Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Sigmund Freud

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Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten - Sigmund Freud

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      Sigmund Freud

      Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten

      Mit einem einleitenden Essay von Manuel Metzig

       Impressum

      ISBN 978-3-86408-009-8 (epub)

      ISBN 978-3-86408-010-4 (pdf)

      Digitalisat basiert auf der auf der Erstausgabe basierenden Ausgabe von 1921 aus der Bibliothek des Vergangenheitsverlags; bibliografische Angaben:

      Freud, Sigmund, Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten, Leipzig 1921

      Bearbeitung und einleitendes Essay von Manuel Metzig

      Die Marke „100% - vollständig, kommentiert, relevant“ steht für den hohen Anspruch, mehrfach kontrollierte Digitalisate klassischer Literatur anzubieten, die – anders als auf den Gegenleseportalen unterschiedlicher Digitalisierungsprojekte – exakt der Vorlage entsprechen. Antrieb für unser Digitalisierungsprojekt war die Erfahrung, dass die im Internet verfügbaren Klassiker meist unvollständig und sehr fehlerhaft sind.

      © Vergangenheitsverlag, 2011 – www.vergangenheitsverlag.de

      eBook-Herstellung und Auslieferung:

       readbox publishing, Dortmund

       www.readbox.net

       Inhalt

       Einleitendes Essay: Eine kurze Wirkungsgeschichte von „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“

       A. Analytischer Teil

       B. Synthetischer Teil

       C. Theoretischer Teil

       „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“

      Es scheint das Schicksal eines großen Denkers zu sein, seiner Zeit voraus zu sein. Wenn trotz zahlloser Publikationen und öffentlicher Diskussionen das Publikum keinen Gefallen an den hohen Gedanken solcher Denker finden möchte, scheint etwas nicht zu stimmen. Zweifelsohne war Sigmund Freud einer dieser großen Denker, dem es so erging. Es mag uns erstaunen, dass das heutzutage bekannteste Buch Sigmund Freuds, „Die Traumdeutung“, im Erscheinungsjahr 1900 kaum Anklang fand. Innerhalb von sechs Jahren wurde eine nur sehr bescheidene Anzahl von 351 Stück verkauft. Zu einer zweiten Auflage kam es erst 1909. Ein ähnliches Schicksal erlitten die zur Traumtheorie gehörenden Werke „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ und „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“, beide im Jahr 1905 erschienen. Ersteres stieß auf große Beliebtheit, auch in der akademischen Welt, was zur Zeit der Veröffentlichung für Freud keine Selbstverständlichkeit war. Im Gegensatz dazu fand „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“ kaum Beachtung. Zwar betrug die Auflage mit 1.150 Stück fast das Dreifache der Anzahl der „Traumdeutung“, dennoch wurde abseits der von Freud ins Leben gerufenen Wiener Gesellschaft kaum über das Thema diskutiert.Die Veröffentlichung der drei Bücher brachte Sigmund Freud gleichzeitig in Verruf. Man beschwerte sich über die schockierende Verderbtheit der Freud‘schen Theorien. Die Traumdeutung galt als phantastisch, geradezu lächerlich. Vor allem die Behauptung einer kindlichen Sexualität stieß auf herben Widerstand, sowohl in der akademischen als auch nicht-akademischen Welt.Freud selbst sah die Sache gelassen. „Schließlich war es, wie er mit etwas spöttischer Befriedigung sagte, sein Schicksal, „am Schlaf der Welt zu rühren.“ Das Buch „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“ gilt dabei als eines seiner schwersten Werke. Geradezu verwunderlich ist dabei die Tatsache, dass Peter Gay, der heute als einer der renommiertesten Freud-Biografen gilt, in bemerkenswerter Kürze „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten“ erwähnt – nämlich mit nur einem Satz. Gleiches finden wir bei Max Schnur, der noch zu Lebzeiten Freuds Arzt war und sich später der Biografie widmete. Ernest Jones, der eine der ersten und umfassendsten Biografien verfasste, schrieb über den Witz: „Es wird von allen Büchern Freuds am wenigsten gelesen, vielleicht, weil es am schwersten ist, es richtig zu verstehen.“

