Sophienlust Staffel 15 – Familienroman. Susanne Svanberg
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sophienlust Staffel 15 – Familienroman - Susanne Svanberg страница 53
»Das ist erst der Anfang. Unsere Liebe wird wachsen und von Jahr zu Jahr größer und schöner werden, weil sie nicht auf Äußerlichkeiten beruht, Grit, sondern aus dem Herzen kommt. Wir werden sehr, sehr glücklich sein. Willst du meine Frau werden, Grit? Ich kann dir nicht so viel bieten wie Danner. Aber ich werde dir Treue beweisen, ein ganzes Leben lang.«
»Ich will«, flüsterte sie lächelnd. »Weißt du nicht, dass Reichtum nichts mit Glück zu tun hat? Auch wenn unser Heim bescheiden sein wird, wird doch das Glück darin wohnen. Ist das nicht viel, viel mehr wert als aller Luxus?«
Hans zog die schlanke Grit noch inniger an sich. Voll Zärtlichkeit legte er seinen Mund auf ihre Lippen und küsste sie unendlich liebevoll.
Erst jetzt hatte Anja bemerkt, dass das Paar stehen geblieben war. Temperamentvoll drehte sie sich um und lief den Weg zurück. Etwa zwei Meter vor Hans und Grit blieb sie stehen und legte das Köpfchen schief. Was dieser Kuss, den die beiden tauschten, zu bedeuten hatte, ahnte sie sofort. Hatte Nick nicht am Frühstückstisch getuschelt, dass es bald eine Hochzeit auf Sophienlust geben würde? Erst jetzt begriff Anja, was er damit gemeint hatte.
»Zur Verlobung«, schrie Anja und hielt Hans und Grit ihr Sträußchen entgegen.
Ein wenig erschrocken fuhren die beiden auseinander. Im Überschwang der Gefühle hatten sie Anja ganz vergessen. Jetzt blinzelten sie überrascht in das lachende Kindergesicht.
»Woher weißt du denn …«, stammelte Grit, die sich als Erste wieder gefasst hatte.
»Weil ihr euch geküsst habt«, erklärte Anja altklug. »Nick sagt, das macht man bei jeder Verlobung.«
Hans nickte strahlend. »Komm mal her, Anja«, bat er leise. »Wir haben eben beschlossen, recht bald zu heiraten. Und dich wollen wir als unser Töchterchen adoptieren. Was hältst du davon?«
Anjas hübsches Gesichtchen wurde ernst. »Brauche ich dann nicht in ein Heim?«, erkundigte sie sich misstrauisch.
»Nein«, versicherte Grit rasch. »Du bleibst bei uns, und wir wollen immer gut zu dir sein. Du sollst froh und glücklich aufwachsen.«
Anja sah von dem einen zum anderen. »Euch habe ich am allerliebsten«, beteuerte sie. »Seid ihr dann wie Vati und Mutti für mich?«
»Ja, Anja.« Hans strich über die blonden Haare des Kindes. Es war eine zärtliche, liebevolle Geste.
»Bekomme ich auch wieder einen kleinen Bruder?« Anjas dunkle Augen glänzten sehnsüchtig.
Überrascht sahen sich Grit und Hans an. »Vielleicht«, antworteten sie dann gleichzeitig.
»Und wenn es ein Schwesterchen wäre?« Grit lächelte spitzbübisch.
»Dann soll sie Heidi heißen, nicht wahr?«
»Einverstanden!« Hans legte den einen Arm um Grit, den anderen um Anja. So gingen die drei langsam den Weg zurück.
*
»Spielst du mit uns Pferdedieb?« Heidi und Vicky zupften gleichzeitig an Pünktchens dunkelblauem Faltenrock. »Waldi ist das Pferd, und Fabian ist der Dieb. Du darfst Polizeimeister Kirsch spielen.«
Pünktchen schüttelte energisch die Plagegeister ab. Seit einigen Tagen war das Pferdedieb-Spiel Favorit bei den Freizeitbeschäftigungen in Sophienlust. »Ich habe keine Zeit.«
»Willst du vielleicht lieber Herr Strasser sein?«, erkundigte sich Heidi.
