Geschichte und Region/Storia e regione 29/1 (2020). Группа авторов

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e Di Mont Jové non cessano di tuonare contro la maestra protestante, ed hanno mandato due uomini per avvertire i parenti di non mandarmi i loro figli alla scuola […] Giunta a Viareng quanto fui delusa nelle mie speranze. Dopo tanto aspettare credevo di trovare la casa abitabile, invece trovai nella scuola una certa macchina di banco che non so chi l’abbia inventata e altrove le pareti nude a l’eccezione di un letto con un saccone di foglie […] e non si trova niente qui e nessuno che vi possa dare una minestra convenevole, niente ed è tutto detto […] ho già molto speso per non avere ancora le cose indispensabili e sono senza denaro e non ardisco più domandare ai genitori e a lei mi vergogno di domandare prima che il trimestre sia compiuto, tuttavia se mi volesse fare questo favore gliene sarei riconoscente assai […] Sign. Presidente, non dimentichi l’opera che si comincia a Viareng. Dio è potente e può di queste pietre far diventare dei figli di Abraam. (18-12-1874)”28

      Maurizio Piseri, Schule und Alphabetisierung im unteren Aostatal im 18. und 19. Jahrhundert

      Im 18. Jahrhundert bestand im Aostatal ein dichtes Netz von Schulen, in denen grundlegende Bildung vermittelt wurde, meist kleine Dorfschulen, die sich durch bescheidene testamentarische Hinterlassenschaften von Privaten – Laien wie Geistlichen – finanzierten. Die weite Verbreitung dieser Schulen kann als Grund dafür ausgemacht werden, dass das Aostatal in den ersten italienischen Volkszählungen als eine der am stärksten alphabetisierten Regionen aufschien. Dennoch wurde im 19. Jahrhundert an diesen Schulen scharfe Kritik geübt, vor allem von liberaler Seite, die diesen Dorfschulen einen konkreten Einfluss auf die Alphabetisierung absprach und sie vielmehr der Verbreitung von Bigotterie und Aberglaube bezichtigte. Auf der Gegenseite bemühte sich die Kirche des Aostatals um den Erhalt dieser Schulen, sah sie in ihnen doch ein Instrument, Tradition und lokale Identität zu bewahren.

      Die Quellen aus napoleonischer Zeit verweisen auf die Schwierigkeiten und Grenzen der Schulen im Aostatal. Zweifelsohne waren diese weit verbreitet und so war zahlenmäßig ein Verhältnis zwischen Lehrperson und Bewohner*innen garantiert, das zumindest das Potential hatte, eine deutliche Reduzierung der Analphabetenrate zu gewährleisten. Doch zeigten die in napoleonischer Zeit durchgeführten schulischen Erhebungen die Probleme der Dorfschulen auf: Ihre wirtschaftlichen Ressourcen waren gering, was sich auf das Gehalt der Lehrpersonen auswirkte, das so niedrig ausfiel, dass den Lehrpersonen nur für wenige Monate im Jahr eine bescheidene Existenzgrundlage gesichert war. Möglich war die kapillare Verbreitung der Schulen im Aostatal also nur aufgrund der Sparsamkeit bei den Gehältern. Diese Bedingungen erschwerten die Suche nach kompetentem Lehrpersonal. Wir können davon ausgehen, dass viele dieser Dorfschulen aufgrund der schlechten Bezahlung und der geringen didaktischen Kompetenzen der Lehrpersonen nur knapp die Bestimmungen der französischen Schulordnungen erfüllten.

      Dieser Beitrag versucht, Einblicke in die Effizienz der Dorfschulen im Aostatal zu eröffnen, indem er die Schreib- und Lesekompetenzen in zwei Gebieten genauer unter die Lupe nimmt: in der Unitè des Communes valdôtaines Évançon und im Gressoneytal. In beiden Gebieten ist der Prozentsatz der Bräutigame, welche die eigene Eheurkunde unterschreiben konnten, hoch. Die in den Quellen ausgewertete geographische Verbreitung korreliert mit dem für den Alpenraum typischen Modell einer solideren Alphabetisierung in höher gelegenen Berggebieten und einer allmählich sinkenden Alphabetisierungsrate, je weiter man ins Tal herabstieg – wo allerdings noch immer etwa die Hälfte der männlichen Ehepartner die Eheurkunde selbst unterschreiben konnte. Diese Höhen-Unterschiede sind in Zusammenhang zu bringen mit sozioökonomischen Faktoren, die über die Berufe der Bräutigame erschlossen werden können. In den mittleren und insbesondere in den höheren Tallagen kam dem Handwerk eine große Bedeutung zu: Vom lokalen Bedarf losgelöst, richtete sich sein Augenmerk vor allem auf die außerhalb des Aostatals gelegenen Märkte. Durch saisonale Migration boten sich so Gelegenheiten für den Absatz lokaler Handwerksprodukte.

      Die Verhältnisse im

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