Das allerletzte Gefecht. Wolfgang Pohrt
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Am wichtigsten für den Verfasser waren der erste Text und besonders der letzte. Der erste, Die Vertreibung aus dem Paradies, weil bei der Arbeit daran die Geschichte sich von einer unbekannten Seite zeigte. Im letzten Text, Sie kriegt ihn! geht es um einen Roman, der zeitgleich mit dem Kommunistischen Manifest erschienen war und ähnliche Popularität erlangen sollte. Die Inszenierung von Clemens Schönborn mit Sophie Rois in der Titelrolle an der Berliner Volksbühne bot Anlass, sich mit Dumas Kameliendame zu befassen. Und auf Befragen verrät uns diese traurige Witwe, warum das letzte Gefecht schon verloren war, bevor es überhaupt angefangen hatte.
Das Bändchen beginnt mit der vaterlosen Gesellschaft und hört mit der männerlosen auf. Aber nicht den Mut verlieren, vielleicht renkt sich das wieder ein. Einstweilen jedoch gilt es, ins allerletzte Gefecht zu ziehen, und dafür braucht man keine Waffen, sondern einen großen Besen.
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Die voraussichtliche Kritik an diesem Bändchen fasst eine Reaktion im Internet auf dessen Ankündigung zusammen: »Wolfgang Pohrt frisst sich selber auf.« Soll ein Schreiber die Irrtümer seines Lebens, das wie jedes Leben voller Irrtümer ist, lieber als Gewissheiten hinterlassen, wie ein Vermächtnis, und als habe er selbst bis zum letzten Atemzug felsenfest und unerschütterlich daran geglaubt?
»Wenn alles so kommt, wie ich das voraussage, du, dann hauen wir hier ab«, soll Marx zu seiner Frau gesagt haben. Er hätte es besser öffentlich gesagt. Das Eingeständnis seines eigenen Grauens vor der Revolution, die er als notwendig erachtete, hätte ihn zwar seinen Platz auf dem Sockel gekostet, aber der Revolution hätten mehr Selbstzweifel und weniger Selbstgerechtigkeit bei den Revolutionären bestimmt genützt.
Und man hätte vielleicht einen Weg gefunden, die Angst vor dieser unerbittlichen Revolution, die alle empfanden, nicht nur Marx, durch ein Lachen unschädlich zu machen nach dem Motto: Die Revolution ist das Allerernsteste, aber so ernst wieder nicht. Für jeden gibt es wichtigere Dinge im Leben, nicht zuletzt das Leben derer, die er liebt. Daneben ist der Kapitalismus auf die Dauer nur ein blödes Spiel, ungefähr wie Murmelkönig. Versuchen wir es spaßeshalber mal mit einem anderen. Und wenn das auch nichts taugt, erfinden wir ein neues.
Vollkommen zwecklos hingegen, eine Revolution zu fordern, die man selbst nur beschreiben, aber nicht machen will. Marx nicht, sonst hätte er ein bedeutend schmäleres Werk hinterlassen. Und wir nicht, sonst wären wir im Knast oder tot.
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Dank an alle, die durch Einladungen zu Vorträgen Anlass zum Schreiben und Diskutieren gaben: Laidak Berlin, Volksbühne Berlin, King Georg Clubbar und Bunt Buchhandlung Köln, Antifa Duisburg, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Wilhelm das war nix Stuttgart.
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