Vier Pfoten und ein Van. Lisa Leschhorn
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Die Unterkunft ist wirklich wunderschön und liegt abgelegen. Somit haben wir unsere Ruhe und können den ersten Abend auf unserer Veranda mit einem Glas Wein und sardischem Vesper ausklingen lassen. (Der Käse hier auf Sardinien ist echt ein Träumchen!)
Wenn wir in den Süden Sardiniens fahren, fahren wir immer die SS125 Route entlang der Berge. Hier haben wir auch schon unsere traditionellen Gassi- und Kaffeestopps. In der Nähe der Wanderung Cala Luna ist einer dieser traditionellen Stopps. Freya quiekt aufgeregt auf dem Rücksitz, weil sie die Schweinchen schon von Weitem riechen kann.
Eigentlich ist dieser Stopp nur eine kleine Schotterstraße. Aber für uns ist es hier jedes Mal aufs Neue magisch. Freya kann in aller Ruhe in dieser malerischen Berglandschaft auf Entdeckungstour gehen, während wir unser sardisches Vesper mit köstlichem Käse aus der Region genießen. Das Leben ist schön.
Dieses Jahr beschließen wir, zwei Nächte auf »Sardiniens höchstem Campingplatz«, Camping Silana, zu verbringen. Wir sind dieses Mal nicht im Wohnmobil meiner Eltern unterwegs, aber der Campingplatz bietet auch ein paar wenige, sehr einfach ausgestattete Bungalows an. Penibel darf man auf keinen Fall sein und auch die Vorreservierung per Internet hat irgendwie nicht funktioniert, trotz Buchungsbestätigung. Aber das gehört nun mal zum Abenteuer dazu. Nach kurzer Zeit checken wir dann in unseren Bungalow ein. Es ist sehr heiß. Wir müssen ihn wohl selbst noch etwas reinigen.
Hier so hoch oben in den Bergen fühlt sich Freya pudelwohl. Die Mittagssonne macht uns allen zwar etwas zu schaffen, aber die kleinen Bäche in der Nähe bieten Möglichkeiten zum Abkühlen.
Am nächsten Tag fahren wir zurück zum Parkplatz und Ausgangspunkt für die Wanderung »Cala Luna«. Die Fahrt dorthin ist schon recht abenteuerlich mit unserem kleinen Auto. Ich hatte die Wanderung vor etwa 15 Jahren bereits mit meinem Vater gemacht, bis heute haben sich die Straßenverhältnisse nicht geändert.
Trotzdem ist es diese Fahrt auf alle Fälle wert.
Von dem Parkplatz geht der Weg einen Fluss entlang und inmitten der Bergketten führt er zu einem Strand. Diesen kann man allerdings auch per Shuttleboot erreichen, deshalb ist er leider nicht ganz so einsam, wie man nach solch einer langen Wanderung hoffen mag. Am besten macht man die Wanderung Ende September, wenn nicht allzu viele Touristen auf der Insel sind.
Im Juni wurden wir außerdem auf dem Weg darauf hingewiesen, dass während der Sommerzeit dort wohl auch keine Hunde gestattet sind. Wir machen diese Wanderung heute nicht bis zum Schluss. Für Freya wird es zu heiß und die Luft zu stickig. Nach etwa zwei Stunden machen wir kehrt und genießen den Rest des Tages mit einer Abkühlung am Fluss und im Schatten der Oleanderbäume. Auch wenn man die Wanderung nicht macht, kann ich nur empfehlen, trotzdem einen Tagestrip hierher zu machen. Man kann den ganzen Tag hier entlang des Flusses verweilen.
Mit einigen Stopps geht es am nächsten Tag gen Süden. Costa Rei. Wir haben uns ein kleines Häuschen gemietet, es liegt abgelegen vom Touristenort und trotzdem nur 700 Meter vom Meer entfernt. »Kleine« Hunde sind im Häuschen erlaubt. Freya geht mit ihren 15 Kilo als kleiner Hund durch, oder?
Oben: Camping Silana
Unten: Kleines Küsschen vorm Bungalow
Oben: Cala Luna
Unten: Vesperplatz in den Bergen
Simona, die Hausbesitzerin, empfängt uns herzlich und eine Flasche Wein der Region steht auch schon auf dem Tisch der einfachen, aber wunderschönen Finka bereit.
