Perry Rhodan Neo 64: Herrin der Flotte. Robert Corvus
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo 64: Herrin der Flotte - Robert Corvus страница 5
»Wer redet denn hier noch alles mit?«, fragte ter Galen.
»Ahir ter Desmor«, stellte sie auch Atlan da Gonozal mit seinem Decknamen vor. »Ein zuverlässiger Offizier aus meinem Tross, der die Arbeiten überwachen wird, damit nichts abhandenkommt.«
Während sie die rote, mit geschmackvollen Applikationen verzierte Uniform musterte, zeigte ter Galens Gesichtsausdruck, was sie von Trossoffizieren hielt. »Und der bestimmt, wo Ihre Jacht analysiert wird?«
»Ich gebe viel auf seine Meinung in dieser Angelegenheit.« Ein Teil von Ihin bereute bereits, dass sie zugestimmt hatte, die TIA'IR zerlegen zu lassen. Was, wenn dieses wundervolle Schiff dabei Schaden nähme? Aber Atlan da Gonozal konnte sehr überzeugend argumentieren, dass in dem Schiff möglicherweise brisante Informationen aus dem Methankrieg verborgen waren.
»Das soll mir egal sein«, versetzte ter Galen. »Uskachs Werft befindet sich im Orbit. Sie brauchen noch nicht einmal zu landen.«
Ihin stemmte die Fäuste in die Hüften. »Ich bin noch nicht fertig! Ich komme selbstverständlich auf den Planeten.«
»Der Abschlussball. Ich vergaß, dass Sie da natürlich nicht fehlen dürfen. Sie können von der Werft einen Orbitalfahrstuhl nehmen.«
»Das reicht nicht.«
»Mein Adjutant wird Ihnen die Koordinaten übermitteln und auch eine Erlaubnis für die Passage innerhalb des Sperrperimeters. Sie werden allerdings auf das Geleitschiff warten müssen. Alles andere würde meine Kanoniere nervös machen.«
»Das meine ich nicht. Ich muss Sie sprechen.«
»Wir unterhalten uns doch bereits.«
»Persönlich. Unter vier Augen.«
»Worum geht es denn?«
»Wenn ich das über eine Funkverbindung sagen könnte, bräuchte ich das Gespräch nicht.«
»Sie wissen, dass man als Oberkommandierende der Flotte ...«
»... viele Termine hat. So wie als Rudergängerin. Die Sache ist von äußerster Wichtigkeit für das Imperium.«
»Diese Phrase höre ich dreimal am Tag. Allerdings zugegebenermaßen selten von Ihnen. Schickt Sie der Regent?«
»Er ist involviert.« Das war noch nicht einmal gelogen. Wenn man jemanden stürzen wollte, war derjenige zwangsweise betroffen.
»In Ordnung«, sagte ter Galen. »Mein Adjutant wird Ihnen einen Termin geben.«
»Es ist dringend.«
»Ich freue mich«, ihr Tonfall ließ das Gegenteil vermuten, »morgen mit Ihnen zu Mittag zu essen.«
»Das wird reichen.«
»War es das jetzt? Oder muss ich jemand anderen bitten, an meiner statt meine Pflichten in der Flotte zu erfüllen?«
»Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Mascantin.«
Das Holo erlosch.
»Ter Galen praktiziert Dagor?«, fragte Belinkhar.
»Ja«, bestätigte Ihin. »Ich erinnere mich an einige Treffen im Umfeld des Regenten. Ter Galen hat stets darauf geachtet, zwischen ihren Terminen genug Zeit für ihr Training zu haben.«
»Waffenlose Selbstverteidigung bleibt sinnvoll«, meinte Atlan. »Der Körper ist die einzige Waffe, die man immer dabei hat.«
Belinkhars Kopf ruckte hin und her. Irgendwann schien er einzurasten. Sie wirkte wie ein Roboter mit motorischer Fehlfunktion. »Ich habe selbst ein paar Nahkampftechniken erlernt. Kantindor, die Wege des Körpers.«
»Davon habe ich noch nie gehört«, räumte Ihin ein.
»Auch unsere Kultur kennt eine waffenlose Kampfkunst.«
»Sie haben gesehen, dass ter Galens Anzug grau ist? Diese Farbe steht einer Laktrote zu, einer Meisterin.«
Belinkhar zuckte mit den Schultern, eine Bewegung, die in ein Schaudern überging. »Wenn mir jemand zu nahe kommt, verteidige ich mich ohnehin lieber hiermit.« Sie klappte den Ring an ihrer Hand auf. Unter dem hohlen Edelstein kam ein Dorn zum Vorschein.
»Gift?«, vermutete Atlan.
»Von Gedt-Kemar. Dem Planeten, über dem das Gespinst kreist, auf dem ich Matriarchin war. Dort gibt es Bleichsauger, die ihre Beute über Jahre frisch halten. Alle Vitalfunktionen bleiben intakt.«
Zweifelnd sah Ihin sie an. »Eine Dagormeisterin wird Ihnen die Brustplatte brechen, bevor Sie überhaupt bemerken, dass sie sich bewegt.«
Belinkhars Zähnefletschen war wohl als Lächeln gemeint. »Dann hoffe ich, dass ich die Mascantin nie wütend machen werde.« Sie schloss den Ring.
Pertia ter Galen
»Ein plötzliches Abschalten des Fiktivspiels wird von Ihrer Mitbewohnerin als unangenehm empfunden werden«, warnte die Wohnungspositronik.
»Das will ich hoffen«, gab Pertia ter Galen zurück. »Sind gesundheitliche Schäden möglich?«
»Nein. Eine leichte Desorientierung für wenige Zentitontas ist das Maximalrisiko.«
»Abschalten!«
Atina Uliens Glieder zuckten. Nörgelnd drehte sie sich auf die Seite. Die Formschaumliege stützte ihre neue Position. Atina hob die Hand und betastete damit den Helm, der auch ihr Gesicht vollständig bedeckte.
»Das ist keine Fehlfunktion«, sagte Pertia. »Ich will mit dir reden.«
Atinas Finger tippten in die Luft über ihr. Wahrscheinlich projizierte die Spielpositronik Schaltflächen dorthin, oder genauer die Illusion von Schaltflächen, direkt auf Atinas Netzhaut.
»Du kannst deine Spiele erst wieder aktivieren, wenn ich die Blockade aufhebe.«
Mit trägen Bewegungen schob Atina den Helm vom Kopf und setzte sich auf den Rand der Liege. Ihre Schultern hingen schlaff herab, das Augenweiß war gelb verfärbt.
»Wie lange spielst du schon?«
»Was geht dich das an? Unsere Vereinbarung besagt, dass ich in der Freizeit tun kann, was ich will, solange ich in der Wohnung bleibe.«
»Nicht, wenn du deine Aufgabe gefährdest.«
»Ich habe mit niemandem Kontakt. Nur Chats, in denen ich Decknamen verwende.«
»So, wie du aussiehst, könnte man entdecken, dass wir nicht die gleiche Person sind.«
»Hast du einen K'amana? Oder einen Tschul?«
»Du solltest besser schlafen. Das hast du doch bestimmt eineinhalb Tage nicht mehr getan.«
»Ich war beschäftigt.«
»In deiner