Perry Rhodan 2813: An Rhodans Grab. Andreas Eschbach

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Perry Rhodan 2813: An Rhodans Grab - Andreas Eschbach Perry Rhodan-Erstauflage

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aus Kristallschirm und Repulsorwall geschützt«, erklärte eine sonore Stimme, die von überallher zu kommen schien. »Zudem patrouillieren permanent mehrere Milliarden Linearraumtorpedos in der Sperrzone außerhalb des Schirms, die jedes Raumschiff, das sich ohne gültigen Erkennungskode nähert, unverzüglich angreifen und zerstören. Doch keine Sorge – unser Schiff verfügt über einen solchen ...«

      In diesem Moment erloschen die Lichter, und auch die Stimme verstummte.

      Alles schrie auf.

      Atlan sah John Wa an. Der lächelte triumphierend. Also hatte er sich Zugang zur Bordpositronik verschafft.

      »Kompliment«, murmelte Atlan.

      Die Lichter gingen wieder an. Die Stimme einer Frau ertönte, erkennbar keine Aufnahme mehr. »Es besteht kein Grund zur Besorgnis«, rief sie. »Der Pilot hat die Systeme überprüft, offenbar liegt ein minimaler Defekt vor, der aber auf die Raumtüchtigkeit der RAHAILOR keinerlei Auswirkungen hat. Trotzdem werden wir, abweichend von der geplanten Route, unseren Wartungsraumhafen auf Lahmu anfliegen. Dort steigen wir in ein anderes Schiff um, das uns dann vollends nach Tootiu bringen wird.«

      Aufgebrachtes Gemurmel, Entrüstung, ungehaltene Lautäußerungen.

      »Als Entschädigung für die damit verbundenen Unannehmlichkeiten erhält jeder Fluggast zehn Freichips für das Bordkasino!«

      Die Tonlage schlug um. Zufriedenes Gebrummel, allgemeines Kopfnicken. Eine Gruppe junger Männer in ihrer Nähe, die Gesichter über und über mit fremdartigen Schriftzeichen bemalt, erhob sich freudestrahlend, offenbar entschlossen, die Freichips so schnell wie möglich zu verspielen.

      »Die sofortige Wartung bei einem unklaren Fehler gehört zur Standardprozedur«, sagte John Wa leise. »Wenn alles klappt, können wir die RAHAILOR dort so lange festhalten, bis wir sie brauchen.« Er sah Atlan an. »Lahmu – das ist der Mars, nicht wahr?«

      Atlan nickte. »Genau.«

      Die Ansprache wurde fortgesetzt, während sie sich einem dunklen Fleck mitten in dem alles überstrahlenden, bläulich schimmernden Weiß näherten. »Wir werden durch die BLAUE STERNENROSE ins Apsusystem einfliegen, der Schleuse, die dem Tourismus vorbehalten ist. Sie liegt unterhalb der Ekliptik stets auf Höhe des Planeten Hasorp und wird von dessen Mond Triton aus gesteuert, genauer gesagt, von der Feste Einaklos aus. Mit anderen Worten, die Schleuse bewegt sich, wie die Handels- und Militärschleusen auch, mit dem Planeten um die Sonne. Für Geschichtsinteressierte sei hinzugefügt, dass der terranische Name für Hasorp Uranus lautete.«

      Atemberaubend, den Einflug in die Schleuse zu verfolgen. Als sei man ein Insekt, das von einem gigantischen Wesen aus Licht verschluckt wurde. Sie stiegen durch einen weiten Tunnel empor, sahen über sich den Planeten Uranus als bläulich schimmerndes Kügelchen.

      »Nun befinden wir uns im Herzen des Tamaniums, dem Apsusystem, der Wiege der lemurischen Menschheit. Von unserer gegenwärtigen Position aus sind es noch etwa drei Milliarden Kilometer bis Lemur, die wir mit maximal halber Lichtgeschwindigkeit in etwa sechs Stunden zurücklegen werden.«

      Die Frau von zuvor unterbrach: »Bitte beachtet, dass wir außerplanmäßig nach Lahmu fliegen. Bedingt durch die Stellung der Planeten ist Lahmu im Augenblick etwas weiter von uns entfernt als Lemur. Die voraussichtliche Reisezeit bis zum Osonoton-Sternenhafen beträgt sechs Stunden und zwanzig Minuten. Ich danke für euer Verständnis.«

      »Na«, äußerte Atlan und stand auf. »Dann will ich mein Glück auch mal auf die Probe stellen.«

      *

      Als sie auf dem Mars landeten, war es John Wa, der strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Er hatte als Einziger von ihnen im Kasino gewonnen, und nicht wenig. Jawna hatte auf einen Kasinobesuch verzichtet, Atlan und Sigalit waren ihre Chips schon nach einer Viertelstunde los gewesen.

