Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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      Luke Short wies in Richtung der Gasse, in der die Bar lag.

      »Sie wissen ja, wo es ist. Ich muß hinauf zur Allenstreet. Ich muß den Marshal suchen.«

      Die Frau nickte nur und lief davon.

      Aber als sie im Eingang der Schenke ankam, sah sie schon den alten Doc Baxter über die reglose Gestalt Doc Hollidays gebeugt.

      Der Arzt hatte den Spieler eben untersucht.

      Im Raum herrschte eine bedrückende, bleierne Stille.

      »Ist er tot?« entfuhr es der Frau.

      Der greise Arzt wandte den Kopf und blickte über den Rand seiner goldgefaßten Brille. »Ich weiß es nicht, Miß Cashman. Wo ist der Marshal?«

      Die Frau zog die Schultern hoch. Dann kam sie heran.

      »Doc, Sie müssen ihm helfen. Sie müssen ihm helfen!«

      Der alte Arzt richtete sich hilflos auf und preßte die Hände zusammen. »Ja, helfen, das will ich schon. Aber, ich weiß nicht…«

      Da nahm die Frau Doc Holliday am Arm und schleppte ihn zu einem der Tische.

      »Kommen Sie, helfen Sie mir, Doc.«

      Der Arzt und auch der Salooner halfen ihr, den Georgier auf einen großen Tisch zu legen.

      Sie nahm rasch zwei Kissen von den Stühlen, rollte sie zusammen und legte sie dem Spieler unter den Kopf.

      Völlig bewegungslos lag der Georgier da. Die Augen geschlossen, mit wachsbleichem, totenähnlichem Gesicht.

      »Doc, Sie müssen mir helfen«, flehte die Besitzerin des Russianhouses den Arzt an. »Er hat so vielen Menschen geholfen. Mr. Baxter, bitte, helfen Sie.«

      »Er hat eine Kugel im Rücken. Das ist eine teuflische Sache. Ich kenne eigentlich nur einen Mann in Tombstone, der sich wirklich gut darauf verstand, anderen Leuten Kugeln aus dem Leib zu ziehen: und das ist er selbst.«

      »Doc, ich flehe Sie an! Tun Sie doch etwas!«

      Der Arzt hatte dem Georgier den Kragen schon geöffnet, nahm ihm jetzt die Halsschleife ab und öffnete ihm auch die Weste und das Hemd.

      Nellie Cashman starrte mit kaltem Entsetzen in das bleiche Gesicht Hollidays. Da hörte sie den Arzt neben sich sagen: »Ich fürchte, da kommt jede Hilfe­ zu spät…«

      *

      Schräg gegenüber vom Crystal Pa­lace lag Tombstones Grand Hotel.

      In dem Augenblick, in dem der Texaner um die Ecke der Allenstreet bog, trat aus dem Hoteleingang eine Frau.

      Sie war groß, hatte eine fabelhafte Figur und ein bildschönes Gesicht, das von einem smaragdgrünen berückenden Augenpaar beherrscht wurde. Das kupferrote Haar umrahmte das etwas blasse Gesicht der eleganten Frau vorteilhaft.

      Es war die Spielerin Laura Higgins.

      Die Frau zog die linke Braue mokant in die glatte Stirn und blickte dem rasenden Sheriff spöttisch lächelnd entgegen.

      »Überschlagen Sie sich nur nicht, Mr. Short!«

      Der Tex hielt inne und warf ihr einen raschen Blick zu.

      »Haben Sie den Marshal gesehen?«

      »Den Marshal?« fragte sie, wobei sie die Linke, die das dunkelblaue, mit Silberfäden bestickte Samttäschchen hielt, in die Hüfte stemmte. »Den großen Wyatt Earp? Nein, ich habe ihn nicht gesehen, Sheriff. Und ich muß auch gestehen, daß ich mich nicht für ihn interessiere.«

      Luke Short winkte ab und wollte weiterlaufen. Doch dann fiel ihm plötzlich etwas ein. Er machte kehrt und kam nah an den Vorbau heran.

      »Übrigens«, sagte er mit beißender Kälte. »Ihr Freund liegt unten in der dreckigen Bar von John Flegger und ist höchstwahrscheinlich tot.«

      Die Frau nahm die Hand von der Hüfte und hatte plötzlich eine steile Falte in der Stirn.

      »Was reden Sie da? Wer liegt in Fleggers Bar?«

      »Doc Holliday.«

      Als die Frau ihren Schrecken überwunden hatte, sah sie den Sheriff schon drüben im Oriental Saloon verschwinden.

      Der Salooner blickte dem Riesen entgegen.

      »Hallo, Sheriff!«

      »War der Marshal hier?«

      »Nein, ich habe ihn nicht gesehen. Aber ich weiß, daß der Boß heute morgen mit ihm sprechen wollte, wegen der Whisky-Geschichte. Sie wissen doch. Die Halunken haben das Geld bekommen und nicht geliefert.«

      »Ja, ja«, winkte Luke ab und lief wieder hinaus. Auch im Occidental Saloon hatte niemand den Marshal gesehen.

      Luke Short lief hinauf zur Fremont­street und fragte bei Jonny Hawkins nach, der dort eine Bäckerei betrieb.

      Nein, auch er hatte den Marshal nicht gesehen.

      Laura Higgins hatte nur wenige Sekunden vorm Hoteleingang gestanden, dann wandte sie sich zur Seite und lief auf das Haus von Doc Sommers zu, das gleich nebenan lag.

      Die Schwester des Arztes kam an die Tür.

      »Oh, Miß Higgins«, meinte sie pikiert und blickte die Spielerin gallig an.­

      »Ist der Doc zu Hause?«

      »Ja, aber er hat keine Zeit. Es geht nicht, daß er drüben mit Ihnen pokert, während hier die Patienten sitzen. Es ist schlimm genug, daß das zweimal passiert ist, Miß Higgins. Ich wollte Ihnen das sowieso schon einmal sagen und…«

      »Ich habe Sie gefragt, ob der Doc zu Hause ist«, schnitt ihr die Spielerin das Wort ab.

      Da tauchte im Hintergrund des Flures an der Tür des Behandlungszimmers der Arzt auf.

      Sein Gesicht hellte sich sofort auf, als er die schöne Frau erkannte.

      »Oh, Miß Higgins!«

      Er schob seine Schwester zur Seite und kam an die Tür.

      »Doc, kommen Sie schnell. Doc Holliday ist in Fleggers Bar niedergeschossen worden!«

      »Was?«

      »Ja, holen Sie Ihre Tasche und Ihre Instrumente.«

      Der Arzt packte in fliegender Eile seine Doktortasche und lief mit der Frau hinunter zu Fleggers Bar.

      Der alte Doc Baxter blickte kurz auf, als Sommers eintrat.

      »Wie sieht es aus?« fragte Sommers, während er neben den Tisch trat und in das kalkige Gesicht des Georgiers blickte.

      Baxter hob die Arme. »Was soll ich Ihnen sagen. Er ist noch nicht tot. Aber…« Plötzlich begegneten seine

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