Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen. Clark Darlton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen - Clark Darlton страница 3

Perry Rhodan 1115: Bote des Unsterblichen - Clark Darlton Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

der Rettung werdet ihr noch erfahren. Der Erwählte hat zuerst die Aufgabe, die Erde zu warnen. Alles andere folgt später.«

      »Warnen?« Betty Toufry schien nicht im geringsten von dem leichten Verweis beeindruckt zu sein. »Warnen kann jeder von uns die Menschheit, wenn du ihm einen Körper gibst und ihn auf die Erde versetzt.«

      »So, meinst du das, Betty?« In der Antwort des Unsterblichen war ein Hauch von Ungeduld. »Dann bedenke, dass der Gewählte blitzschnell mit dem Bewusstsein einer ihm unbekannten Lebenseinheit zurechtkommen muss, ohne einen mentalen Schock zu verursachen, der seine Aufgabe gefährden würde. Ohne mehrfache Erfahrungswerte wird ihm das kaum möglich sein. Es ist nicht einmal sicher, dass ich die richtige Person finde, in die sein Bewusstsein schlüpfen soll. Kurz, das Experiment darf nicht misslingen, denn es gibt nur diese einzige Chance.«

      In kurzen Worten erläuterte ES den Anwesenden den Rettungsplan für Terra. Schließlich sagte er: »Wir zusammen sind zwar mächtig, aber auch unsere Macht hat Grenzen, die wir nicht überschreiten können.«

      Das genügte Betty. Mit einer leichten Verbeugung gegen die quirlende Kugel trat sie zurück. Und wieder war es Tako Kakuta, der die Initiative ergriff und sagte: »Unter diesen Umständen, meine ich, kann die Wahl nur auf einen von uns fallen, auf jenen von uns nämlich, dessen Bewusstsein bereits durch Dutzende andere Existenzen gewandert ist und es immer wieder verstanden hat, er selbst zu bleiben. Ich schlage also vor ...«

      »Ernst Ellert!«, dröhnte die Stimme von Lord Zwiebus über den freien Platz zwischen den Obelisken. Seine Projektion schwang drohend die gewaltige Holzkeule und machte ein grimmiges Gesicht. »Da besteht doch wohl kein Zweifel, Freunde.«

      »Natürlich, wer sonst?«, schloss sich Betty Toufry den Worten des Pseudoneandertalers an.

      Es gab nicht eine einzige Gegenstimme.

      Obwohl Ernst Ellert mit diesem Resultat hatte rechnen müssen, schien er doch überrascht zu sein. Ehe er jedoch Gelegenheit fand, sich dazu zu äußern, überlagerten die Impulse von ES sämtliche Gedanken und Stimmen.

      »Ich habe nichts anderes erwartet. Ernst Ellert wird gehen. Seine Fähigkeiten werden ihn nicht nur dazu befähigen, die Warnung zu überbringen, er wird auch einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen des Rettungsversuchs leisten. Weitere Einzelheiten über die Durchführung des Planes werde ich ihm vor seiner Abreise anvertrauen. Diese Informationen werden in seinem Unterbewusstsein gespeichert, so dass sie ihm in den entscheidenden Augenblicken zur Verfügung stehen werden.«

      Ellert nickte nur und schwieg.

      Noch einmal meldete sich ES: »Ich danke euch für euer Kommen, meine Freunde. Genießt das körperliche Dasein, ehe ihr in das Kollektiv zurückkehrt. Du aber, Ernst Ellert, wirst dich an einen Ort begeben, den ich dir noch zeigen werde. Du brauchst mir nur zu folgen.«

      Der leuchtende Ball schwebte langsam davon, auf einige stählerne Türme hinter den Obelisken zu.

      Ernst Ellert nahm sich die Zeit, den Freunden die Hand zu reichen und ihre guten Wünsche entgegenzunehmen. Zuletzt gab er Tako Kakuta die Hand.

      »Ich weiß nicht, wann und ob wir uns wiedersehen, aber ich verspreche dir und euch allen, dass ich Reginald Bull, Tifflor und alle anderen von euch grüßen werde. Sie alle sollen wissen, dass es uns noch gibt. Wir sind da, wenn die Erde in Gefahr ist. Und nun lebt wohl, Freunde – und haltet mir die Daumen!«

      Er ging schnell davon und folgte dem Unsterblichen, ohne sich noch einmal umzusehen.

      *

      Während Ernst Ellert dem Unsterblichen in geringem Abstand folgte, fand keinerlei Kommunikation zwischen ihnen statt. Der ehemalige Teletemporarier war so mit seinen Gedanken und Vermutungen beschäftigt, dass er über den fehlenden Kontakt nur froh sein konnte.

