Dichter und ihre Gesellen. Joseph von Eichendorff

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Dichter und ihre Gesellen - Joseph von Eichendorff

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      Und aus den Wolken langt es sacht,

      Stellt alles durcheinander.

      Wie sich’s kein Autor hat gedacht:

      Volk, Fürsten und Dryander.

      Da gehn die einen müde fort,

      Die andern nahn behende,

      Das alte Stück, man spielts so fort

      Und kriegt es nie zu Ende.

      Und keiner kennt den letzten Akt

      Von allen, die da spielen,

      Nur der da droben schlägt den Takt,

      Weiß, wo das hin will zielen.

      Die Sonne stand schon tief und warf ihre letzten Strahlen zwischen den Baumstämmen schimmernd über die Wanderer, als diese durch die zierlichen Jägerhäuser und die im Walde sich kreuzenden Alleen daran erinnert wurden, daß sie dem Ziele ihrer Reise nicht mehr fern sein konnten. Von weitem vernahm man nun auch Waldhorn-Signale, einzelne Schüsse und Rufen dazwischen, wie das letzte Verhallen einer großen, weitverbreiteten Jagd. Die Gesellschaft wurde nun nach und nach stiller,

      embrassieren: umarmen

      jeder rückte sorgsam seine Kleidung zurecht und blickte erwartungsvoll vor sich in die Ferne hinaus . . .

      Ein halb banges, halb spaßiges Erlebnis fesselt die Gesellschaft. An unzugänglicher Felswand haben sich zwei Wanderer verstiegen: ein kleiner Dicker und langer Hagerer. Scharf abgehoben über ihnen in der Abendsonne hält zu Pferde eine schlanke Reiterin in grünsamtnem Jagdkleid, weiße Federn schwanken vom Barett. Man befreit unter Mühen die Verstiegenen.

      Kaum aber sahen sie sich unten in Sicherheit, als sie, Gefahr und Dank vergessend, sogleich mit spitzigen Worten aufeinander losgingen. Jeder schob dem andern die Schuld zu, es schien, als habe die schöne Jägerin, der sie in verliebter Galanterie nachgesetzt, sie absichtlich in dieses Klippenlabyrinth verlockt.

      Jetzt aber fegte der Sturm alles zusammen, von allen Seiten sah man einzelne Jäger an den einsamen Waldesabhängen herniedersteigen. Da begann es auch im Schlosse sich wundersam zu rühren, Türen wurden geöffnet und geschlossen, Bediente in bunten, reichen Livreen liefen die Marmortreppen auf und ab, die hellerleuchteten Fenster, hinter denen sich in prächtigen Gemächern einzelne Frauengestalten bewegten, warfen einen magischen Schein weit über den dunkeln Garten. Dann wurde auf einmal alles still in der ganzen weiten Runde, die Nacht und das Gewitter zogen immer tiefer herein; Fortunat, der keine Lust hatte, wieder naß zu werden, war bereits allein nach der Dorfschenke geritten, die Schauspieler schimpften, sie hatten zu ihrem Empfange sich Triumphbogen geträumt, einholende Kammerjunker und den Fürsten von hohem Balkon ihnen entgegenwinkend. Endlich sahen sie vom Schlosse her Fackeln und erkannten mit klopfenden Herzen die bunten Livreen der fürstlichen Bedienten. „Heda, ihr Herren Komödianten!“ rief der eine, „wo Teufel steckt ihr denn?“ „Nun Gott behüt uns!“ sagte ein anderer, im Kreise umherleuchtend, „das hängt ja wie Meltau an allen Sträuchern, als hätt es Plunder geregnet!“ Kamilla, höchst entrüstet, rauschte mit ihrem vornehmsten Anstande daher und ließ einiges von impertinenten Domestiken fallen. Da war aber nicht lange Zeit zum Ärgern und Händelmachen. Denn der Gewitterwind wühlte schon in den Flammen der Fackeln und in den Tüchern der Damen, die Bedienten trieben zur Eile. Mäntel und Regenschirme flogen verworren durcheinander, und so wälzte sich alles in unordentlicher Flucht dem Schlosse zu.

      Nur Lothario war zurückgeblieben, denn die schöne Jägerin mußte noch in den Bergen sein. Und er irrte sich nicht. Zwischen den Blitzen von Fels zu Fels, daß ihm schwindelte, lenkte sie mit kühner Gewandtheit ihr Pferd langsam den schmalen Steig hinab. Von dem letzten Abhange endlich wagte es einen verzweifelten Sprung und stürzte unten samt der Reiterin auf dem Rasen zusammen. In demselben Augenbliß riß sie es gewaltsam wieder empor, beide hatten keinen Schaden genommen, nur der Zaum war entzwei. Da sprang Lothario rasch hinzu, ein langer Blitz beleuchtete plötzlich die ganze schöne Gestalt. „Wie das blendet!“ rief er, während er, auf den Nacken des Pferdes gelehnt, ihr lächelnd unter dem Barett in die Augen blickte. Sie sah ihn groß an. „Da, die Kinnkette noch“, erwiderte sie kurz und stolz, dann, als er den Zaum in Ordnung gebracht, drückte sie rasch die Sporen ein, und zwischen den roten Scheinen der Windlichter sah er ihren weißen Federschmuck, wie einen Schwan, durch die finstere Nacht dahinziehn.

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