danach Mike Rander eintreten zu lassen.«

      *

      »Eine falsche Bewegung, Leute, und es knallt!«

      Mike Rander und Josuah Parker richteten sich langsam auf und erblickten zwei Schattenrisse in der Tür.

      »Mr. Billy Brandon, wenn meine Wenigkeit sich nicht sehr irrt«, sagte Josuah Parker dann.

      »Und Jack Warrick«, erwiderte einer der Schattenrisse, »so, Leute, jetzt sind wir an der Reihe.«

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