Das magische Buch 2 - Liebesmagie. Anne-Marie Donslund

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Das magische Buch 2 - Liebesmagie - Anne-Marie Donslund Das magische Buch

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hängt an einer Silberkette und hat eine Perle am Ende. „Es ist aus Bergkristall“, sagt sie fröhlich und reicht es mir.

      Es gibt auch ein Kapitel über Pendel im Buch, aber so weit habe ich noch nicht gelesen. Ich weiß nur, dass man dem Pendel Fragen stellen kann und es dann antwortet, indem es auf die eine oder andere Art schwingt.

      Aber das mit dem Buch sage ich noch nicht. Wir müssen uns erst wieder richtig vertragen, 100 Prozent und für eine ganze Weile. Vielleicht hält sie mich auch für einen Dieb. Und das bin ich ja auch, irgendwie. Doch ich werde das Buch ja zurückbringen. Oder sparen und es bezahlen, das habe ich mir geschworen. Aber ob Julie das versteht?

      „Was ist mit Helena?“, frage ich.

      Julie zuckt mit den Schultern. „Ich habe nichts von ihr gehört.“

      „Auch keine SMS?“

      „Nope.“

      Wir setzen uns an den Tisch und Julie schenkt Tee ein. Sie macht auch einen Löffel Zucker in jede Tasse. Wir haben ihn von zwei Löffeln reduziert. Helena nimmt natürlich gar keinen Zucker mehr.

      „Glaubst du, sie ist schon weg?“ Ich verbrenne mir die Zunge am Tee. Typisch.

      „Nee, erst Morgen.“

      „Vielleicht wurde es verschoben“, schlage ich vor. Ich halte den Gedanken, dass Helena sich nicht vertragen will, einfach nicht aus.

      „Oder, sie hat einfach keine Lust.“ Julies Unterlippe zittert etwas.

      „Julie, du bekommst Besuch!“, ruft Julies Mutter aus der Küche. Sie sieht alles durch das große Küchenfenster.

      Julie und ich stürzen in den Flur. Julie reißt die Tür auf, bevor Helena überhaupt vom Fahrrad gestiegen ist.

      Sie lächelt uns verhalten zu.

      „Helena!“, ruft Julie und nimmt sie fest in den Arm. Helena drückt sie nicht richtig zurück und hat beide Hände am Fahrradschloss.

      „Mhh, es ist so schön, dich zu sehen!“, sagt Julie mit geschlossenen Augen und ohne sie loszulassen.

      Ein eigenartig leeres Gefühl schleicht sich bei mir ein. So eine Begrüßung hatte ich nicht bekommen. Julie hat Helena mehr vermisst, als mich….

      „Los, komm, komm, komm!“, sagt Julie und hält Helena bis zu ihrem Zimmer an der Hand. Helena setzt sich an ihren üblichen Platz. Endlich sind wir alle drei wieder zusammen. Es ist fast wie immer. Aber nur fast.

      Das Pendel

      „Ok, dann hört mir mal zu“, sagt Julie mit ernster Stimme. „Ich habe mir das Pendel gekauft, das ich immer haben wollte.“ Sie lässt den kegelförmigen Kristall vor unseren Nasen schwingen. Das Sonnenlicht bricht sich in ihm und malt Regenbogenfarben an die Wand.

      „Ich habe das Pendel gefragt, wie wir drei uns wieder vertragen.“

      Ich bin kurz davor, heraus zu pusten: Haben wir uns nicht schon wieder vertragen? Denn dafür hat mein Magisches Buch ja schon gesorgt… Aber dann sehe ich zu Helena. Sie sieht angespannt aus. Sie ist ganz offensichtlich immer noch sauer.

      Julie macht weiter: „Ich habe verschiedene Antwortmöglichkeiten in so ein rundes Schema eingetragen und ratet, was es geantwortet hat?“ Sie guckt uns erwartungsvoll an.

      „Hm, vielleicht, dass wir alles vergessen und drüber hinwegkommen sollen?“, schlage ich leise vor.