      Das theoretische Fundament für „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“ bildete Freuds Idee der Psychoanalyse, deren Grundstein er bereits im Jahre 1895 legte. Zusammen mit Josef Breuer veröffentlichte er damals die Studien über Hysterie, die auf den berühmten Fall der Anna O. zurückgehen, bei der es sich um die spätere Frauenrechtlerin Berta Pappenheim handelte. Freud schrieb schon in dieser Zeit seine Träume akribisch auf. Einer schien ihm dabei besonders prägend. Es war wohl in der Nacht vom 23. zum 24. Juli 1895, als Freud einen besonders folgenreichen Traum hatte, der in seiner „Traumdeutung“ unter dem Titel „Irmas Injektion“ auftauchte. Freud begann, diesen Traum Schritt für Schritt und so gründlich wie kaum einen Traum zu analysieren. Es sollte der Grundstein für „Die Traumdeutung“ sein. Die dann im Jahr 1900 veröffentlichte „Traumdeutung“ ist in ihrem Kern eine Selbstanalyse, die Freud an sich selbst vornahm. Die Träume, die er darin analysiert, sind nichts anderes als seine eigenen.

       Dass sich Freud später dazu entschloss, ein Buch über Witze zu veröffentlichen, mag nur auf den ersten Blick verwundern. In dieser Schrift versuchte Freud die Theorien der „Traumdeutung“ auf die Techniken des Witzes anzuwenden. Freud selbst sprach von einer „sehr weitgehende Übereinstimmung mit den Vorgängen der ‚Traumarbeit’“. Die Idee zu einer Studie über Witze kam ihm vermutlich während seiner Arbeit als Arzt in seiner Wiener Privatpraxis, die er 1886 eröffnete. „Wenn man einem Unkundigen oder Ungewöhnten eine Traumanalyse mitteilt, in welcher also die sonderbaren, dem Wachdenken anstößigen Wege der Anspielung und Verschiebung dargelegt werden […] so unterliegt der Leser einem ihm unbehaglichen Eindruck, erklärt diese Deutungen für ‚witzig’ […]“Es lässt sich nur vermuten, dass er wohl bereits im Jahr 1897 mit der Sammlung der für das Buch wichtigen Witze begann. So schrieb er an seinen damaligen guten Freund Wilhelm Fließ: „Ich will gestehen, dass ich in letzter Zeit eine Sammlung tiefsinniger jüdischer Geschichten angelegt habe.“Im Laufe der Jahre notierte sich Freud nicht nur Träume, er schrieb auch Witze auf, die zumindest er für besonders komisch hielt.

      Großen Einfluss auf „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten“ hatte sicherlich Theodor Lipps Schrift „Komik und Humor“ (1898), die auch Erwähnung in diesem Werk findet. Anders als Lipps setzte Freud seine Schwerpunkte jedoch hauptsächlich auf Technik und Tendenz des Witzes. Als Tendenzen unterschied er harmlosen und tendensziösen Witz. Letztere seien meist aggressiver und erotischer Art. Die Verdrängung unerfüllter Wünsche spiele dabei eine große Rolle. Ein Hauptmotiv, das er der „Traumdeutung“ entnommen hatte. Auffällig ist dabei die Technik, mit der Freud die Witze analysierte. Vor allem die Witze mit Wortspiel, derer eine Menge hier vorliegen, besteht die hauptsächliche Technik in der Verdichtung, ebenfalls ein aus der „Traumdeutung“ entlehntes Element. „Umwandlung zur Darstellungsfähigkeit, Verdichtung und Verschiebung sind die drei großen Leistungen, die wir der Traumarbeit zuschreiben dürfen“, so Freud. Die drei Elemente wollte er nicht nur auf die Traumdeutung reduziert wissen, sondern diese auch bei der Technik des Witzes erkennen. Wenn Freud dem Witz dann noch ein Vergnügen unterstellt, dass er mit der Vorlust gleichsetzte, öffnen sich unweigerliche Parallelen zur Traumdeutung. Die Unterscheidung von bewusst – vorbewusst – unbewusst gehört zum zentralen Gedanken bei der Erklärung

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