»Ich habe Frau Rennert versprochen, ihr ein bisschen zu helfen«, erklärte Pünktchen und faltete geschäftig Servietten zusammen. »Ihr wisst doch, dass wir am Nachmittag draußen im Park Kaffee trinken. Es soll ein richtiges kleines Fest werden.«
»In Magdas Küche stehen schon sooo viele Kuchen!« Vicky machte eine weit ausholende Handbewegung. »Man darf heute überhaupt nicht rein.«
»Ich weiß auch, warum«, tuschelte Heidi geheimnisvoll. »Weil sie Erdbeereis macht. Das soll nämlich eine Überraschung sein.«
»Dann darfst du es doch nicht verraten«, rügte Pünktchen.
»Och, das vergesst ihr doch wieder«, rechtfertigte sich Heidi.
»Wollt ihr den Tisch mit Blumen schmücken? Justus hat schon alles aufgestellt, und Schwester Regine lässt sich eben von Frau Rennert die Tischtücher geben.«
»So, wie bei einem Kindergeburtstag?«, erkundigte sich Vicky.
»Ja. Um jeden Teller einen hübschen Kranz.«
»Wiesenblumen oder Gartenblumen?« Heidi legte den Zeigefinger ans Stupsnäschen, wie immer, wenn sie unschlüssig war.
»Beides. Aber reißt keine Knospen ab!« Das Falten der bunten Servietten ging Pünktchen immer rascher von der Hand.
Irmela und Angelika schleppten bereits die Körbe mit dem Geschirr in den Garten. Es herrschte überall eine fröhliche Betriebsamkeit. Frau Rennert, die ihre Schützlinge überwachte, hatte ihre helle Freude daran.
Zwei Stunden später war alles gerichtet. Vicky und Heidi überprüften stolz ihr Werk und waren ganz sicher, dass die Tische noch nie so schön gewesen waren.
Denise und Alexander waren von Schoeneich herübergekommen, und sogar der Polizeimeister Kirsch war eingeladen worden. Nick hatte einen Ehrenplatz bekommen, und Henrik saß stolz neben ihm. Um dem bewundernswerten älteren Bruder recht ähnlich zu sein, ahmte er Nicks Bewegungen nach.
Während die Köchin Magda große Portionen Erdbeereis und Schlagsahne verteilte, klopfte Hans Strasser an die Kaffeetasse und erhob sich feierlich. Überraschend gut sah er im leichten Sommeranzug mit dem modischen Hemd aus.
»Da wir alle gerade so nett beisammen sind, möchte ich unsere verehrten Gastgeber und euch, liebe Kinder, davon unterrichten, dass Anjas Tante und ich uns gestern verlobt haben.«
Hans sah in lauter lachende, fröhliche Gesichter. Niemand an der hübsch geschmückten Tafel schien überrascht zu sein. Oder war er nicht richtig verstanden worden?
»Grit Möllendiek und ich werden nächsten Monat heiraten und Anja zu uns nehmen«, wiederholte er, ein wenig unsicher geworden.
»Aber das wissen wir ja schon«, platzte Vicky heraus.
»Ja, deshalb haben wir auch den Tisch so schön geschmückt wie zum Geburtstag«, erklärte Heidi und reckte stolz das Köpfchen.
»Dann hat Anja euch schon davon erzählt?« Hans lachte glücklich. Er fasste nach Grits Hand und drückte sie zärtlich.
»Nein, Anja hat nichts verraten. Solche Sachen weiß man in Sophienlust immer im Voraus«, erklärte Pünktchen und blinzelte Nick vielsagend zu.
»Na, hab ich recht gehabt?«, raunte Nick und sah dabei seine Eltern triumphierend an.
»Ist doch gut, dass wir dich haben«, raunte Alexander mit nicht überhörbarem Stolz. Er und Denise erhoben sich, um dem jungen Paar zu gratulieren und ihm von Herzen Glück zu wünschen.
Die Kinder schlossen sich an, und auch Herr Kirsch