Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten Sauerland & Bergisches Land. Udo Haafke
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DIE SCHLACHT VON WORRINGEN wird seit 1990 alljährlich im Innenhof von Schloss Burg wieder lebendig. Graf Adolf V. von Berg spielte damals, 1288, eine maßgebliche Rolle und neuzeitliche Ritterspiele lassen die Geschehnisse wieder aufleben. Kurzweilige Unterhaltung vor prächtiger Kulisse ist garantiert (www.georgsritter.de).
WALDREICH
Oberburg bietet neben einem ergiebigen kulinarischen Füllhorn einen fantastischen Panoramablick über das Wuppertal und das Stadtgebiet von Solingen, das sich scheinbar inmitten dichter Wälder befindet. Über den Steinweg verlassen wir Schloss Burg, durchschreiten ein enges Tal und erreichen einen bewaldeten Höhenweg. In einer Kehre wartet der zweite Diederichstempel auf uns. Neuromanisch, achteckig und fünf Jahre älter als sein Müngstener Gegenstück. Sinnsprüche und die Wappen der umliegenden Gemeinden sind in der Kuppelwölbung zu sehen, leider beeinträchtigt durch auffällige und sinnfreie Kommentare und Malereien an den Außenwänden.
Im Forst erreichen wir die 178 Meter lange Staumauer der Sengbachtalsperre, einer der ältesten Trinkwasserspeicher des Landes vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Für den Rückweg zum Campingplatz führt eine Route am Waldrand entlang durch das Tal des Sengbaches bis zur Mündung in die Wupper, die andere noch vorbei an der Biologischen Station Solingen, der Waldschule.
Typisch Bergische Giebelfronten in Gräfrath
Gräfrather Dorfidyll
Das Solinger Kunstmuseum
Schloss Grünewald, errichtet um 1820
AB IN DIE STADT
Für Unternehmungen mit dem Wohnmobil verfügt das Bergische Städtedreieck über einige günstig gelegene Stellplätze, von denen man Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß problemlos unternehmen kann. Dabei ist immer zu berücksichtigen, dass manche Ortsdurchfahrt recht eng und knifflig kurvenreich sein kann und man die Breite seines Fahrzeugs stets im Auge haben muss. Im Norden Solingens liegt der Parkplatz »Brandteich« nah am pittoresken Ortsteil Gräfrath, der nicht zu Unrecht zu den 17 historisch bemerkenswerten Stadtzentren Nordrhein-Westfalens gehört.
Wir passieren das Deutsche Klingenmuseum, das einen spannenden Überblick über die facettenreiche Industriegeschichte der Schneidwaren-Herstellung verschafft. Hinter dem Museumsgebäude, einst Teil des Klosterstifts der Augustinerinnen, erhebt sich die Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt im typischen Stil bergischer Romanik. Eine Treppe führt, flankiert von verschachtelt angelegten, liebevoll dekorierten Häusern zum Gräfrather Markt, an dem gleich mehrere Cafés und Restaurants zur Einkehr laden.
Tipp
Am ersten September-Wochenende verwandelt der Gräfrather Lichterzauber den Ort in ein illuminiertes Meer. An langen Tafeln wird auf dem Marktplatz trefflich gespeist, während Gaukler und Kleinkünstler für beste Unterhaltung sorgen. Kerzen und Lichter erhellen die Fenster der Häuser und die Auslagen der Geschäfte (www.graefrather-lichterzauber.de).
Über die Straße mit dem verführerischen Namen »In der Freiheit« ist es nicht weit zum Solinger Kunstmuseum. Es repräsentiert mit Jugendstilelementen die sogenannte »Neubergische Architektur« des beginnenden 20. Jahrhunderts. Zu sehen ist Kunst der letzten beiden Jahrhunderte. Am Nümmener Bach vorbei, über den Stadtwald und den Tierpark Fauna erreichen wir den Solinger Lichtturm, der an Sommerabenden farbenprächtig illuminiert wird. Östlich von uns liegt die Wupper, dazwischen erstreckt sich eine gefällige, hügelige Landschaft: die »Bergische Schweiz«. Nicht weit entfernt erwarten uns die Ländereien von Schloss Grünewald. In den beiden letzten Adventswochen wird hier ein romantischer Weihnachtsmarkt abgehalten.
ÜBER DER WUPPER
Ohne eine Fahrt mit der ikonischen Schwebebahn fehlt einem Besuch Wuppertals die Würze. In Dienst ging das einzigartige Nahverkehrsmittel im Frühjahr 1901. Seit 1997 genießt es Denkmalschutz. Technische Probleme in der jüngeren Vergangenheit sorgten für einige Schatten auf der sonst fast makellosen Weste der Hochbahn, die 1950 durch den Ausstieg eines jungen Elefanten während der Fahrt und dessen Sturz in die Wupper weltweit Schlagzeilen machte.
Moderne Bahnhöfe kontrastieren mit der historischen Schwebebahn.
Im Hof von Schloss Burg
Gemächlich zieht die Wupper ihre Bahn.
Tipp
Bis 2018 lockte am letzten Sonntag im September der Vohwinkeler Trödelmarkt unter dem sonoren Knirschen der schwebenden Hängebahn interessiertes Publikum von nah und fern an. Trotz Eintrages in das Guinness-Buch der Rekorde als größter Eintages- und Nachtflohmarkt der Welt gerieten die Veranstalter in finanzielle Schieflage, sodass er 2019 abgesagt werden musste. Ob der Markt fortgeführt werden kann, war bei Drucklegung noch ungewiss (www.vohwinkel.net).
Die Schwebebahnstationen Sonnborner Straße und Zoo/Stadion sind vom Womo-Stellplatz an der Kornstraße schnell erreicht und die aussichtsreiche Tour mit dem ÖPNV über der Wupper in Richtung Oberbarmen kann beginnen. Es lohnen aber immer wieder Unterbrechungen auf der Reise, wie etwa die historische Stadthalle, das Von-der-Heydt-Kunstmuseum, das Opernhaus, das Wuppertaler Brauhaus in der früheren Barmer Badeanstalt oder das Friedrich-Engels-Haus. Auch die Schwebebahnstationen selbst geizen nicht mit ihren Reizen. Für Abstecher zum Botanischen Garten oder zum Toelle-Turm geht es stets ein Stück bergauf. Auch für den Wuppertaler Zoo sollte noch Zeit bleiben.
AUF EINEN BLICK
Info
STADT/REGION: Bergisches Land, Remscheid, Solingen, Wuppertal
BESTE REISEZEIT: März–November
OPTIMALE REISEDAUER: 1–3 Tage
TOURISTINFO: Die Bergischen Drei, Bergisches Land Tourismus Marketing e.V., Kölner Str. 8, 42651 Solingen, Tel. 0212/88 16 06 65, www.bergisch-mal-drei.de