Essentielle Werke der armenischen Väter. Группа авторов

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Essentielle Werke der armenischen Väter - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

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zu erwähnen, der die Eroberung Armeniens durch die Araber bis 788 beschreibt 28.

      Als theologisches Werk im engeren Sinn ist die Katechese zu nennen, die bei Agathangelus in die Erzählung eingefügt ist und Gregor d. Erl. zur Bekehrung und Belehrung des Volkes in den Mund gelegt wird. Allein diese Katechese gehört mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu den ursprünglichen Teilen des Buches. Ein Werk von theologischem Scharfsinn, sprachlicher Vortrefflichkeit und zweifelloser Echtheit ist die Schrift Ezniks: „Wider die Irrlehren“. Näheres über sie bietet die Einführung zur Übersetzung (s. unten). Inhaltlich dogmatischen Charakters sind die Gregor dem Erl. gewöhnlich zugeeigneten Reden der Sammlung * Hatschachapatum* 29 oder Teppiche, die aber Mesrop mit guten Gründen zugeschrieben werden. Ferner gehören in diese Gruppe die Abhandlungen, die Elische dem Amatunierbischof zugeschrieben werden: Über das Gebet: Vater unser, und die Mahnungen oder Ratschläge über die Einsiedler. Von zweifelhafter Echtheit sind die demselben zugeschriebenen Abhandlungen: Über das Gericht und die Wiederkunft, Über das Gedächtnis der Verstorbenen und Über die Seelen der Menschen und die Abhandlung über die Taufe, die Verklärung, das Leiden und die Auferstehung Christi und sein Erscheinen vor den Aposteln und die Wirksamkeit der letzteren. Doch fehlen die Gründe nicht, sie wenn nicht durchaus Elische zuzuschreiben, so doch jedenfalls sie für ein Produkt des 5./6. Jahrhunderts zu halten. Der sprachliche Ausdruck auf S. 224 oben der Venezianischen Ausgabe ist mit dem Ausdruck S. 9 derselben so ganz gleich gebaut, daß man an denselben Verfasser denkt. Die teilnahmsvollen Erinnerungen an das Mönchsleben (S. 237) sind dem Bischof nicht fremd, der sich entschloß, sein Leben als Einsiedler zu beschließen. Für die Zeit vor der Kirchentrennung unter Babgen spricht die merkwürdige Anerkennung des Primates (S. 348): „Wie Petrus auf Christus sich aufbaute durch sein Todeszeugnis, so ist die Kirche auferbaut auf dem Glauben des Petrus, nicht allein in Rom, sondern in allen Städten und Dörfern, den großen und den kleinen.“ Schaut auch der Verfasser auf Rom, wo damals, d. h. zu Petrus’ Zeit, das Königtum war, und auf Athen, wo damals die Meister der Philosophie waren, so ist daraus nicht zu folgern, daß die Abhandlungen erst geschrieben waren, als es in Rom kein Königtum und in Athen keine Philosophenschule mehr gab, also nach 476 und 529. Erstere Zeit ließe vielleicht noch für Elische Möglichkeit, wenn auch der ganze Hinweis nicht vom Standpunkt der Zeit des heiligen Petrus gesprochen ist, von dessen Auftreten in Rom die Rede ist. Denn es ist beim Königtum das Wort and (damals) beigesetzt, das einen Gegensatz zur Zeit des Verfassers betont. Jedoch war schon zwei Jahrzehnte vor 476 kein geordnetes Königtum mehr in Rom. Da der Zusatz and nur bei Rom steht, greift der Gegensatz nicht auf Athen über, um so weniger als später auch die Unsittlichkeit der Perser im geschlechtlichen Leben erwähnt wird, die vor der mohammedanischen Invasion keine Änderung erfahren hat, also nicht in Gegensatz zur späteren Zeit gestellt erscheint. Daher ist die Möglichkeit, die Abhandlungen dem ausgehenden fünften Jahrhundert zuzuweisen, vorhanden, auch wenn sie nicht mehr von Elische sein sollten. Aus dem 8. Jahrhundert ist als dogmatischer Schriftsteller Johannes von Odsun zu nennen mit seiner Synodalrede auf der Synode von Dwin 718 und seinen Schriften über die Menschwerdung Christi gegen Julian von Halikarnaß und die Phantasiasten und seiner Streitschrift gegen die Paulikianer. Derselbe versuchte sich auch als Dichter und hinterließ eine Sammlung kirchenrechtlicher Kanones 30.

