Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin. Uwe Anton

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Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin - Uwe Anton Perry Rhodan-Erstauflage

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zu sein.«

      »Das ist nicht möglich!«, widersprach Schlafner. »Ein Schiff dieser Größe kann nicht auf Autopilot fliegen!«

      »Und dann so eine Rettungsmission umsetzen!«, pflichtete Dancer ihm bei. »Nein, das ist völlig unmöglich.«

      »Was also ist hier passiert?«

      »Gehen wir weiter«, schlug der TARA-Psi vor. »Finden wir es heraus!«

      »Solch einen Enthusiasmus lobe ich mir!«, murmelte Dancer. Sie überlegte, ob sie die Waffe ziehen sollte, nahm dann aber Abstand davon. Vielleicht würden die Naats diese Geste falsch einschätzen ... falls es überhaupt Naats an Bord gab.

      Andererseits: War es nicht ganz normal, in so einer unklaren Lage eine Waffe zu ziehen? Aber sie war keine Exo-Psychologin, eine Möglichkeit kam ihr genauso gut wie die andere vor. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.

      Hallten ihre Schritte im Gang, oder bildete sie sich das nur ein? Sie erreichten einen Antigravschacht, überprüften ihn. Er funktionierte.

      Sie ließ sich von dem Feld erfassen und nach oben tragen.

      Dancer wusste von der BAILNOOD her, dass die Antigravschächte der Naats extrem langsam beförderten, und hier war es nicht anders.

      Das Schiff war riesig. Ihre Besorgnis wurde immer größer. Wohin sollte die Besatzung verschwunden sein, die das Schiff vor wenigen Minuten noch geflogen haben musste?

      Was ist hier passiert?, dachte sie erneut.

      Waren sie vom Regen in die Traufe geraten? Die BAILNOOD war untergegangen, wenn auch aus ganz anderen und zumindest nachvollziehbaren Gründen. Drohte dieses Schicksal auch der FONAGUR? Lag für die Naats ein Fluch auf der Bleisphäre, die schon ihre Heimatwelt unzugänglich gemacht, vielleicht sogar zerstört hatte?

      Gerat nicht in Panik!, rief sie sich zur Ordnung. Sie war zwar keine Wissenschaftlerin, doch sie spürte, dass sie in einen Mystizismus abzugleiten drohte, der ihrem Weltbild völlig widersprach. Für das, was an diesem Ort geschah, musste es eine logische Erklärung geben, selbst wenn sie nicht die geringste Ahnung hatte, welche.

      Sie verließen den Antigravschacht und folgten einem Gang. Falls die Schiffe der Naats nach identischen Bauplänen konstruiert waren, wie es bei denen der Terraner und Arkoniden der Fall war, konnte sie sich nicht an den Wegen orientieren, die sie in der BAILNOOD eingeschlagen hatten, doch die Hypnoschulung half ihr weiter. Wenn sie sich nicht völlig irrte, befand sich ganz in der Nähe eine große Mannschaftsmesse. An Bord des anderen Schiffes hatte sie versucht, dort die Naats mit ihren Smöcklaaf-Dosen für sich einzunehmen.

      Die Tür glitt vor ihr auf, als wäre alles in bester Ordnung. Als würde neben ihr ein drei Meter großer Naat seine langen Arme ausstrecken, um sich Zutritt zur Messe zu verschaffen.

      Sie betrat den großen Raum.

      Schlafner folgte ihr neugierig, der TARA-Psi etwas zögernd, als rechnete er jede Sekunde mit einem Zwischenfall, der die trügerische Ruhe abrupt beenden und den Einsatz von Waffen erforderlich machen würde.

      Der Zwischenfall blieb aus.

      Dancer schritt die Reihen der großen, hohen Bänke ab, auf denen die Naats sich bequem niederlassen konnten. Auf den Tischen stand Geschirr, leere, halb volle und volle Teller mit Nahrungsresten, die sie nicht identifizieren konnte. Die großen Becher waren mehr oder weniger mit Flüssigkeit gefüllt, die abgestanden roch.

      Naats befanden sich nicht in der Messe. Sie schienen sie mitten während ihrer Pause verlassen zu haben.

