Perry Rhodan 665: Die Vulkan-Diebe. H.G. Francis

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Perry Rhodan 665: Die Vulkan-Diebe - H.G. Francis Perry Rhodan-Erstauflage

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nur einen kleinen Kreis von Experten hätte interessieren können. Alis verstand es, Problem und Technik derart anschaulich und klar darzustellen, dass Zusammenhänge verständlich wurden, die vorher nur mit Hilfe von Schaltplänen und positronischer Unterstützung erarbeitet werden konnten.

      Auf Grund dieser Ereignisse veranlasste ich eine wissenschaftliche Untersuchung. (Ausführlicher Bericht unter CH/MET. EX-3389)

      Zusammenfassendes Ergebnis: Das Chmorl-Metall mit seiner eigentümlichen Strahlung ist als ausgesprochen ›menschenfreundliches‹ Mineral zu bezeichnen. Es bewirkt eine Steigerung des Intelligenz-Quotienten.«

      Oberst Frank Eigk, Kommandant der EX WETTERSTEIN vom 27. 3. 3436

       1.

      Frank Eigk, der Sohn des Entdeckers von Gopstol-Maru, blickte aus dem Fenster seines Arbeitszimmers auf den Vulkankegel hinaus. In den letzten Jahren hatte sich viel geändert. Am Chmorl-Berg war eine ganze Stadt entstanden. Sie beherbergte die vielleicht wichtigste und zugleich erfolgreichste Universität des Solaren Imperiums. Die meisten der kuppelartigen Gebäude waren mit gläsernen Gängen verbunden, in denen eine künstliche Atmosphäre herrschte. Die Studenten, Professoren und Assistenten konnten sich innerhalb der Universität ohne Atemmasken bewegen. Mehrere breite Glasgänge führten zum Vulkantrichter hinauf. An den Hängen des Berges zweigten Nebengänge ab, durch die Lehrer und Studenten in die zahllosen Nebenhöhlen kommen konnten.

      Die Arbeitsgruppen der verschiedenen Semester hatten in den vergangenen Jahren ebenfalls erstaunlich viel erreicht. Sie hatten die einst karge Wüstenlandschaft in einen blühenden Garten verwandelt, der sich wie ein grüner Gürtel um den Fuß des Berges gelegt hatte.

      Das Visiphon sprach an.

      Frank Eigk schreckte aus seinen Gedanken auf. Er ging zu dem Gerät und schaltete es ein. Das Bild des Rektors erschien.

      »Kommen Sie bitte in mein Büro, Frank«, sagte Paylusche-Pamo.

      Eigk wusste sofort, dass etwas Entscheidendes geschehen sein musste. War wieder eine erregende Nachricht aus dem Solsystem eingetroffen?

      »Ist etwas passiert?«, fragte er.

      Der Anti-Priester lächelte nervös.

      »Das werden Sie erfahren, wenn Sie bei mir sind, Frank.«

      »Die Erde ...?«, fragte er.

      »Nein, diesmal nicht«, unterbrach ihn der Leiter der Universität. »Frank Chmorl-Pamo.«

      Eigk wurde von dieser Nachricht völlig überrascht. Der Name, den Paylusche-Pamo genannt hatte, elektrisierte ihn förmlich.

      »Ich komme«, rief er und schaltete ab.

      Wenig später hastete er durch die weiten Flure der Universität und durch die gläsernen Gänge zum Vulkantrichter hinauf. Immer wieder sprachen ihn Studenten an. Er wies jedoch alle ab und riet ihnen, sich einen Termin von der Positronik seines Büros geben zu lassen.

      Frank Chmorl-Pamo!

      Nichts hätte ihn mehr faszinieren können, als dieser Mann.

      Die sensationellen Nachrichten der letzten Tage waren vergessen, obwohl sich geradezu ungeheuerliche Dinge in der Galaxis ereignet hatten. Atlan war nicht tot. Rhodan hatte ihn nicht ermordet. Er hatte die Laren nur geblufft. Damit war klar geworden, dass er von Anfang an nicht gewillt gewesen war, das Spiel der Laren mitzumachen. Die Erde war seit zwanzig Stunden im Nichts verschollen. Rhodan hatte sie dem Zugriff der Laren entzogen.

      Diese Meldungen waren an der Universität hitzig diskutiert worden. Aber jetzt waren sie vergessen. Frank Eigk dachte nur an Chmorl-Pamo.

