Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Nordkroatien Reiseführer Michael Müller Verlag - Lore Marr-Bieger страница 26
Die großen Leitern, die in die Bucht von Bakar ragen, sind übrigens Beobachtungsposten für „Thunfischwächter“ und inzwischen die beiden letzten in der Adria. Zwischen Oktober und März sitzen immer noch einige Wächter auf ihren Schwindel erregenden, luftigen Posten. Sobald ein Schwarm gesichtet wird, ertönt eine Sirene, die Netze werden geschlossen und das Abschlachten beginnt.
Bakar und Bakarac
Bakar zählt zu den ältesten Orten im Kvarner-Raum, die Umgebung war schon im 2. bis 3. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Malerisch schmiegt sich der mittelalterliche kleine Ort mit wenigen Touristen, meist Bootsbesitzern, um die gleichnamige Bucht. Außer Industrieanlagen und überdimensionierten Pipelines, die die Bucht zum Teil unter Wasser durchqueren, bietet der Ort zwei Kirchen und ein Kastell. Die im 16. Jh. von den Frankopanen am höchsten Punkt errichtete Burg wurde im 18. Jh. umgebaut. Oberhalb von Bakar und der Durchgangsstraße, am steilen Fels des Vinodol-Gebirges, stehen die Ruinen von Hreljin, einer mittelalterlichen, ehemals bedeutenden Ansiedlung, die zwischen dem 13. und 16. Jh. entstand. Erhalten blieben alte Stadtmauern sowie der Glockenturm der Kirche Sv. Juraj und die Kapelle Sv. Marija von 1701. Heute kann man von Bakar einen rund 30-Minuten-Spaziergang hinauf machen und die Aussicht genießen. Am südlichen Buchtende liegt die Ansiedlung Bakarac mit kleinem Strand. An traditionellen Gaumengenüssen locken Baškot, eine Art Zwieback, und vor allem der Sekt Bakarska vodic aus der Traube Belina.
Praktische Infos
Information Tourismusverband Bakar, 51222 Bakar, Primorje 39, Tel. 051/761-111, www.tz-bakar.hr. Mo-Fr 8-16 Uhr.
Veranstaltung Seeschlacht, jährlich am Sa um den 13. Juli. Nachgespielt wird der erfolglose letzte Angriff der Venezianer (1611) mit Segelschiffen, Feuerwerk und Kanonenknallern.
Übernachten/Essen Es gibt etliche Privatzimmer.
Konoba Bakarska, am Hafen; hier isst man bestens fangfrischen Fisch, leckere Sardellen, Thunfisch und Scampi. Tägl. 8-24 Uhr. Primorje 130, Tel. 051/761-247.
Kraljevica
Ein bis auf die Hochsaison verschlafener Ort mit zwei Hotels, Werftanlagen und einer Menge Öltanks, der nur kurz im Sommer erwacht. Lediglich die Burgen, die nicht besichtigt werden können, erinnern an die Geschichte der Adelsgeschlechter Frankopan und Zrinjski, die hier im 17. Jh. eine Verschwörung gegen ihre österreichisch-ungarischen Lehnsherren ausheckten. Der Aufstand scheiterte an der rigorosen Gegenwehr Kaiser Leopolds von Österreich, der den Grafen Zrinjski 1664 ermorden ließ, die Tat aber als Jagdunfall tarnte. Den Bruder des Grafen, Petar, und seinen Schwager Frankopan lockte der Kaiser unter dem Vorwand, verhandeln zu wollen, nach Wien, wo beide 1671 wegen Hochverrats hingerichtet wurden.
Kraljevica war einstmals der erste Badeort an der kroatischen Küste; sein Hafen verlor jedoch mit dem Siegeszug von Eisenbahn und Dampfschifffahrt gegenüber dem Hafen von Rijeka an Bedeutung.
Nach dem Ort Kraljevica endet die Bucht. Die Küstenstraße führt weiter gen Senj (→ Senj). Wer zur Insel Krk möchte (→ Insel Krk), fährt über die Krički most, die Krker-Brücke (Maut 35 KN/Pkw), die die Insel mit dem Festland verbindet. Bis 1990 trug sie den Namen Titos, der 1925/26 als Werftarbeiter hier arbeitete. Die Brücke scheint Erde und Mond zu verbinden, so kahl und leer wirkt die Insel Krk - doch nur von Weitem.
Praktische Infos
Information Touristeninformation, Rovina b. b. (am Hafen), 51262 Kraljevica, Tel. 051/282-078, www.tzg-kraljevica.hr. Mo-Fr 8-16 Uhr, Juli/Aug. bis 21 Uhr.
Übernachten Es gibt etliche Privatzimmer ab 30 €.
*** Hotel Uvala Scott, der gleichnamige englische Adelige kaufte Anfang des 19. Jh. das schöne Gelände um die Bucht Dubno (ca. 1 km südl. des Orts) und lebte hier bis zu seinem Tod 1860. Heute gibt es in den Hotelgebäuden einfachere, dafür preiswerte Zimmer/Appartements. Für einen Stopp o. k., Superior-Zimmer nehmen. DZ/F 76 €. Mai-Sept. Uvala Grabrova b. b., Tel. 051/281-226, www.jadran-hoteli.hr.
Camping *** Autocamp Oštro, auf der gleichnamigen Halbinsel. Teils schattiges Gelände in Werftnähe, Feinkies und steiniger Strand. Nette Studios zu vermieten. 5,80 €/Pers. (TS 7 €), Stellplatz 8 € (TS 9,30 €), Parzelle je nach Ausstattung 13-17 € (TS 15-20 €). Mitte April bis Sept. Tel. 051/281-218, www.jadran-hoteli.hr.
Essen & Trinken Im Ort einige Lokale, u. a. Konoba Frankopan, es liegt oberhalb des Ortes an der Magistrale; hier gibt es bei gutem Service leckere frische Saisonküche, v. a. die Fischgerichte werden gelobt. Fara 6, Tel. 091/254-1138 (mobil).
Die Riviera von Crikvenica und das Vinodol
Weitblick von der Sv.-Juraj-Kapelle (Selce) auf die Riviera
Dieser Küstenstreifen - von der Insel Krk nur durch den schmalen Vinodolski-Kanal getrennt - zählt zu den ältesten für den Fremdenverkehr erschlossenen Gebieten an der Kvarner-Bucht. Im Hinterland verläuft das Vinodol-Gebirge, das reizende Ort birgt.
Die Stadt Crikvenica ist mit ihren Ortsteilen Dramalj, Jadranovo und Selce nahtlos zusammengewachsen und mit 25.000 Übernachtungsmöglichkeiten ganz auf Urlauber eingestellt. Auch der nautische Tourismus nimmt durch etliche neu geschaffene Marinas deutlich an Aufschwung zu.
Novi Vinodolski ist ruhiger als Crikvenica, bietet einen wunderschönen alten Ortskern und etliche Marinas.
Das Meer ist hier überall ruhig und glatt wie ein großer See, Krk bietet Schutz vor heftigen Winden und das milde, im Sommer niederschlagsarme mediterrane Klima sorgt für üppige Vegetation.
Beschaulich wird es im Vinodol, dem Hinterland der Riviera. Es ist ein bis zu 3 km breites und 25 km langes Tal, das von der Bucht von Bakar bis Novi Vinodolski reicht und vom Meer durch einen 2 km breiten, bis zu 300 m hohen Bergrücken getrennt ist. Das Vinodol verlor seine landwirtschaftliche Bedeutung mit dem Ausbau der Tourismuszentren an der Küste. In der Antike war das fruchtbare Tal mit seiner günstigen Lage als Weinanbaugebiet bekannt, heute ist es verwaist. Verwaist bzw. nur noch malerische Ruinen sind auch die ehemals vielen Kastelle. Am schönsten ist es, diese idyllische Gegend mit dem Mountainbike zu erkunden - wie lange noch, wird sich zeigen - hier soll die Autobahntrasse in Richtung Senj gebaut werden.
Crikvenica
Das Städtchen ist der touristische Mittelpunkt der „Riviera“ und liegt an der Mündung der Dubračina. Wie Opatija hat es eine lange Tradition als Kurort, die bis ins