      Ihr wurde immer unheimlicher zumute. Was ist hier geschehen?

      Schlafner wirkte genauso ratlos, wie sie sich fühlte.

      »Hat jemand eine Idee?«, fragte sie.

      »Vielleicht sollten wir Kontakt mit den anderen Überlebenden aufnehmen, die zur FONAGUR gebracht wurden, und uns austauschen? Es ist denkbar, dass sie herausgefunden haben, was mit den Naats geschehen ist.«

      »Das bezweifle ich«, antwortete Dancer abschlägig. »Nein, wir sollten jeden Kontakt meiden, sonst stellen die Antis noch fest, dass wir nicht diejenigen sind, für die wir uns ausgeben. Aber in einer Hinsicht hast du recht. Wir sollten Gozom Phibro suchen. Er ist ein Naat, und wenn jemand erklären kann, was hier passiert ist, dann er.«

      »Ich versuche, ihn über Funk zu erreichen.« Der TARA-Psi wirkte wieder einen Moment lang abwesend, während er sich auf seine neue Aufgabe konzentrierte.

      »Phibro antwortet nicht auf meinen Funkruf«, sagte er nach einer Weile. »Überhaupt bekomme ich keinerlei Funkkontakt, mit keinem anderen Überlebenden an Bord.«

      »Sollte uns das wundern?«, sagte Dancer. Die Situation wurde immer geheimnisvoller.

      Ruhig bleiben, mahnte sie sich. Es gibt eine logische Erklärung!

      Aber welche?

      Sie verließen die Mannschaftsmesse. Dancer versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Es gelang ihr nur unzureichend.

      Wohin würde Gozom Phibro sich wenden? Falls er es überhaupt an Bord der FONAGUR geschafft hatte, was auch noch nicht zweifelsfrei erwiesen war.

      Vielleicht zum Triebwerksbereich, dachte sie. Vielleicht will er nachsehen, ob nicht auch die FONAGUR über eine Hypertronik verfügt, obwohl es ja nur eine geben soll. Was weiß ich, vielleicht ist es den Naats gelungen, sie nachzubauen, und dieser Hypertronik-Verbund trägt die Schuld an dem, was diesem Schiff passiert ist. Ein misslungenes Experiment mit den Quantenpositroniken ...

      Die Hypertronik ist keine Quantenpositronik, korrigierte sie sich sofort, auch wenn sie manche Eigenschaften von einer aufweist ...

      Aber dieser Gedanke war genauso gut wie jeder andere. »Wir schlagen uns zum Triebwerksbereich durch«, sagte sie. »Vielleicht finden wir Phibro dort. Und wenn nicht, haben wir uns immerhin einen gewissen Eindruck von den Zuständen an Bord verschafft.«

      *

      Sieh nicht so schwarz!, dachte Dancer. Sieh die positiven Seiten. Wir können erleichtert sein. Wir haben überlebt, und die Ressourcen des Naatschiffes sind beachtlich!

      Das war eine euphemistische Umschreibung für: Wir durchstreifen das Schiff und laufen uns dabei die Füße wund, ohne etwas zu erreichen.

      Der Triebwerkssektor war genauso verlassen wie das restliche Schiff. Die FONAGUR verfügte weder über eine Hypertronik noch über einen besonderen Antrieb, soweit Dancer das feststellen konnte. Aber sie war weder Ingenieurin noch Spezialistin für Naat-Techologie.

      In ihrem Sinn war hingegen, dass sie nicht auf andere Überlebende stießen, weder auf Naats noch auf Báalols. Das Schiff war so groß, dass es ein ausgesprochener Zufall gewesen wäre, jemandem zu begegnen.

      »Und jetzt?«, fragte Schlafner.

      »Das Pendant zu Phibros Büro. Dieses kleine Kabuff an dem belebten Gang, in dem er seinen Geschäften als Logistiker nachgeht.« War das alles wirklich erst gestern? Es kommt mir vor wie eine ganze Woche!

      »Eine gute Wahl«, sagte der TARA-Psi. »Ich hätte übrigens zuerst dort nachgesehen. Aber mich hat keiner gefragt. Er

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