Souverän freie Reden halten. Oliver Geisselhart
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Souverän freie Reden halten - Oliver Geisselhart страница 4
Was will ich erreichen?
Anerkennung und Bewunderung
Schon seit jeher werden Menschen, die gut reden können, von anderen bewundert. Ein selbstsicheres Auftreten und vor allem eine freie Rede beeindruckt immer wieder. Ein solcher Redner wird schlichtweg mit dem Wort „souverän“ bezeichnet. Es liegt in der Natur der meisten Menschen, dass sie sich nach Anerkennung, Respekt und Liebe sehnen. Maslow lässt grüßen. Dies ist relativ einfach durch gute Reden zu erreichen. Sie sollten sich jedoch auch bewusst sein, dass Sie, und zwar völlig ohne etwas zu tun, unendlich viel wert sind. Einzig und allein, weil Sie sind, wie Sie sind, gebührt Ihnen Anerkennung, Respekt und Liebe.
In meinen Seminaren und Vorträgen mache ich gerne folgenden Test mit den Teilnehmern (falls Trainer dies lesen, machen Sie es auch einmal. Erzeugt ein ungeheures Aha-Erlebnis):
Ich halte einen 20-Euro-Schein in die Höhe und frage, wer ihn haben möchte. Meistens gehen alle Hände in die Höhe. Ein paar trauen sich manchmal nicht, da sie vermuten, dass damit eine Übung oder ein Test verbunden sei. Nachdem ich den Teilnehmern aber versichert habe, dass einer von ihnen den Schein einfach so bekommen kann, sind alle Hände oben. Dann zerknülle ich den Schein vor den Augen der Teilnehmer und frage, wer den Schein nun immer noch will. Wieder gehen alle Hände nach oben. Dann werfe ich den Schein auf den Boden und trete darauf herum. Wieder frage ich und wieder gehen alle Hände hoch. Dann erkläre ich, dass wir alle ab und zu, mal mehr, mal weniger, zerknüllt werden, in den Dreck fallen. Es wird auf uns herumgetrampelt. Meist fühlen wir uns danach weniger wertvoll. Wieso? Der Geldschein ist doch auch nicht weniger wert, nur weil er dreckig und zerknittert ist!
Machen Sie sich unabhängig von äußerer Anerkennung
Machen Sie also Ihren Wert nicht vom Lob und von der Anerkennung, die von außen kommt, abhängig. Lernen Sie, sich selbst zu loben und Ihren Wert zu schätzen. Lernen Sie, sich geliebt und respektiert zu fühlen, einfach nur weil Sie „sind“ und nicht weil Sie etwas Bestimmtes „tun“. Dann können Sie die Anerkennung, die Sie z. B. durch eine Rede erhalten, noch viel tiefer genießen, machen sich aber nicht davon abhängig.
Was passiert, wenn Sie sich von der Anerkennung von außen abhängig machen, konnten Sie bei Rex Gildo miterleben. Er erhielt leider kein Lob von außen mehr, konnte sich selbst nicht genug wertschätzen und hat seinem Leben ein Ende gesetzt. Er war abhängig vom Lob von anderen, von außen.
Wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stärken können und mit welchen Techniken Sie sich vom Leistungs- und vom Tun-Zwang lösen können, erfahren Sie weiter hinten im Kapitel „Von Lampenfieber, Vorbereitung und Mentaltraining“.
Setzen Sie sich Ziele
Genuss statt Sucht
Wenn Sie also die Anerkennung, das Lob und den Erfolg zwanglos und quasi „suchtfrei“ genießen können, und ich glaube fest, dass es nur dann wirkliches Genießen ist, können Sie sich damit auch wunderbar motivieren. Dann ist es wirklich toll, ein solches Gefühl zu haben, ein solches Ziel zu erreichen. Dies verhält sich genauso wie beim Genuss-Raucher, -Trinker, -Jogger, -Esser ... Nur wenn Sie dies nicht zwanghaft tun müssen und sich nicht schlecht fühlen, wenn Sie es nicht tun, also Entzugserscheinungen bekommen, nur dann können Sie es wirklich genießen.
