Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 22

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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hatten sie das Geröllfeld erreicht, stürmte Bello auf sie zu und schleckte Monika ab. Franziska und Sebastian kamen angerannt.

      »Pfui, Bello! Deine Küsse sind nass«, schimpfte Monika und wischte sich das Gesicht mit der Dirndlschürze ab.

      Sebastian ergriff Bellos Halsband und hielt ihn fest.

      »Er mag dich eben gut leiden, Moni. Da kann der Bello schon mal stürmisch werden«, lachte er.

      »Wo ist Mark?«, fragte Monika.

      »Der Mark ist heute Mittag wandern gegangen. Spielst du mit uns?«, fragte Basti.

      »Lauf schon, Moni«, ermunterte sie Claudia.

      Ihr kam es sehr gelegen. Sie wusste nicht, wie es sein würde, wenn sie Mark gegenüber stand und war froh, dass Monika beschäftigt sein würde. Sie ging weiter in Richtung Berghütte. Toni winkte ihr zu. Er verlegte mit einigen Burschen Bretter, die wohl als Tanzboden dienen sollten.

      Anna stand auf der Terrasse und begrüßte Claudia.

      »Willkommen! Es ist wunderbar, dass du hier bist. Du schaust großartig aus. Das Dirndl steht dir einfach fantastisch. Bist ein richtiges Madl aus den Bergen.«

      »Ich fühle mich noch etwas verkleidet in so einem hellen Dirndl«, sagte Claudia leise.

      Anna lächelte.

      »Wir wissen alles! Ganz Waldkogel kennt die Geschichte und schmunzelt darüber. Pfarrer Zandler in seiner neuen Rolle als Stilberater ist in aller Munde. Das hätte ihm niemand zugetraut. Veronika erzählt es jedem. Zandler ist zum Modeexperte von Waldkogel aufgestiegen.«

      Claudia wurde rot.

      »Wie peinlich!«, stöhnte sie.

      Anna lachte nur. Sie nahm Claudia zur Seite und flüsterte leise: »Ich will dir gleich etwas gestehen. Ich weiß, was Mark dir geschrieben hat. Toni weiß nicht, dass ich den Brief lesen durfte. Mark hat ihn mir gezeigt, weil er auf mein Urteil als Frau großen Wert legte. Ist es nicht ein wunderschöner Brief?«

      Verlegen strich sich Claudia eine Haarsträhne aus der Stirn.

      »Ja, es ist ein wunderschöner Brief. Schade, dass Mark nicht hier ist. Wir haben ein Geschenk für ihn, den Rucksack.«

      Claudia ließ ihn von den Schultern gleiten.

      »Oh, Claudia, da muss ich dir noch etwas erzählen. Als er hörte, dass du heute Abend kommst, wurde er so nervös, dass er uns im Weg herumstand. Toni hat ihn deshalb zum ›Erkerchen‹ geschickt. Er hat auch Proviant dabei. Am besten gehst du zu ihm. Dort seid ihr allein und könnt euch ungestört aussprechen. Monika, kann so lange hierbleiben.«

      »Sie wird mitgehen wollen, wenn ich gehe.«

      Anna wusste das zu verhindern. Sie ging zu den Kindern und lotste sie in den Schuppen. Dort beschäftigte sie die Kinder, bis Claudia auf dem Weg zum »Erkerchen« außer Sichtweite war.

      Claudia kam in die Nähe des »Erkerchens« und spähte vorsichtig um die letzte Biegung. Da war Mark. Er hatte auf dem kleinen Felsvorsprung ein großes dreibeiniges Fotostativ aufgebaut, auf dem ein Fotoapparat mit einem Teleobjektiv befestigt war. Die Hände in den Hosentaschen stand Mark ruhig da und schaute hindurch. Claudia fühlte, wie ihr Herz klopfte. Sie überlegte, was sie sagen sollte. Sie überlegte und überlegte, ging einige Schritt zurück und lehnte sich an die steile Felswand. Sie schloss die Augen. In ihrem Herzen stritten zwei Gefühle. Ein Gefühl trieb sie dazu weiterzugehen, und das andere Gefühl riet ihr zur Umkehr.

      In diesem Augenblick erinnerte sich Claudia an Rudi. Er hatte gesagt, was auch immer im Leben geschieht, es ist gut, wenn man weitergeht. Vor Entscheidungen kann man ohnehin nicht fortlaufen, sie holen einen ein. Es ist falsch, Angst vor Entscheidungen zu haben, wenn man alle Erfahrungen einbezieht. In die Zukunft kann niemand sehen und eine Garantie gibt es für nichts. Es gibt nur den Mut, die Entschlossenheit weiterzugehen, um sein Bestes zu geben. Dabei muss man nur auf sein Herz hören. Die innere Stimme im Herzen weiß genau, was richtig ist.

      Damit war für Claudia die Richtungswahl getroffen. Sie ging auf Mark zu.

      »Hallo, Mark! Was gibt es so Interessantes zu sehen?«

      Er zuckte zusammen und drehte sich um.

      »Claudia!« Er strahlte. »Willst du mal durchschauen?«

      »Gern!«

      Mark trat einen Schritt zur Seite und zeigte Monika, wie sie das Teleobjektiv scharf einstellen konnte.

      Sie schaute hindurch. Dann richtete sie sich auf.

      »Das ist der Gipfel des ›Höllentors‹. Interessant!«

      Sie legte den Kopf schief.

      »Sieht nicht gerade einladend aus. Warum schaust du ihn dir an?«

      Mark wurde etwas verlegen.

      »Mich interessiert, ob sich dort eine schwarze Wolke bildet.«

      »Bist du jetzt unter die Wetterbeobachter gegangen?«

      »Nein! Du kennst doch, was die Waldkogeler über das ›Höllentor‹ sagen? Alle glauben, dass es ein Unwetter gibt oder sonst etwas Schlimmes geschieht, wenn eine schwarze Wolke über dem ›Höllentor‹ steht. Es kann auch etwas für einen einzelnen Menschen bedeuten. Was man auch immer davon halten mag, es schadet nichts, ein Auge darauf zu haben, denke ich.«

      Claudia lächelte.

      »Mir gefallen die Geschichten über den ›Engelssteig‹ besser.«

      »Das ist doch selbstredend. Aber die Waldkogeler glauben fest daran, dass der Teufel aus seinem Tor herausgekommen ist, wenn eine schwarze Wolke sichtbar wird. Ich dachte, ich sehe mal nach, wie es heute ist. Aber es ist alles klar. Ich habe wohl nichts zu befürchten, denke ich.«

      »Oh, dann war es dein ganz persönliches Interesse?«

      »Ja! Kannst du dir den Grund dafür nicht denken?«

      »Doch! Übrigens, vielen Dank für das Album. Monika war davon begeistert. Sie hat sich so gefreut. Jetzt liegt es auf ihrem Nachttisch.«

      »Das freut mich. Wo ist Monika?«

      »Sie spielt mit Franzi und Basti!«

      »Das ist schön. Du wolltest ein wenig wandern gehen?«

      »Nein, so ist es nicht ganz!«

      »Wie dann? Hast du dich verlaufen?«

      Sie mussten beide lachen.

      »Anna hat mir gesagt, dass ich dich hier finde«, sagte Claudia leise. »Ich denke, wir sollten reden.«

      »Setzen wir uns!«

      Claudia nickte. Sie setzten sich auf die Bank. Mark bot Claudia Kräutertee an, den Toni ihm eingepackt hatte.

      »Mark, du hast uns nicht nur das Album mit den schönen Bildern zukommen lassen. Es lag ein

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