Die 95 Thesen Martin Luthers - Wahrheit oder Dichtung?. Marc Schnurbus

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Die 95 Thesen Martin Luthers - Wahrheit oder Dichtung? - Marc Schnurbus

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äußerst kapitalbringende Ablasshandel hatte sich über Jahrhunderte aus dem Bußsakrament, nach dem der Sünder im Anschluss an die Beichte Buße tun sollte, herausgebildet. Der Dominikanermönch und brillante Rhetoriker Johann Tetzel vergab nun – wie viele andere Kirchenvertreter auch – im Namen Gottes nicht nur Sünden, die man schon begangen, sondern auch jene, welche noch in der Zukunft lagen. Tetzel schreckte selbst davor nicht zurück, die Sünden der bereits verstorbenen Angehörigen für Geld zu erlassen, um deren Seelenheil zu retten. In Luthers Thesen hieß es zu dieser Praxis:

       5. Der Papst will und kann keine Strafen erlassen, außer solchen, die er auf Grund seiner eigenen Entscheidung oder der der kirchlichen Satzungen auferlegt hat.

       6. Der Papst kann eine Schuld nur dadurch erlassen, dass er sie als von Gott erlassen erklärt und bezeugt, natürlich kann er sie in den ihm vorbehaltenen Fällen erlassen; wollte man das geringachten, bliebe die Schuld ganz und gar bestehen.

       7. Gott erlässt überhaupt keinem die Schuld, ohne ihn zugleich demütig in allem dem Priester, seinem Stellvertreter, zu unterwerfen.

      Die Ablasspraxis hatte konkrete Auswirkungen auf das Gemeindeleben. Im Frühjahr 1517 musste Martin Luther mehr und mehr darüber klagen, dass seine Gemeindemitglieder der Beichte fernblieben und sich statt dessen der Sünden mittels Ablassbrief für Geld entledigten. Diesen Zustand wollte Luther nicht länger dulden.

      Luthers Weg zu den 95 Thesen

      Aber wer war dieser rebellische Luther? Gegen den Willen des Vaters hatte Martin Luther zwölf Jahre zuvor sein Jurastudium abgebrochen und war am 17. Juli 1505 in das Schwarze Kloster der Augustinereremiten zu Erfurt eingetreten. Vorausgegangen war ein lebensentscheidendes Ereignis, bei dem er am 2. Juli 1505 nach einem Besuch der Eltern in Mansfeld auf dem Rückweg nach Erfurt in ein Gewitter geriet. Durch ein Gebet zur Schutzpatronin der Bergleute, so wurde Luther später zitiert, wurde er vor dem Tode durch Blitzschlag bewahrt. „Hilf Du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!” so die Luther-Biografie, soll Luther gebetet haben. Er überlebte; fasten, beten und arbeiten bestimmten von nun mehr an den Lebensalltag des jungen Mannes und er vertiefte seine Studien in die Heilige Schrift.

      Am 27. Februar 1507 wurde Luther in Erfurt zum Diakon und am 4. April desselben Jahres zum Priester geweiht. Trotz der täglichen Buße, so die Annalen des Klosters, gab er ständige Gewissensnot an. Diese seine Not und die Frage nach dem gnädigen Gott, entzündete sich am Sakrament der Buße, deren Vorbedingung die aufrichtige Reue aus Liebe zu Gott und eben nicht aus Furcht vor Gottes Zorn und Bestrafung war. Der junge Priester schloss ein Theologiestudium an, das er im März 1509 mit Bakkalaureat beendete.

      Als Luther 1510 wegen Ordensangelegenheiten nach Rom entsandt wurde, der Theologe bewältigte die Strecke über die Alpen zu Fuß, konnte er die Bauarbeiten am größten Kirchenbau der Christenheit, dem Neubau des Petersdoms in Rom besichtigten. Schon damals waren die Ausmaße des unglaublich teuren Bauprojektes zu sehen.3 Beschäftigte er sich doch intensiv mit der Frage nach Gottes Gerechtigkeit und der Rechtfertigung des Menschen vor Gott, so musste es ihm schon damals missfallen haben, dass der Heilige Vater, Papst Julius II., 1507 den Petersablass erließ, um den gewagten Neubau zu finanzieren.

      Im Jahre 1515 oder 1516 hatte Luther in seinem Arbeitszimmer im Wittenberger Klosterturm sein so genanntes „Turmerlebnis”, wodurch er endlich Klarheit über den gerechten Gott, den er so gefürchtet hatte, erlangte und ihm die Erkenntnis zuteil wurde, dass Gottes Gerechtigkeit keine übermenschliche Forderung ist.

      “Da fühlte ich mich neugeboren. Die Tore hatten sich mir aufgetan; Ich war in das Paradies eingetreten.” so Luther. (Luther Biografie)

      Intensiv hatte Luther die Schriften, vor allem den Römerbrief des Apostel Paulus 3, 22: “Die Gerechtigkeit Gottes kommt durch den Glauben an Jesus Christus” / Röm1,17: “Denn im Evangelium wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus Glauben zum Glauben”, wie es in der Schrift heißt: „Der aus Glauben Gerechte wird leben” studiert. Dadurch erlangte er Gewissheit darüber, dass nur Gottes Gnade, keine guten Taten, Ablasszahlungen oder noch so imposante Kirchenbauten, des Menschen sündenverderbte Seele vergeben kann. Als nun Luther im Oktober 1517 eine Instruktionsschrift für Ablasshändler las, wurde das Feuer des Protestes entfacht und mit Hilfe des Buchdruckes zum nicht mehr kontrollierbaren Flächenbrand.

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