      Sollte das gewagteste Experiment, das jemals an dieser Universität durchgeführt worden war, doch noch erfolgreich verlaufen sein? Seit achtzehn Jahren kämpfte Paylusche-Pamo um dieses Ziel. Seit achtzehn Jahren waren seine Hoffnungen immer wieder enttäuscht worden.

      Frank Chmorl-Pamo hatte niemals wirklich gelebt. Er war bewusstlos geboren worden, und es war trotz aufwendigster Bemühungen nicht gelungen, ihn aufzuwecken. Heute war er ein erwachsener Mann mit einem fast leeren Gehirn.

      Unzählige Untersuchungen hatten zweifelsfrei ergeben, dass Frank Chmorl-Pamo über ungewöhnliche Anlagen verfügte. Er war ein schlafendes Hypergenie.

      Mehrmals in den vergangenen Jahren hatte der Anti-Priester seinen Assistenten mit ähnlichen Anrufen aufgeschreckt. Und jedes Mal war Frank Eigk in gleicher Weise durch die Gänge gerast, ständig in der Hoffnung, dass sich etwas Entscheidendes getan hatte.

      Wer war Chmorl-Pamo?

      Er war »gezeugt« worden, als Frank Eigk neun Jahre alt war. Paylusche-Pamo war der »Vater«. Er hatte das AID-Verfahren geleitet. Bei dieser künstlichen Besamung durch Sperma, das einem vorher sorgfältig ausgewählten Terraner entnommen worden war, hatte der Rektor der Universität eine synthetische Eizelle verwendet. Diese war in einem äußerst komplizierten Verfahren von den Biologen der Universität produziert worden. Die Befruchtung dieser von Kosmogenetikern in jahrelanger Arbeit programmierten Zelle war gelungen. Sie wurde extrauterin gezüchtet. Frank Chmorl-Pamo war in der Retorte aufgewachsen und im Brutkasten »geboren« worden.

      Das Experiment wäre ein voller Erfolg gewesen, wenn die Wissenschaftler es geschafft hätten, ihn aufzuwecken. Sämtliche Bemühungen in dieser Richtung waren gescheitert. Auch mit stärksten Medikamenten, die den Organismus bis zur Grenze des Vertretbaren belastet hatten, waren keine Fortschritte erzielt worden.

      Sollte ausgerechnet jetzt etwas Entscheidendes geschehen sein? Frank Eigk konnte es sich nicht vorstellen, und dennoch rannte er über die Gleitbänder in den gläsernen Gängen, als sei der Leibhaftige hinter ihm her.

      Pamo ruhte in einem nahezu völlig dunklen Raum auf einer Antigravliege. Der Anti-Priester stand neben ihm und blickte auf ihn herab. Als Frank eintrat, musste er sich erst an die Dunkelheit gewöhnen.

      »Was gibt's?«, fragte er.

      Paylusche drehte sich zu ihm um und winkte ihm mit der Hand.

      »Kommen Sie her, Frank.«

      Der Assistent trat zögernd näher. Er wurde von einem gewissen Neidgefühl überrascht, das ihn plötzlich erfasste. Bis jetzt war er der engste Mitarbeiter des Antis gewesen. Paylusche war ihm so etwas wie ein väterlicher Freund, seitdem sein Vater von einer Explorerexpedition nicht mehr zurückgekehrt war. Frank schalt sich einen Narren. Er wusste, dass er ungerecht war, aber er konnte sich gegen die aufkommende Eifersucht nicht wehren. Er fürchtete, dass Pamo ihn von der Seite des Rektors verdrängen konnte.

      »Er hat die Augen geöffnet, Frank! Sehen Sie doch«, sagte Paylusche mit gedämpfter Stimme. »Er ist wach, Frank!«

      Der Assistent beugte sich über Pamo und blickte ihm ins Gesicht. Die klaren, klassisch schönen Züge zeigten keine Regung. Pamo strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Die nachtschwarzen Augen sahen an ihm vorbei ins Leere. Der Mann aus der Retorte schien gar nicht bemerkt zu haben, dass er nicht allein war.

      »Pamo? Hörst du mich?«, fragte Paylusche.

      Kein Muskel regte sich in dem Gesicht. Langsam schlossen sich die Lider. Der Anti packte den Mann an der Schulter und rüttelte ihn.

      »Du darfst

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