Ich kenne diese Ecke Sardiniens so gut wie meine Westentasche. Allein über diesen Fleck Sardiniens könnte ich wohl ein ganzes Buch schreiben.
Hinter unserem gemieteten Häuschen ragt der Monte Ferru empor. Perfekt für uns, denn diesen 299 Meter hohen Berg werden wir in den nächsten Tagen erklimmen.
Strandtage sind Freyas Lieblingstage. Sie liebt Sandstrände und das Meer. So laufen wir viermal täglich die jeweils 700 Meter zum Strand. Mittags vespern wir in unserem Häuschen den leckeren sardischen Käse, trinken ein Ichnusa Limone und Freya bekommt eine Auszeit der Sonneneinstrahlung auf ihrem Kopf.
Zurück am Strand haben wir immer einen Schirm für Freya dabei. Man muss sie wirklich ab und an aus dem Wasser holen und überreden, doch mal eine Pause zu machen. Sie ist eine wahre Wasserratte.
Für die warmen Abende haben wir seit Jahren unsere Stammlokale. Pizza bei Michele in Capo Ferrato ist zwei- bis dreimal im Urlaub geplant. Aber das absolute Highlight ist jedes Mal der Abstecher nach San Priamo ins Restaurante Su Corgallu. Die besten Muscheln und Penne mit Pilzen gibt es hier. Außerdem ist die Atmosphäre einfach urig und traditionell. Keine Touristen und wir müssen uns mit unseren wenigen Italienischkenntnissen durchkämpfen. Es funktioniert.
Freya wartet derweil in unserem Häuschen. Im Auto ist es zu warm und sie ist sowieso fix und fertig von den Strandtagen und der Sonne.
Für heute ist die Wanderung auf den Monte Ferru eingeplant. Den Berg kann man schon von Weitem erkennen und so laufen wir früh morgens los, um dann die Aussicht über Capo Ferrato und die Costa Rei zu genießen.
Oben: Monte Ferru
Unten: Am Ziel der Wanderung
Freya ist natürlich begeistert von der Idee, heute wandern zu gehen. Für sie haben wir eine Trinkflasche und einige Leckerli eingepackt. Es gibt verschiedene Startpunkte für die Wanderung. Wir parken am Ende der geteerten Straße und begeben uns auf den Weg nach oben. Es ist eine mittelmäßig anstrengende Wanderung, je nachdem wie heiß und stickig es an dem Tag ist.
Nach etwa eineinhalb Stunden erklimmen wir den Berg und die Aussicht raubt uns mal wieder den Atem. Von dem Monte hat man eine traumhafte Sicht über den kompletten Strand der Costa Rei und einen endlosen Blick auf das blaue, glitzernde Meer. Freya scheint sichtlich geschafft und so bekommt sie zur Belohnung erstmal reichlich Wasser und einige Leckerli. Sie ist so zufrieden. Wenn es einen meiner Lieblingsorte auf der Welt gibt, gehört dieser auf jeden Fall in die Top 3.
Wir genießen die Aussicht noch eine Weile und machen ein paar Bilder, bevor es wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt geht.
Danach springen wir zu dritt in das blaue Meer, eine Abkühlung tut gut.
Latte macchiato trinken wir auf unseren Sardinienurlauben immer sehr viel und an Gelato darf es natürlich auch nicht fehlen. Für Freya gibt es im Urlaub selbstverständlich auch immer mal wieder eine ganz besondere Kleinigkeit: Eine Kugel italienisches Joghurteis darf für sie nicht fehlen.
In der nächsten Kleinstadt Muravera machen wir hin und wieder einen Tagestrip auf den Markt, wo wir Pommes holen und in einigen Cafeterias eine Pause machen. In Muravera gibt es sogar einen Hundeshop, der Hundeeis verkauft. Freya gibt sich aber mit dem Joghurteis zufrieden.
Eine weitere Wanderung, die mit Hund wunderschön ist, möchte ich euch unbedingt noch ans Herz legen: Faro Di Capo Ferrato.
Kurz nach unserer Lieblingspizzeria »Bar Pizzeria Capo Ferrato« kommt rechts ein Picknickplatz unter Pinienbäumen. Hier ist der Ausgangspunkt.