Die Zukunft erfinden. Nick Srnicek

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Die Zukunft erfinden - Nick  Srnicek

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      Nick Srnicek

      Alex Williams

      Die Zukunft erfinden

      Postkapitalismus und eine Welt ohne Arbeit

      Aus dem Englischen von

      Thomas Atzert

      FUEGO

      - Über dieses Buch -

      »Die Zukunft erfinden« ist ein Manifest für das Leben nach dem Kapitalismus. Gegen die Konfusion, die politisch links wie rechts herrscht, wenn es darum geht, unsere High-Tech-Welt zu verstehen, stellt sich das Buch der Aufgabe, das emanzipatorische und zukunftsorientierte Potential der heutigen Gesellschaften zurückzuerobern. Statt einer komplizierten Zukunft auszuweichen, zielen Nick Srnicek und Alex Williams auf eine postkapitalistische Ökonomie, die es erlaubt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern, die Arbeit abzuschaffen und Technologien zu entwickeln, die unsere Freiheiten erweitern. Die Theoretiker des Akzelerationismus haben in »Die Zukunft erfinden« ihre Thesen aus dem »Akzelerationistischen Manifest« begründet und in einen politischen Zusammenhang gestellt.

      »Statt die Mühe auf sich zu nehmen, einmal Erreichtes zu konsolidieren und weiter zu entwickeln, zielte die folkloristische Politik darauf ab, sich gegen die Zumutungen des globalen Neoliberalismus Zufluchtsorte einzurichten. So blieb sie eine Politik, die defensiv orientiert und außerstande war, eine neue Welt zu entwerfen oder an ihr zu bauen. Das vorliegende Buch umreißt daher eine andere Art Politik, eine, die darauf abzielt, die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und dabei eine Welt anzustreben, die moderner ist, als der Kapitalismus es jemals erlauben würde. Die den technologischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts inhärenten utopischen Potentiale dürfen nicht an das unter dem Kapitalismus Vorstellbare gefesselt bleiben; eine anspruchsvolle linke Alternative muss sie befreien. Der Neoliberalismus ist gescheitert, der sozialdemokratische Weg unmöglich, nur mit einer ganz anderen Sicht lassen sich allgemeiner Wohlstand und umfassende Emanzipation gewinnen.«

      Srnicek & Williams

       »›Die Zukunft erfinden‹ kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Wohlüberlegt und sorgfältig entwirft das Buch ein klares und stringentes Bild einer postkapitalistischen Gesellschaft. Und es umreißt, gleichermaßen wichtig, ein überzeugendes Programm, um das endlose kapitalistische Elend hinter uns zu lassen und eine von Arbeit befreite Welt zu schaffen.«

      Mark Fisher,

      Autor von »Kapitalistischer Realismus«

      und »Gespenster meines Lebens«

       Inhalt

       Einleitung

       1. Unser politischer Common Sense: Folk-Politik

       2. Eine Kritik der Linken heute

       3. Die Machart neoliberaler Hegemonie

       4. Linke Moderne

       5. Die Zukunft arbeitet nicht

       6. Nach der Arbeitsgesellschaft

       7. Ein neuer Common Sense

       8. Macht aufbauen

       Schluss

       Danksagung

       Über die Autoren

       Über den Verlag

       Impressum

       Anmerkungen

       Einleitung

      Wo ist die Zukunft geblieben? Beinahe das gesamte 20. Jahrhundert hindurch waren unsere Phantasien von ihr beherrscht: Emanzipatorische Entwürfe aller Art bildeten den politischen Horizont der Linken, und oft verband sich in ihnen die Vorstellung demokratischer politischer Macht mit Visionen vom befreienden Potential der Technologie. Von den Verheißungen einer Welt der Muße bis zum sowjetischen kosmischen Kommunismus, vom afrofuturistischen Zelebrieren des synthetischen und diasporischen Charakters schwarzer Kultur bis zu den Post-Gender-Entwürfen des radikalen Feminismus imaginierten die in der Linken populären Erzählungen gesellschaftliche Verhältnisse, die alles, was wir heute erträumen, in den Schatten stellen.1

      Eine öffentliche politische Kontrolle neuer Technolo­gien sollte die Welt zum Besseren wenden. Heute nun erscheint die Verwirklichung solcher Träume tatsächlich in greifbare Nähe gerückt. Die technologische Infrastruktur des 21. Jahrhunderts stellt Ressourcen bereit, mit denen sich grundlegend andere politische und ökonomische Verhältnisse realisieren ließen. Maschinen erledigen Aufgaben, deren Automatisierung noch vor einem Jahrzehnt undenkbar erschien. Das Internet und die sozialen Medien geben Milliarden Menschen eine Stimme, die bislang zu schweigen gezwungen waren, und bringen so die Möglichkeit einer globalen partizipatorischen Demokratie näher denn je. Open Source-Design, auf Copyleft bauende Kreativität und neue Technologien wie der 3D-Druck lassen eine Welt erahnen, in der die Knappheit vieler Güter überwindbar würde. Avancierte Methoden der Computersimulation könnten der Wirtschaftsplanung neue Perspektiven eröffnen und uns in die Lage versetzen, ökonomische Prozesse in einem bislang nicht gekannten Maß rational zu lenken. Die neueste Welle der Automation schafft die Möglichkeit, ganze Sparten öder und erniedrigender Arbeiten dauerhaft abzuschaffen. Auf erneuerbaren Energieträgern beruhende Technologien ermöglichen eine praktisch unbegrenzte und ökologisch nachhaltige Energieerzeugung. Und Neuerungen in der Medizin erlauben nicht nur ein längeres und gesünderes Leben, sondern eröffnen auch neue Möglichkeiten, mit Genderkategorien und sexuellen Identitäten zu experimentieren. Viele klassische linke Forderungen – die Forderung nach weniger Arbeit, das Streben danach, dem Mangel ein Ende zu setzen und gesellschaftlich nützliche Güter zu produzieren, und nicht zuletzt das Ziel, die Menschheit zu befreien – sind heute materiell viel eher erfüllbar als je zuvor in der Geschichte.

      Und dennoch umgeben uns, trotz des makellos scheinenden Glanzes unseres Technologiezeitalters, weiterhin überkommene und antiquierte gesellschaftliche Verhältnisse. Noch immer arbeiten wir tagtäglich viele Stunden und pendeln weite Strecken, um Aufgaben zu erledigen, die wir zunehmend als sinnlos empfinden. Unsere Arbeitsplätze sind unsicherer geworden, unser Einkommen stagniert, während die Schulden uns erdrücken. Wir strampeln

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