      Als exegetische und homiletische Schöpfungen erscheinen die Erklärungen des Elische zum Buche Josue und der Richter, die Homilien des Mambre Verzanogh 31 mit seiner Homilie auf die Erweckung des Lazarus, ein Muster schlichter und klarer Darlegung der Gedanken, die große Begebenheit und ihre Gründe gerade durch Vermeidung des Wortprunkes herauszuheben. Auch die zwei weiteren von ihm überlieferten Reden über den Einzug Jesu über den Ölberg und sein Kommen nach Jerusalem verdienen das Lob schlichter und klarer Darstellung. An diese sind die Reden des Ananias, des bei Koriun erwähnten Bischofs der Siunier, anzureihen. Unter ihnen ist die Homilie auf den Propheten Jonas hervorzuheben, die sich in Parallelstellung des Jonas zu Adam und Christus ergeht und sein Leben und Wirken als ein besonderes Werk der göttlichen Vorsehung feiert, die rätselhafte Schicksale mit übermenschlicher Weisheit zu einem göttlichen Ziele führt. Eine zweite Homilie desselben Autors handelt von Johannes dem Täufer als höchstem der Propheten und Vorläufer Christi. Beachtenswert ist in diesen Homilien die Benützung Philos, die aber nicht so weit geht, daß der christliche Ursprung der Rede verkannt werden könnte.

      Exegetischen Zwecken diente eine kleine Schrift des Ananias von Schirak 32 im siebten Jahrhundert über die in der Heiligen Schrift genannten Maße und Gewichte, die sich eng an Epiphanias anlehnt.

      Als Homileten, bei denen der exegetische Zweck zurücktritt und die Heilige Schrift mehr in Form des Zitats in der Predigt verwendet wird, sind die Verfasser des Hatschachapatum und Johannes Mandakuni anzusehen33. Über beide sind die Einführungen zu vergleichen.

      Als Schriftsteller auf philosophischem Gebiet und auf dem Gebiet des Unterrichtswesens ist David der Unbesiegte zu nennen. Er bietet Übersetzungen und Erläuterungen zu Aristoteles und neuplatonischen Schriften und bekämpft den Skeptizismus des Pyrrho von Elis. So scharfsinnig und gelehrt er für seine Zeit war, ebenso wenig ragt er als Stilist hervor, da er das Armenische im Widerspruch zu dessen Sprachgeist gewaltsam nach griechischem Vorbild formt. Vermutlich wollte er dadurch der Treue der Übersetzung vollkommen Rechnung tragen. Philosophischer Belehrung diente augenscheinlich die Übersetzung des Werkes des * Nemesius* von Emesa über die Natur des Menschen. Wenn die Zueignung an Stephanus von Siuni richtig ist, entstammt diese Übersetzung jedoch erst dem 8. Jahrhundert 34.

      Auf dem Gebiet des Unterrichtswesens ist Moses von Choren nochmals zu nennen, und zwar wegen* dessen Rhetorik, die in die Regeln der Rhetorik und Stilistik nach griechischen Vorbildern einführt und einem gezierten pathetischen Redestil huldigt. Dieses Werk wirft auf das Pathos in der Geschichte des Verfassers viel Licht und vermag auch die Annahme der Echtheit jener Schrift zu stützen. Auch die Geographie* desselben bewegt sich auf diesem Boden35. Doch ist dieses Werk sehr umgestaltet worden. Es dürfte seine jetzige Gestalt erst im 7. Jahrhundert erhalten haben, wenn es überhaupt mit Recht Moses von Choren in seiner Urgestalt zugeeignet wird.

      Als Dichter trat im 8. Jahrhundert der Katholikos Komitas mit einem Hymnus auf die Märtyrerjungfrauen Rhipsime und Gaiana hervor, der von bedeutender poetischer Kraft zeugt 36. Vergleicht man das armenische Schrifttum des fünften Jahrhunderts mit dem Schrifttum der ersten Jahrhunderte des deutschen oder englischen Christentums, so wird man den Fleiß, das Geschick und die Erfolge mit großer Achtung wahrnehmen und zugestehen, daß sich Armenien den andern christlichen Nationen ebenbürtig zur Seite stellte.

      Fußnoten

      1. Eusebius H. E. VI, 46,2.

      2. Adv. Judaeos. Migne PI II 610.

      3. Zur Literatur vgl.: Sukias Somalian, Quadro delle opere di vari autori anticamente tradotte in Armeno. Venezia 1825, ders. Quadro della storia letteraria di Armenia, Venezia 1829. Karekin Zarbhanalian, Geschichte der arm. Literatur vom 4.-14. Jahrh., Venedig 1897 (neuarmenisch). Nève, L’Armenie chrétienne et sa litérature, Louvain 1886. Einschlägige Artikel in Kirchenlexikon: Kirchl. Handlexikon, Nirschl, Patrologie, III. Bd. 1885. Bardenhewer, Patrologie. Fink Frz. Nikol Geschichte der arm. Literatur; in Literaturen des Ostens VI, 2; (selbständige und geistreiche Arbeit); ders. die armenische Literatur in Hinneberg, Kultur der Gegenwart I, 8. Berlin-Leipzig 1906. Ferner Zeitschrift für arm. Philologie, Marburg, und die Zeitschriften Handes amsorya, Wien, und Bazmawep, Venedig.

      4. Über die Schrifterfindung bei den Armeniern, s. S. Weber, die kath. Kirche in Armenien vor der Trennung, Freiburg 1903, S. 393 ff. Marquart: Die Erzählung von der arm. Schrift und das Leben des Maschtotz, ins Neuarm. übersetzt von P. A. Vardanian.

      5. Moses von Choren I, 31, Venedig 1881, I, 30 a.

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