Motivation durch Ziele
Es ist also durchaus legitim, sich Ziele zu setzen wie: „Bei meiner nächsten Rede reiße ich die Zuhörer mit und erhalte Standing Ovations.“ Oder: „Nach Beendigung meiner nächsten Rede kommen ca. fünf Teilnehmer zu mir und beglückwünschen mich zu meinem gelungen Vortrag.“ Oder: „Mein Chef lobt mich nach meiner nächsten Rede für mein souveränes und sicheres Auftreten.“ Oder: „Mein Mann/meine Frau lobt mich für die einfühlsame und doch lustige Geburtstagsrede zu Mutters Achtzigstem.“
Seien Sie sich aber stets bewusst, dass es sein kann, dass Sie dieses Ziel niemals exakt so erreichen. Freuen Sie sich deshalb über jede Verbesserung. Analysieren Sie Ihre Vorträge, fragen Sie Freunde nach Feedback und sehen Sie negative Kritik als Chance zu wachsen und besser zu werden. Lernen Sie, mit Ihrer Leistung zufrieden zu sein, auch wenn diese nicht perfekt war. Die hierzu nötigen Mental-Techniken lernen Sie im Kapitel „Von Lampenfieber, Vorbereitung und Mentaltraining“.
Formulieren Sie für sich also am besten gleich jetzt und hier ein solches Ziel. Es wird Ihnen immer wieder Kraft und Motivation geben zu üben, den inneren Schweinehund zu überwinden und mit Lampenfieber richtig umzugehen.
Souverän freie Reden halten: mit der Power der Memo-Rhetorik!
Der Grund, warum ich dieses Buch durcharbeite, ist:
Ihre Vorteile der Memo-Rhetorik
Sie erlangen Souveränität und Sicherheit
Da Sie ständig alle Stichpunkte, Argumente und Details abrufbereit gespeichert haben, geht keine Vortragsenergie durch stressiges Suchen oder Überlegen verloren. Sie können auf Fragen und Zwischenrufe locker reagieren, weil Sie Ihre Punkte nummeriert mit den Zahlensymbolen (dazu kommen wir noch) parat haben und deshalb jederzeit selektiv auf Ihre Stichpunkte zugreifen können. Alle Ihre Bausteine sind einzeln, völlig unabhängig voneinander abrufbar.
Ihr Selbstbewusstsein wird automatisch gesteigert
Oben beschriebene Souveränität und Sicherheit steigert Ihr Selbstbewusstsein in Bezug auf Reden und Vorträge enorm. Sie wissen, was Sie können, und beweisen sich dies auch jedes Mal. Dadurch haben Sie bei und nach jeder Rede eine Referenzerfahrung.
Sie haben den roten Faden ständig in der Hand
Durch die oben schon erwähnten Zahlensymbole haben Sie alle Stichpunkte so parat, dass Sie Ihr Konzept bei Bedarf während der Rede umstellen können, und, wenn nötig, auch wieder zum ursprünglichen Konzept zurückkehren können.
Sie können spontan und flexibel reagieren
Sie können einzelne Punkte – bei Fragen etwa – vorziehen, und dann wieder dort einsteigen, wo Sie vor der Frage waren.
Sie wirken extrem überzeugend
Überzeugend sind Sie, wenn Sie souverän, sicher, spontan und flexibel sind. Na bitte.
Ihre Zuhörer verstehen und merken sich Ihre Rede besser
Ihre Rede ist bilderreich und leicht verständlich. Bilder merkt sich das menschliche Gehirn erwiesenermaßen besser als nur Worte. Auch sind Bilder allgemein verständlicher. Ich bin im Bilde.
Sie sind in der Lage, Ihre Zuhörer zu fesseln
Durch die verständliche, gehirngerechte Formulierung binden Sie Ihre Zuhörer an Ihre Rede.
Ihre