      Helena zieht die Augenbrauen hoch, sagt aber nichts. Ich schlürfe etwas mehr Tee und halte lieber meinen Mund. Julie guckt zu Helena, die nur mit den Schultern zuckt.

      „Also wirklich, ihr seid so unkreativ. Kommt schon!“

      Ich krame in meinem Kopf, aber ich finde nichts Sinnvolles zu sagen. Ich möchte, dass wir wieder so gute Freunde werden wie vorher, aber ich weiß nicht, wie.

      „Na dann, ok, passt auf.“ Julie holt einen Zettel aus dem Papierkorb und breitet ihn vor uns auf dem Tisch aus.

      Es ist ein viergeteilter Kreis. In jedem Teil steht etwas geschrieben. „Kasper anrufen“, „die Kasperpuppe kaputt machen“, „sich mit C und H vertragen und alle Kasperpuppen kaputt machen“, „in den Urlaub fahren und alles vergessen“.

      „Kasper anrufen?“, sagt Helena mit eiskalter Stimme.

      „Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also habe ich das Pendel gefragt…“ Julie hält es über den Zettel und es schwingt vor und zurück.

      „… und es hat gesagt, dass wir alle unsere Kasperpuppen kaputt machen sollen, damit wir wieder beste Freundinnen werden.“

      Julie schwingt das Pendel zurück in ihre Hand und sieht uns an. Hauptsächlich zu Helena. Es herrscht Totenstille im Zimmer. Aus der Küche hört man Julies Mutter mit ein paar Gläsern klirren.

      Meine kleine dicke Kasperpuppe liegt zu Hause, in einem Schuhkarton unterm Bett. Ich habe sie immer noch, auch wenn ich eigentlich sauer auf Kasper bin. Aber wenigstens habe ich seit Helenas Party nicht mehr mit ihr geschlafen.

      Helena hat die Arme gekreuzt und starrt vor sich auf den Tisch. Wir warten bestimmt auf sie. Ich weiß nicht wieso, aber es scheint immer so, als müsse sie ja sagen, bevor wir uns einig werden können.

      „Also, was sagt ihr?“ Julie ist aufgestanden und schwingt wieder mit dem Pendel in der Hand. Man wird ganz benommen davon, es vor und zurück schwingen zu sehen. Benutzt man solche Pendel nicht auch für Hypnose?

      „Im Ernst“, sagt Helena und pustet laut Luft aus. „Das ist nicht fair! Ihr habt Kaspers Shirt für mich gestohlen, damit er sich in mich verliebt. Dann schummelt ihr beide und wollt jetzt, dass ich meine Puppe kaputt mache?“

      Sie hat ja Recht, aber Julie und ich sagen nichts.

      „Also ich…“, stammle ich dann, „ich weiß nicht, ob ihr euch daran erinnert, aber damals, als wir bei mir im Bad saßen und ihr mir die Puppen geschenkt habt, also an meinem Geburtstag, wollte ich es auch sagen.“ Ich höre, wie meine Stimme zittert.

      „Was wolltest du sagen?“, fragt Helena. Ihre Augen sind zusammengekniffen.

      „Naja, dass ich ihn also irgendwie mag… also Kasper.“

      „Warum hast du es dann nicht gemacht?“, fragt Helena spitz.

      Ich gucke auf den Boden. Auf dem Teppich ist ein Muster, es läuft rüber bis zum Tisch und stoppt unter dem einen Bein.

      Als ob das so einfach wäre. Meine Lippen sind trocken. Meine Zunge ist rau wie Sandpapier. Deshalb kann ich einfach nicht sagen, was ich denke. Ich kann nicht sagen, dass ich wusste, dass er sie eh lieber mögen würde als mich, wenn er wählen könnte. Weil Helena hübsch und intelligent ist und alles bekommt, was sie haben will. Und ich verstehe das! Ich würde mich auch für Helena entscheiden, wenn ich zwischen ihr und Julie wählen müsste. Genau wie Julie Helena mir vorziehen würde.

      „Ich hätte ja sowieso nie eine Chance…“ Meine Stimme klingt kläglich. Tränen und Schnodder fangen an, über mein Gesicht zu laufen. Helena

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