Rituale zum Loslassen. Stefan Limmer
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Das Verhandeln kann uns manchmal suggerieren, wir wären dabei, eine tragfähige Lösung zu entwickeln, doch das ist niemals der Fall. Warum sollten unsere negativen Gefühle, Gedanken, Schuldgefühle und Ängste uns den Gefallen tun und sich auf unsere Angebote einlassen? Sie haben keinerlei Grund dazu.
In depressiven Gefühlen versinken
Bei diesem Mechanismus haben wir aufgegeben und das Gefühl, nichts ändern zu können, dominiert uns gänzlich. Vielleicht sind wir mit unseren Bemühungen, zu verdrängen, zu kämpfen und zu verhandeln, gescheitert und glauben nicht mehr an eine Veränderung und an die Möglichkeit, loszulassen. Bleiben wir in dieser Phase stecken, dann sind wir komplett hilflos. Die aufkommenden Ängste und Schuldgefühle machen mit uns, was sie wollen, während wir nur dabei zusehen. Wir fühlen uns handlungsunfähig, erstarrt und traurig, während gleichzeitig die Angst uns lähmt und Schuldgefühle unseren Zustand noch verschlimmern. Dies kann sich zu schweren depressiven Zuständen steigern, in denen als letzter Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit und der Unerträglichkeit des Lebens auch Suizid in Erwägung gezogen wird.
Achtung: Wenn du in einem derartigen Zustand bist, dann hole dir unbedingt therapeutische Hilfe.
Spätestens bei Depressionen bleibt als echter Ausweg nur noch das Annehmen und Akzeptieren und schließlich das Loslassen. Du erkennst, dass du bisher nichts erreicht hast und dass die Niedergeschlagenheit und Selbstaufgabe auch keine Lösung sind.
ANNEHMEN UND AKZEPTIEREN
Wenn wir wirklich bereit sind, unser Problem, unsere negativen Gedanken und Gefühle usw. anzunehmen und zunächst zu akzeptieren, dass sie da sind und dass wir daran festhalten, dann können wir dieses »energetische Wesen«, das uns bisher das Leben so schwer gemacht hat, symbolisch in den Arm nehmen. Wir achten und respektieren es und wir beginnen zuzuhören.
Wir fragen uns, warum diese Energien da sind oder immer wiederkehren, was der tiefere Sinn davon ist. Wir suchen nach der Botschaft und der sicherlich auch darin enthaltenen positiven Absicht. Hier ist absolute Ehrlichkeit gefragt, damit wir uns nicht selbst betrügen.
Wir überlegen uns, was wir in unserem Leben verändern müssen, damit es keinen weiteren Grund mehr für die Anwesenheit des Problems, der Gedanken und Gefühle gibt.
DIE BEFREIUNG: LOSLASSEN
Nachdem wir unser Problem, unsere negativen Gedanken und Gefühle, die unliebsame Situation usw. angenommen und akzeptiert haben und wir unsere Lernaufgabe erfüllt haben, können wir endlich loslassen und uns befreien. Das funktioniert dann zu 100 Prozent, wenn kein Resonanzfeld mehr in uns besteht und wir wirklich in Frieden sind.
Jeder Mensch ist anders und so geht auch jeder anders mit seinen Problemen um. Ob jemand in einem der oben beschriebenen Mechanismen hängen bleibt oder ob jemand zwischen verschiedenen Möglichkeiten des Festhaltens hin- und herspringt, ist abhängig von der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur und kann auch von Fall zu Fall variieren.
Vielleicht weißt du spontan, welche deine eigene »Lieblingsphase« ist. Wenn du magst, dann schreibe jetzt auf, was dir dazu in den Sinn kommt.
LOSLASSEN ENTSPANNT
Die folgende kleine Übung demonstriert, wie wichtig das Loslassen auf körperlicher Ebene ist:
Nimm ein Blatt Papier zwischen Daumen und Zeigefinger einer Hand, strecke den Arm aus und halte das Blatt einige Zeit fest. Dazu musst du etwas Muskelkraft aufwenden.
Jetzt lasse das Blatt einfach los. Während das Blatt zu Boden fällt, entspannen sich deine Muskeln. Spüre, wie sich deine ganze Hand wieder entspannen kann.
Etwas loszulassen ist auch körperliche Entspannung, was uns nur selten bewusst ist. Dies rührt daher, dass wir in einer Gesellschaft und Zeit des »Immer mehr, immer größer« leben. Es gilt immer noch als Tugend, möglichst viel materiellen Besitz anzuhäufen, anstatt das rechte Maß zu finden, das einem entspricht und mit dem man sich wohlfühlt.
So wie es im materiellen Bereich notwendig ist, eine individuelle Balance zu finden zwischen dem Anhäufen und Wiederloslassen von Besitz, so ist es auch im seelischen Bereich notwendig, ein gutes Gleichgewicht zu finden. Dies ist uns oft gar nicht bewusst, wir betreiben keinerlei Seelenhygiene und so sammelt sich in unserem Inneren immer mehr Seelenballast an, weil wir vergessen, auch hier bewusst loszulassen.
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WAS IST EIN RITUAL?
Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.
Buddha (560–480 v. Chr.)
Ein Ritual ist eine nach festgelegten Regeln durchgeführte Abfolge von Handlungen und verfolgt eine bestimmte Absicht.
Fast alle religiösen Feste und Stammesfeiern sind mit Ritualen verbunden. So ist zum Beispiel der sonntägliche Gottesdienst eine christliche Zeremonie, eine feierliche Handlung, die verschiedene Rituale beinhaltet, einem vorgegebenen Muster folgt und dieses ständig wiederholt.
Auch im Alltag folgen wir häufig Gewohnheiten, die fast wie ein Ritual erscheinen, allerdings fehlt dabei das für echte Rituale notwendige Bewusstsein. Ein Beispiel hierfür ist der Start in den Tag, der bei vielen Menschen immer nach dem genau gleichen Schema abläuft: von dem Zeitpunkt, an dem der Wecker klingelt, bis zum Verlassen der Wohnung.
Beachtet man ein paar Grundregeln, so entwickeln Rituale im Moment der Durchführung eine ganz besonders starke Schwingung, die in der Lage ist, festgefahrene und blockierte Energiemuster zu verändern.
PRÄSENZ DES AUGENBLICKS
Damit ein Ritual diese Kraft entwickelt, müssen wir während der Durchführung ganz im Hier und Jetzt sein. Sind wir hingegen währenddessen in Gedanken in unserer Vergangenheit oder schweifen wir in die Zukunft ab, so kann das Ritual keine Kraft entwickeln. Nur mit unserer ganzen Aufmerksamkeit und Hinwendung ist es möglich, dass sich die Absicht des Rituals verwirklichen kann.
Die Präsenz in der Unendlichkeit des Augenblicks spielt bei einem bewusst durchgeführten Ritual eine wesentliche Rolle. Die spirituellen Lehrer dieser Welt sagen, dass das eigentliche Leben nur im Gewahrsein und Verweilen im Moment möglich ist, wir uns aber normalerweise in einem traumähnlichen Zustand befinden, der uns in der Vergangenheit oder in der Zukunft festhält. Erst das Erwachen und Verweilen im Augenblick lässt uns wirklich das Leben in seiner Einzigartigkeit spüren und erleben.
HANDELN IM HIER UND JETZT
Wollen wir in unserem Leben wirklich etwas verändern, dann helfen die besten Zukunftspläne