Perry Rhodan 1088: Der ewige Krieger. Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 1088: Der ewige Krieger - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Erstauflage

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       Nr. 1088

       Der ewige Krieger

       Der Schreckliche wird aktiviert – und gerät außer Kontrolle

      von Ernst Vlcek

       Nach neuen Erkenntnissen und Einblicken in die kosmische Bestimmung der Menschheit gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

       Gegenwärtig schreibt man das Jahr 425 NGZ, und die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, fand sich schon mehrmals schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

       Um dieser permanenten Gefährdung des galaktischen Friedens zu begegnen, haben Perry Rhodan und seine Getreuen schon vieles versucht – mit wechselhaftem Erfolg.

       Während sich die Terraner gegenwärtig mit den wiedererweckten Porleytern und der mit der SOL nach Terra gekommenen Seth-Apophis-Brigade auseinanderzusetzen haben, kommt es auch in Weltraumfernen zu unerwarteten Schwierigkeiten.

       Schauplatz dieser Ereignisse ist die Galaxis Norgan-Tur, wo nach wie vor die BASIS operiert. Jetzt allerdings, da Führung und Crew des Schiffes über Perry Rhodans Nichterscheinen äußerst besorgt sind, steuert man wieder den Planeten Khrat an, um von dort aus die Rückkehr in die Menschheitsgalaxis anzutreten. Dabei manifestiert sich Cosino an Bord – Cosino, DER EWIGE KRIEGER ...

       Die Hauptpersonen des Romans

      Waylon Javier – Kommandant der BASIS.

      Lethos-Terakdschan – Hüter des Domes Kesdschan.

      Roi Danton und Demeter – Der Terraner und die Wyngerin sehen sich auf Khrat um.

      Beezan – Ein Ephide.

      Cosino – Der ewige Krieger der Porleyter wird wieder frei.

       1.

       Lasst euch die Geschichte von den ungleichen Geschwistern erzählen.

       Es ist die Geschichte von Bruder und Schwester, die nicht von Mann und Weib gezeugt wurden – auch nicht von anderen, fremdartigen Geschlechtern oder Wesen auf vergleichbare Art und Weise.

       Sie gingen aus einer Verbindung höherer Art hervor.

       Sie hatten eine ganze Rasse zu ihren Eltern.

       Schon gleich nach ihrer Werdung zeigte sich ihre verschiedenartige Veranlagung. Sie waren einander so gegensätzlich, wie Bruder und Schwester nur sein können.

       Sagte die Schwester »Weiß«, so sagte prompt der Bruder »Schwarz«.

       Blickte sie hoch, so starrte er in die Tiefe.

       Meinte sie rechts, so wandte er sich nach links.

       Hatten sie Streit, so gab sie nach, und er zürnte ihr wegen dieses Nachgebens, denn er suchte den Streit um des Streites willen.

       Die Schwester sah in allem das Gute, das Schöne, das Wertvolle und Erhaltenswerte, für sie brannte in jeder Finsternis auch ein Licht. Sie sah nie die Abgründe, sondern die Gipfel darüber. Und wo alle Wege zu enden schienen, fand sie immer noch einen der Liebe und der Güte.

       Der Bruder dagegen hob stets nur die dunkle Seite der Dinge hervor, das Schlechte, das dem Guten innewohnte, das Hässliche im Schönen, die Schatten, die das Licht warf, den Unwert der Werte. Auf allen seinen Wegen durch die Niederungen des Lebens waren Verachtung und Unbarmherzigkeit seine Begleiter. Und kam er in eine Sackgasse, so akzeptierte er das Hindernis nicht, sondern kämpfte es nieder.

       Wo sie gab, ohne selbst zu fordern, da nahm er ohne Gegenleistung.

       Eines Tages nun kam es zwischen diesen ungleichen Geschwistern zu der Frage, wer denn von ihnen beiden rechtens handle, klüger und auch stärker sei.

       »Ich bin es, ohne Zweifel«, sagte der Bruder. »Ich bin die vorwärtsstrebende Kraft, der Motor des Lebens, denn das Leben ist Kampf. Du dagegen bist dumm und schwach – und darum gütig.«

       Die Schwester aber sagte:

       »Deine Stärke ist deine Schwäche. Denn gewinnen kann man nur durch das Geben. Wer nimmt, ist der Verlierer.«

       »Du wirst so lange geben, bis dir selbst nichts mehr bleibt«, sagte der Bruder. »Ich hingegen werde immer mächtiger.«

       »Das ist eine Macht, die du nicht ausüben kannst, weil ich nicht kämpfe«, sagte die Schwester.

       So waren die ungleichen Geschwister.

       Die Schwester war die Antipodin ihres Bruders.

       Und er war ihr Antipode.

       Sie hielten sich im Gleichgewicht, und letztlich konnte einer ohne den anderen nicht sein.

      *

      Sie nannten Beezan einen Zweifler und sagten ihm nach, dass ihm wegen seiner Ungläubigkeit der Sinn für gewisse Werte fehlte und ihm darum tieferes Empfinden versagt bliebe. Er selbst dagegen sah sich als verzweifelten Sucher.

      »Beezan! Wohin des Weges?«

      »Zum Dom Kesdschan.«

      »Sieh an! Was gibt es dort?«

      »Ich weiß nicht. Mal sehen.«

      So oder so ähnlich klang es, wenn Beezan einem der seltenen Spaziergänger in Naghdal begegnete. Es spielte dabei keine Rolle, ob es sich um einen Zeremonienmeister, einen Domwart, einen Betreuer oder einen der wenigen Bewohner der Stadt handelte, zu denen auch er zu zählen war: sie hatten einander nicht viel zu sagen. Manchmal war auch mit einem kurzen Gruß der Höflichkeit Genüge getan.

      Beezan legte auf nähere Kontakte mit anderen Wesen keinen Wert. Nicht deswegen, weil er der einzige Ephide war und etwa keine Beziehung zu Angehörigen anderer Völker gehabt hätte. Daran lag es gewiss nicht. Der Grund war der, dass er sich verinnerlichen wollte, um durch Meditation das angestrebte Ziel zu erreichen und Erfüllung zu finden. Nur darum ging er den spärlichen Vergnügungen aus dem Weg, die die kaum beseelte Stadt zu bieten hatte, und mied jede Art von Geselligkeit, so gut es ging.

      Er suchte höchstens Kontakt mit den Zeremonienmeistern und den

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