Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum. Fritz Eckenga
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Читать онлайн книгу Draußen rauchen ist Mord am ungeborenen Baum - Fritz Eckenga страница 6
Und genau so, Herr Bundespräsident, genau so ist es mit der Verantwortung. Die ist mir auch mindestens so wichtig wie Ihnen. Sie sagen ja immer: »Wir haben eine große Verantwortung, der wir uns stellen müssen!« Sie werden’s nicht glauben: Genau meine Worte! Dieser Tage noch sag’ ich zu meinem Nachbarn, wir kärchern immer zusammen die Garageneinfahrt, sag’ ich noch zu dem: »Eins will ich dir mal sagen: Wir haben eine große Verantwortung, und der müssen wir uns aber auch stellen, sonst hat’s ja gar keinen Zweck.«
Solche Beispiele könnt’ ich Ihnen noch Dutzende nennen, Herr Gauck. Um nur mal zwei zu nennen: »Auslandseinsätze der Bundeswehr dürfen kein Tabu sein!« Als wär’s ein Text von mir. Sagte ich noch neulich zu meiner Frau: »Sobald Herr Gauck sich zu den Waffen meldet, tu ich’s auch. Da steh’ ich in der Verantwortung!«
Und neulich, wurd’ ja überall drüber berichtet, neulich haben Sie gesagt: »Wir nehmen viel zu wenig Flüchtlinge bei uns auf!« Also Herr Gauck, ich hätt’s wirklich nicht besser ausdrücken können.
Deswegen: Sollten Sie Platzprobleme im Schloss Bellevue bekommen, weil Sie da jetzt noch mehr Flüchtlinge als sowieso schon bei sich wohnen lassen, sagen Sie einfach Bescheid. Dann stelle ich Ihnen mein Arbeitszimmer zur Verfügung. Irgendwo müssen Sie ja auch die Freiheit haben, um Ihre Reden zu schreiben. Nicht, dass das eines Tages so ’n x-beliebiges Geschwafel wird.
Immer für Sie da!
karsten-muehlenfeld@großflughafen-berlin.de
Betr.: Kein Witz!
Dieser E-Mail, sehr geehrter Herr Mühlenfeld, liegt ein Irrtum zugrunde. Ich hatte nämlich gedacht, dass ich in der Angelegenheit Großflughafen Berlin-Brandenburg nie jemals wieder irgendjemandem eine Mitteilung schreiben müsste, weil ich nicht gedacht habe, dass das Projekt Berliner Großflughafen überhaupt noch existiert.
Deswegen hatten wir beide, sehr geehrter Herr Mühlenfeld, bis vor kurzem sogar eine Gemeinsamkeit. Wir wussten gar nicht, dass es uns gibt. Das hat sich aber jetzt einseitig geändert, denn nun weiß ich, wer Sie sind. Sie sind tatsächlich der Geschäftsführer einer gewissen »Flughafen GmbH Berlin-Brandenburg«. Und das ist, ich betone das in aller Form ausdrücklich in dieser auch einer größeren Öffentlichkeit zugänglichen E-Mail: Das ist kein Witz! Erstens ist die Information seriös recherchiert und zweitens werde ich den Teufel tun und mich dieser Angelegenheit noch ein einziges Mal in scherzhafter Absicht nähern. In meiner Branche wird das Witzeerzählen über Berliner Großflughafenprojekte bereits seit einigen Epochen mit Berliner-Großkomiker-Vergleichen nicht unter drei
»passaufpassaufjetztkommts weesteweesteweeste« geahndet.
Es wäre sehr hilfreich, sehr geehrter Herr Mühlenfeld, wenn Sie sich als verantwortlicher Geschäftsführer der beschränkt haftenden Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg in Zukunft ebenfalls bemühten, das Thema so humorlos wie möglich zu behandeln. Wenn Sie also nochmal eine Pressekonferenz geben, dann unterlassen Sie doch bitte Aussagen wie: »Wir halten am Eröffnungstermin 2017 fest.« Das ist nicht lustig, sehr geehrter Herr Mühlenfeld. Sämtliche in dieser Angelegenheit jemals abgesetzten Pointen wurden bereits vor langer Zeit beerdigt. Respektieren Sie bitte die Totenruhe.
Witzlose Grüße
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