      »Ich nehme das als gutes Omen«, meinte John, während sie wie alle anderen in der monumentalen Wartehalle des Raumhafens herumstanden und darauf warteten, dass es weiterging.

      In der Mitte der Halle stand ein riesiges, sich bewegendes Modell des Apsusystems. Nicht ganz maßstabsgetreu – wie bei allen Modellen von Sonnensystemen hatte man die Planeten drastisch größer machen müssen, damit man sie überhaupt sah –, aber mit informativen Holos, die mit den Planeten mitwanderten.

      Das ehemalige Solsystem hatte sich stark verändert. Nicht nur, dass die Planeten neue Namen trugen – oder besser gesagt, wieder die Namen, die sie zu Zeiten der alten Lemurer getragen hatten –, auch die Konstellationen waren nicht mehr dieselben. Die Venus existierte nicht mehr, sie war in einen Atopischen Konduktor umgewandelt oder, wie es im Holo hieß, sublimiert worden. Als Steuerwelt des Konduktors diente der Planet Merkur, der auf Altlemurisch Asalluc hieß und nicht mehr die Sonne, sondern die umgewandelte Venus umkreiste.

      Die Erde – Lemur – hatte einen neuen Mond, der Suen hieß und deutlich größer war als Luna.

      Du schüttelst den Kopf, ohne es zu merken, mahnte Atlans Extrahirn. Das ist eurer Tarnung nicht unbedingt dienlich.

      Der Extrasinn hatte, wie üblich, völlig recht; sein Verhalten war Atlan gar nicht aufgefallen. Aber er fand den Anblick des neuen Solsystems einfach unerträglich, also drehte er ihm den Rücken zu und sagte leise zu den anderen: »Lasst uns überlegen, wie wir weiter vorgehen.«

      »Sigalit und ich haben einen Plan«, verkündete John Wa sofort. Er beugte sich ein Stück vor. »Wir sollten es schaffen, das Positroniknetz der RAHAILOR zu infiltrieren und einen Überrangkode zu installieren, mit dem wir sie im Notfall rufen und übernehmen können.«

      »Das klingt gut«, meinte Atlan. »Wie hoch ist das Risiko?«

      »Minimal. Die Gelegenheit ist ideal, um uns unauffällig abzusetzen, ein Hotelzimmer zu nehmen und von dem Terminal dort aus alles in die Wege zu leiten.« Er hob die Chipkarte, seinen Kasinogewinn. »Nicht rückverfolgbares Geld – ist doch ein Wink des Himmels, oder?«

      »Und die Idee mit dem Transmitter im Versteck?«

      »Kein Problem. Transmittermodule gibt es hier in den Werften jede Menge. Wir übernehmen die zuständigen Robotstationen und veranlassen sie dazu, die RAHAILOR entsprechend umzubauen. Anschließend löschen wir das Protokoll, und fertig.«

      Atlan rieb sich das Kinn, befühlte die schwabbelige Biomolplast-Schicht daran und wusste nicht, was er von diesem Plan halten sollte. »Wir können nicht in Verbindung bleiben«, mahnte er. Der Einsatz eigener Hyperfunkgeräte im Solsystem verbot sich absolut, weswegen sie erst gar keine mitgenommen hatten. »Ihr wärt auf euch allein gestellt, und wir müssten einen Treffpunkt auf der Erde ausmachen.«

      »Unser Hotel in Neu-Lemuria, ganz einfach«, schlug John Wa vor. »Das kriegen die jetzt doch gar nicht mit, dass wir nicht mit an Bord des Ersatzschiffs gehen.«

      Atlan wechselte einen Blick mit Jawna. Die Posbi-Frau zuckte mit den Schultern. »Wenn sie uns einfach nur zählen, kann ich dem Zählgerät zwei zusätzliche Impulse einflößen«, sagte sie. »Wenn sie Namenslisten abhaken, dann fliegt es auf.«

      »Und wenn schon«, erwiderte John Wa. »Wir sind doch freie Lemurer, oder?«

      Atlan seufzte. »Ich weiß nicht«, bekannte er und wünschte sich, sein Logiksektor würde etwas dazu sagen. Worauf dieser ihm lakonisch beschied: Für eine Beurteilung des Risikos reicht die derzeitige Datenlage nicht aus. »Geht auf keinen Fall ein unnötiges Risiko ein. Im Zweifelsfall

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