Perry Rhodan Neo 229: Die Schwarze Flut. Rüdiger Schäfer
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Band 229
Die Schwarze Flut
Rüdiger Schäfer
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Gut fünfzig Jahre nachdem Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen und die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen ist, haben sich terranische Siedlungen auf verschiedenen Welten entwickelt. Die Solare Union bildet die Basis eines friedlich wachsenden Sternenreichs.
Als sich im Imperium der Arkoniden beunruhigende Entwicklungen abzeichnen, reist Rhodan dorthin. Er erlebt mit, wie sich Mascudar da Gonozal, ein Imperator aus ferner Vergangenheit, auf den Thron schwingt. Rhodan will verhindern, dass der neue Machthaber eine Invasionsflotte zur Erde schickt – da taucht eine unerwartete Bedrohung im Arkonsystem auf.
Eine Woge des todbringenden Dunkellebens steuert unaufhaltsam auf Arkon zu, Milliarden Arkoniden sind in Gefahr. Jegliche Abwehrversuche scheitern. Nur die drei Zeitträger Perry Rhodan, Atlan da Gonozal und Mirona Thetin haben vielleicht eine geringe Chance, die Katastrophe abzuwenden. Unter Einsatz ihres Lebens stemmen sie sich gegen DIE SCHWARZE FLUT ...
1.
Perry Rhodan
Die GARTAVOUR knirschte.
Die Geräusche erinnerten Perry Rhodan an das Knarren von Stützbalken im hölzernen Dachstuhl eines alten Hauses. Nicht unbedingt das, was er an Bord eines der technisch modernsten und leistungsfähigsten Raumschiffe, die er kannte, zu hören erwartete.
»Wir sind extrem starken Temporalschwankungen ausgesetzt.« Mirona Thetin saß vor einer sanft geschwungenen Kontrollkonsole und verschob in schneller Folge holografische Steuerelemente.
Daneben tat es ihr Atlan da Gonozal gleich. Rhodan hatte in einem dritten Sessel Platz genommen, der schräg hinter den beiden stand und einen ausgezeichneten Blick auf das Zentralholo erlaubte.
Das 130 Meter durchmessende Schaltschiff bewegte sich durch eine kochende Finsternis, die nichts, aber auch gar nichts mit der gewohnten Schwärze des Weltraums zu tun hatte. Die GARTAVOUR war in die schwärende Masse des Dunkellebens eingetaucht, in eine wabernde Wolke undefinierbarer Beschaffenheit, die vom Zeitbrunnen des Elysischen Fragments unaufhörlich mit Nachschub versorgt wurde und die sich als gigantische Flutwelle auf Arkon I zubewegte.
»Die Zeitanomalien betreffen jeweils nur einen winzigen Raumabschnitt«, gab Atlan die Ergebnisse seiner Messungen bekannt. »Dort läuft die Zeit dann für Bruchteile von Sekunden schneller oder langsamer. Allerdings grenzen diese Mikroareale unmittelbar aneinander. Die chronalen Verwerfungen, die sich daraus ergeben, erzeugen einen ungeheuren Druck und entziehen der betroffenen Materie auf atomarer Ebene ihre Bindungsenergie.«
Rhodan glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als sich Thetin urplötzlich rasend schnell bewegte. Ihre Arme huschten so rasch durch die Luft, dass sie zu farbigen Schlieren wurden, weil Rhodans Blick ihnen nicht mehr zu folgen vermochte. Die Hologramme, mit denen die Liduuri hantierte, veränderten sich in geradezu absurdem Tempo. Es sah aus, als spiele jemand eine Bildaufzeichnung mit mindestens fünfzigfach erhöhter Geschwindigkeit ab.
»Die Zeiteffekte durchdringen sämtliche Abschirmungen!« Atlans Stimme klang auffällig tiefer als sonst. Zudem wirkten seine Worte verzerrt und lang gezogen.
Wir geraten in Zonen mit unterschiedlichen Zeitabläufen, begriff Rhodan. Die Wechselwirkung zwischen Zeitbrunnen und Dunkelleben bringt das Raum-Zeit-Gefüge durcheinander ...
Das Knirschen wurde lauter. Dann platzte wenige Meter neben Rhodans Sessel die Wand auseinander wie eine überreife Frucht. Er wusste nicht, aus welchem Material das Grundgerüst der GARTAVOUR gefertigt war, doch fraglos bedurfte es einer erheblichen Kraft, um es wie Papier reißen zu lassen.
»Wir