      Er wusste selbst nicht, welche seiner alten Fähigkeiten er noch hatte. Den Projektionskörper, über den er jetzt verfügte, würde er bald verlassen müssen, um irgendwann und irgendwo einen neuen zu bekommen. Einen organischen Körper, ihm total fremd und mit einem eigenen Bewusstsein ausgestattet, das zu überlagern und beherrschen er gezwungen sein würde.

      In seiner Vergangenheit war das oft genug geschehen, und meist hatte es dabei Probleme gegeben. Die fremden Bewusstseine hatten sich gegen die Bevormundung gewehrt, was durchaus verständlich war. Aber oft hatten sie sich auch gegen eine friedliche Kooperation gesträubt.

      Wie würde es diesmal sein, nach so langer Zeit der Ruhe? Würden ihm seine Erfahrungen helfen können?

      »Die Erfahrungen nur in erster Linie«, unterbrach nun ES seine Überlegungen und wechselte fast unmerklich die Richtung. »Du weißt selbst genau, dass es jedes Mal anders war, und auch diesmal wird es wieder anders sein. Ich habe eine mir relativ leicht zugängliche Welt gewählt und einen Mann, von dem ich annehmen muss, dass er für die Übernahme durch dich geeignet ist. Du wirst ihn nicht nach Belieben verlassen können. Wenn sein Bewusstsein nicht mit dem deinen kooperiert, musst du stärker sein. Wie, das überlasse ich dir.«

      Ellert war weitergegangen und befand sich nur wenige Meter hinter der schimmernden Kugel, die eine unbegreifliche Superintelligenz repräsentierte. Die stählernen Türme waren nun ganz nahe, und ES steuerte direkt auf sie zu.

      Im Schnittpunkt der Türme hielt ES an.

      »Dies ist die Stelle, Ernst Ellert.« ES wich ein wenig zur Seite. Ellert nahm seinen Platz ein. Er bemerkte, dass er auf einer glatten, runden Fläche von vielleicht einem Meter Durchmesser stand. »Deine Projektion wird sich auflösen, und dein Bewusstsein wird frei sein, so dass du das Kollektiv verlassen kannst. Wie schon oft zuvor wirst du durch Raum und Zeit stürzen. Während deiner Reise wirst du unbewusst über alle Einzelheiten meines Planes informiert. Diese Informationen werden dir zum gegebenen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Ich aber werde mich vorläufig zurückziehen, um mich auf die nächste Etappe des Rettungsplans vorzubereiten. Am Ende deiner Reise wirst du im Körper des von mir ausgesuchten Mannes ankommen. Von da an bist du auf dich allein gestellt.«

      »Noch eine Frage gestatte mir. Wie wird der Übergang diesmal sein? Werde ich ihn bewusst erleben? Bin ich gleich am Ziel?«

      »Die hier konzentrierten Kräfte, die den Transport bewältigen, entziehen sich meinem Einfluss. Aber ich werde am Ziel sein, unsichtbar und ohne Einfluss – bis auf jenen, der dich zu dem Mann führt. Das ist alles, Ellert. Und nun entspanne dich und versuche, ohne Furcht an das Mysterium der Ewigkeit zu denken, die dich bald aufnehmen wird.«

      Ellert befolgte den Rat, aber innerlich war er fest davon überzeugt, alle Geheimnisse der Ewigkeit bereits kennen gelernt zu haben. Er hatte den Anfang der Zeit und ihr Ende am Rand des Universums erlebt. Sein Bewusstsein war in Dutzenden von Körpern gewesen, und das Geheimnis der Reinkarnation war für ihn längst kein Geheimnis mehr.

      Sollte es diesmal wirklich anders sein?

      Er sah noch immer durch die Augen seiner Projektion. Der Unsterbliche zog sich nun weiter zurück, und der leuchtende Ball, als der er sich zeigte, stieg langsam in die Höhe, bis er die Spitze der Türme erreichte. Dort verharrte er.

      Ellert stand reglos auf dem runden Fleck und wartete.

      Die Spitzen der Türme begannen rötlich zu glühen, und dann ging von ihnen ein schimmerndes Feld aus, das sich über Ellert wie zu einem Kuppeldach schloss. Dann löste sich das Gesamtfeld von den Turmspitzen und sank langsam der Oberfläche von EDEN II entgegen, bis es begann, den einsam dastehenden Mann einzuhüllen.

Скачать книгу