Fontanes Kriegsgefangenschaft. Robert Rauh
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Hans-Dieter Schütt
Fontanes
Kriegsgefangenschaft
Wie der Dichter in Frankreich
dem Tod entging
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ebook im be.bra verlag, 2020
© der Originalausgabe:
edition q im be.bra verlag GmbH
Berlin-Brandenburg, 2020
KulturBrauerei Haus 2
Schönhauser Allee 37, 10435 Berlin
Lektorat: Gabriele Dietz, Berlin
Umschlag: hawemannundmosch, Berlin (Titelfoto oben: © Theodor-Fontane-Archiv
Potsdam, unten: © Pierre BRYE / Alamy Stock Foto)
ISBN 978-3-8393-2143-0 (epub)
ISBN 978-3-86124-740-1 (print)
INHALT
Abermals ein Kriegsbuch Zwischen den Fronten
Kriegsjournalist auf Abwegen Verhaftung
Furchtbare Ängste In Gewahrsam
Weißbrot statt Nusstorte Gefängnisalltag in Besançon
Es ist ein Unglück passiert Auf der Suche nach dem »verlorenen Freund«
Böse und gute Nachrichten Entscheidungen in Besançon
Irrfahrt durch Frankreich Von Besançon auf die Insel Oléron
Himmlische Ruhe und stürmischer Regen Als officier supérieur auf der Atlantikinsel Oléron
Wer hatte mich befreit? Freilassung
Epilog Zur Entstehung und Wirkung von Theodor Fontanes Kriegsgefangen
Personenverzeichnis
Stationen der Kriegsgefangenschaft Fontanes
Initiativen zur Rettung Fontanes
VORWORT
Fontane warf seine Reisetasche in die Ecke, sich selber aufs Sofa, kreuzte die Hände über der Brust, atmete hoch auf und sagte das eine Wort: Frei.[1] Endlich! Nach einer wochenlangen Odyssee durch Frankreichs Gefängnisse – von Lothringen bis zum Atlantik – kehrte der Dichter im Dezember 1870 als freier Mann nach Preußen zurück. Seine Reise, die er als Journalist für die Berichterstattung über den noch andauernden Deutsch-Französischen Krieg begonnen hatte, endete in einem Albtraum: Fontane wurde verhaftet, der Spionage verdächtigt und vor ein Kriegsgericht gestellt. Erst rückblickend realisierte er, was bei diesem Abenteuer auf dem Spiel stand: Hier war das Todtschiessen nah.[2]
Als Fontane bei seinem »romantischen« Ausflug zum Geburtsort der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc weit hinter der Front verhaftet wurde, ignorierte er zunächst die Gefahr. Aber schon die erste Nacht in einer Zelle voller Ratten ließ ihn daran zweifeln, dass es sich bei seiner Festnahme nur um einen Irrtum handeln könne. Weil sich die lokale Militärbehörde für nicht zuständig hielt, wurde sein Fall durch die Instanzen gereicht und der vermeintliche preußische Spion unter den Attacken einer aufgebrachten und antipreußisch gesinnten Bevölkerung von einem Festungsort zum anderen transportiert. Die schlimmsten Tage erlebte Fontane in der Zitadelle von Besançon, wo er auf die Entscheidung des