Günstig reisen mit Kindern. Geraldine Friedrich
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Im Vergleich dazu ist die letzte Station der Reise rundum erholsam – was wäre schon eine Ardennenreise ohne eine anständige Kajakfahrt? Für diese Art der Naturkontemplation lässt sich auch Elias begeistern. In Chiny an der Semois finden wir nicht nur ein erleichternd luftiges, weiträumiges Hotelzimmer im „Comtes de Chiny“, sondern auch einen Kajakverleih (www.kayak-chiny.be) direkt vor dem Hotel. Für die Strecke ins zwölf Kilometer entfernte Florenville berappen wir 25 Euro, dann geht es los. Reißende Strudel gibt es in der Semois eher nicht, dafür aber viele nett blühende Algen, sodass ich mit jedem Paddelschlag meinem Vordermann – in diesem Fall Elias – eine Ladung Grünzeug auf den Rücken schaufle. Der Landschaft tut dies keinen Abbruch: Völlig durchnässt, aber glücklich trudeln wir nach zwei Stunden in Florenville ein. Für uns nicht nur der Kajak-Endpunkt, sondern auch der Ort mit dem letzten Supermarkt vor der Heimreise. Zitronenmayonnaise, Schokolade, Pralinen-Brotaufstrich, Kirsch-Bier, Galette-Waffeln – wir schlagen noch einmal richtig zu. Sogar eine Packung Cuberdons ist dabei. Vielleicht sind es sogar die, deren Herstellung wir quasi „auf Lunge“ erlebt haben?
Vorteile dieser Reiseform:
Südbelgien bietet französisches Flair zu vergleichsweise guten Preisen. Teure Restaurantbesuche sind nicht nötig: Jeder, wirklich jeder Ort hat mindestens eine Friture. Das mag auf Dauer nicht so gesund sein, Diskussionen zum Thema „Essen“ sind für Familien jedoch nicht zu befürchten.
Per Auto und mit festen Übernachtungen entfällt die lästige Quartiersuche. Außerdem können wir geradezu hemmungslos im Supermarkt zuschlagen – wir müssen die Beute ja nicht tragen!
Die Kombination aus Kultur und Kulinarischem gefällt Eltern und Kind. Was die Kultur angeht, bietet Wallonien einfach viel Skurriles und das Gefühl, abseits ausgetretener Touristenpfade auf Entdeckertour zu sein.
Nachteile dieser Reiseform:
Dank der vorgebuchten Unterkünfte ist man zwar nicht so flexibel, andererseits ist Wallonien so klein, dass sich von überall fast alle Ausflüge organisieren lassen.
Für Figurbewusste und Gesundheitsfanatiker ist die fette und kohlenhydratreiche Küche eine echte Herausforderung.
Erholung oder Abenteuer?
Dank des kulinarischen Schwerpunkts haben wir uns ganz bewusst dagegen entschieden, auf Teufel komm raus alle Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Unter dem Strich war das eine sehr entspannende Entscheidung.
Das würden wir beim nächsten Mal anders machen:
Eigentlich nichts. Oder doch, ein kleines Detail: eine richtig gute Kühlbox mitnehmen, um noch mehr Schokolade und Pralinen unbeschadet nach Hause zu transportieren.
Der ultimative Reisetipp für Wallonien:
Viele belgische Spezialitäten werden in kleinen Manufakturen hergestellt. Praliniers, Brauereien, Metzger und all die anderen Hersteller bieten fast überall Führungen an oder lassen sich schnell zu einem Blick in die Fabrikationsräume überreden. Unsere Favoriten:
Bonbons à l’Ancienne (Cuberdons): www.cuberdons.eu
Les chocolats d’Edouard: www.leschocolatsdedouard.com
Brasserie de Bellevaux: www.brasseriedebellevaux.be
Chocolatier Defroidmont: www.chocolatier-defroidmont.be
Spartipps:
Besonders günstig sind die Chambres d‘hotes, die wallonische Variante des Bed & Breakfast, wie man sie beispielsweise unter www.chambresdhotes.org, http://maisondhote.com oder www.gitesdewallonie.be findet. Günstige Zimmer sind schon ab 50 Euro zu haben. Bucht man sie gleich für eine ganze Woche, sinken die Preise erheblich. In Anbetracht der kurzen Distanzen in der Wallonie ist das eine echte Alternative. Lediglich das Balade des Gnomes ist mit Preisen von etwa 150 bis 225 Euro für das Doppelzimmer inklusive Frühstück hochpreisig, aber eben auch eine Attraktion.
Allgemeine Infos:
Fazit: Die Reise war erstaunlich günstig und dank des kulinarischen Mottos voller spannender Momente. Einige der belgischen Spezialitäten gehören mittlerweile zum Familien-Standardrepertoire und sorgen dafür, dass die Reise nicht in Vergessenheit gerät.
„Which lake are you?“
Familien-Sprachurlaub im Lake District
Text und Interview: Geraldine Friedrich
Urlaubsform: Sprachurlaub im Lake District (GB) mit der gesamten Familie mit dem Anbieter English Experience
Beteiligte: Nicole (41), Rolf (49) und Kira (7)
Dauer: 7 Tage
Reisedistanz: 1,5 Flugstunden Düsseldorf – Manchester
Reiseverkehrsmittel: Flug, ÖPNV, der Transfer vom Flughafen Manchester zum Lake District war inklusive
Kostenfaktor: 745 Euro pro Person plus etwa 150 Euro für den Flug, absolut betrachtet ein teurer Urlaub, aber im Verhältnis zu anderen Sprachreise-Anbietern günstig. Das Preis-Leistungs-Verhältnis empfanden die Reisenden als günstig.
Vorbereitungszeit: gering
Wie kamen Sie darauf, mit Ihrer siebenjährigen Tochter einen Sprachurlaub zu buchen?
Nicole: