Perry Rhodan 898: Der Saboteur. Marianne Sydow

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Perry Rhodan 898: Der Saboteur - Marianne Sydow Perry Rhodan-Erstauflage

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       Nr. 898

       Der Saboteur

       Gefahr für die SOL – Träume bringen das Chaos

      von MARIANNE SYDOW

       In der Galaxis Algstogermaht, dem gegenwärtigen Aufenthaltsort der SOL und der BASIS, sind die meisten Besatzungsmitglieder der beiden Raumgiganten zum Warten verurteilt – zum Warten auf die Rückkehr Perry Rhodans und seines 300-köpfigen Einsatzkommandos.

       Jetzt, gegen Ende November des Jahres 3586, halten sich Perry Rhodan und seine als Suskohnen maskierten Leute schon seit geraumer Zeit in der PAN-THAU-RA auf, dem zweckentfremdeten Sporenschiff des ehemaligen Mächtigen Bardioc.

       Für Perry Rhodan geht es darum, Gefahren von dem Teil des Universums abzuwenden, in dem auch die Menschheitsgalaxis liegt. Das LARD oder das Alles-Rad hingegen, das die Terraner an Bord gelassen hat, ist daran interessiert, seine Herrschaft, die sich gegenwärtig nur auf Quostoht beschränkt, wieder über das gesamte Sporenschiff auszudehnen.

       Dass es dabei zu erbitterten Kämpfen kommt, in denen die Terraner als Söldner des LARD agieren müssen, ist den in der SOL und der BASIS Wartenden gleichermaßen klar. Und als sie einen verstümmelten Funkspruch Perry Rhodans empfangen, fühlen sich die Solgeborenen zu Rettungsmaßnahmen verpflichtet. Schließlich braucht man Perry Rhodan, um sich das Generationenschiff ordnungsgemäß überschreiben zu lassen.

       Eine unbekannte Macht an Bord der SOL scheint jedoch damit nicht einverstanden zu sein – sie erhebt Einspruch und operiert als SABOTEUR ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Bully und Jentho Kanthall – Die Terraner werden der Sabotage verdächtigt.

      Sternfeuer – Eine junge Solgeborene will zur Erde.

      Federspiel – Sternfeuers Zwillingsbruder.

      Joscan Hellmut – Der Sprecher der Solgeborenen zwischen zwei Fronten.

      Douc Langur, Gucky und Irmina Kotschistowa – Der Forscher der Kaiserin und die Mutanten greifen in Sternfeuers Schicksal ein.

       1.

      »Sehen Sie sich das an«, murmelte Bully mit düsterer Miene. »Diese Burschen fallen über die Vorräte her, als sei es gar kein Problem, für Nachschub zu sorgen.«

      »Solange sie feiern, stellen sie wenigstens keinen Unsinn an«, wandte Jentho Kanthall ein. »Und nach ihrem Verständnis sind die Vorräte tatsächlich leicht zu ergänzen.«

      Bully schwieg verbissen und beobachtete das halbe Dutzend Bildschirme, auf denen sich erschreckende Bilder zeigten.

      Die Solgeborenen schienen außer Rand und Band geraten zu sein. Seit der Rückkehr Gavro Yaals und dessen Begleiter herrschte an Bord der SOL eine eigentümliche Stimmung. Die Evakuierung der Terraner war abgeschlossen. Sie alle befanden sich mittlerweile in der BASIS. Nur Reginald Bull und Kanthall waren zurückgeblieben, als »Statthalter Rhodans«, wie Gavro Yaal spöttisch gemeint hatte. Dementsprechend unwohl fühlten sich die beiden. Sie saßen in einem Raum in der Nähe der Zentrale des Mutterschiffs und beschränkten sich darauf, die Vorgänge zu beobachten. Den Solgeborenen etwas zu untersagen, hätte unter den herrschenden Bedingungen wahrscheinlich gar nichts eingebracht. Im Gegenteil – jede Unvorsichtigkeit konnte dazu führen, dass aus der Missachtung den Terranern gegenüber offene Feindschaft wurde.

      »Sie werden sich noch wundern«, sagte Bully nach einer Weile. »Bei denen reichen die Vorräte nur für kurze Zeit, und hier, in Tschuschik, werden sie wohl kaum die Erlaubnis erhalten, sich auf einem Planeten mit frischem Proviant zu versorgen. Die Wynger machen sicher keinen Unterschied zwischen Terranern und Solgeborenen.«

      »Sie sehen das Problem nicht richtig«, sagte Kanthall gelassen. »Frischer Proviant ist gar nicht erwünscht.«

      »Genau so sieht das dort aus!«, knurrte Bully und deutete auf einen Bildschirm.

      Vor einer Lagerhalle hatten Solgeborene einen Stand errichtet. Roboter schleppten Fleisch und Früchte herbei. Automatisch wurden daraus allerlei Gerichte bereitet. Scharen von Solgeborenen bedienten sich großzügig von den verschiedenen Platten. Sie stopften mehr in sich hinein, als ihnen bekommen mochte. Bully wünschte ihnen aus ganzem Herzen einen so gründlich verdorbenen Magen, dass ihnen derartige Prassereien für alle Zeiten vergingen.

      Überall in der SOL waren solche Feiern im Gange. Es wurde gegessen und getrunken, und Musik dröhnte durch das riesige Schiff, als gäbe es jenseits der metallenen Wände weder die BASIS noch die Flotte der Wynger, die mit Recht aufgebracht darüber waren, wie unverschämt gerade Gavro Yaal sich in ihrem Herrschaftsbereich bewegt hatte. Der Wein floss in Strömen – aber auch hier beschränkte sich der Verbrauch auf die relativ kleinen und daher um so kostbareren Vorräte an »echten« Waren – also solchen, die nicht an Bord hergestellt worden waren.

      »Sehen Sie sich die Gesichter dieser Menschen an«, forderte Jentho Kanthall den Terraner auf.

      »Was soll es da Besonderes zu sehen geben?«

      »Sie essen mit wenig Genuss. Sie müssen sich regelrecht dazu zwingen, das Zeug hinunterzuwürgen.«

      »Von mir aus können sie an dem frischen Fleisch ersticken«, knurrte Bully wütend. »Wenn ich daran denke, wieviel Mühe es gekostet hat ...«

      »Sie leben viel länger auf diesem Schiff«, unterbrach Kanthall ihn ärgerlich, »aber manchmal habe ich den Eindruck, dass Sie die Menschen in der SOL gar nicht kennen.«

      Reginald Bull sah den anderen betroffen an. Er musste zugeben, dass Kanthall einen wunden Punkt entdeckt hatte.

      Natürlich wusste Bully, warum die Solgeborenen die Vorräte dezimierten – bestimmte Arten von Lebensmitteln konnten nicht aus bordeigenen Mitteln hergestellt werden und wurden darum von den Solgeborenen als Symbol der Abhängigkeit angesehen. Und die Menschen, die die SOL als ihre Heimat bezeichneten, wollten nicht abhängig sein, wenigstens nicht von irgendeinem Planeten, ganz egal, welchen Namen er trug. Es ging nicht einmal um die Erde, sondern um alles, was sich auf naturgegebenen Bahnen durch den Weltraum bewegte.

      Sie hätten die Materialien, die ihnen so unsympathisch waren, kurzerhand durch die Schleusen nach draußen befördern können. Aber dazu waren sie viel zu sehr Raumfahrer im besten Sinne des Wortes. Die SOL war eine in sich geschlossene Welt. Ein mit großer Sorgfalt hergestelltes Gleichgewicht verhinderte, dass es zu Engpässen kam, aber genauso unmöglich schien es, dass jemals ein Überfluss an bestimmten Gütern entstand. Verschwendung war den Solgeborenen ein Gräuel. Lieber quälten sie sich mit riesigen Portionen von Speisen ab, die ihnen noch nie besonders verlockend erschienen waren, als sie einfach zu vernichten. An Bord eines Raumschiffs, auch wenn es so groß wie die SOL war, gab es nichts, was man ungestraft wegwerfen konnte.

      »Viel Platz gewinnen unsere Freunde auf diese Weise aber auch nicht«, sagte Bully schließlich. »Und darum scheint es ihnen doch zu gehen.«

      »Warten

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