Heiteres rund um Gottes Bodenpersonal. Willi Fahrmann
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„Das kann gar nicht teuer sein. Toni ist doch ein ganz kleiner Hund. Und wenn er schließlich mal vor ein Auto läuft …“
„Gret, denkst du etwa an eine Lebensversicherung für Hunde?“, fragte Paul.
„Nimm mich nicht auf den Arm“, entrüstete sich Gret. „Du weißt ganz genau, dass neulich auf der Bundesstraße ein Auto in den Graben gefahren ist, weil der Hund von Bellingsen den Fahrer erschreckt hat. Die Versicherung hat den ganzen Blechschaden bezahlt.“
„Ich könnte ja mal mit Willmann reden. Der hat eine Versicherung“, willigte Paul schließlich ein.
Der Versicherungsagent Willmann hockte klein und schmal hinter seinem Arbeitstisch, schielte über den Rand seiner Brille und ließ sich die Geschichte von Toni, der Peter Lindemann vom Rad gerissen hatte, genau berichten.
„Hör mal“, sagte er schließlich, „dein Hund ist ja offensichtlich ein ganz gefährliches Biest. Für bissige Hunde hat die Versicherung nicht viel übrig.“
Paul jedoch beteuerte, dass Toni noch niemals vorher irgend jemand zu Schaden gebracht habe.
„Der hat seine Zähne nur nötig, wenn er ab und zu mal Gras frisst“, sagte Paul. „Ist ein friedlicher, kleiner Kerl.“
„Aber den Peter …“, zweifelte Willmann.
„Ich glaube, Toni hat sich nur erschreckt, weil Peter so grässlich gesungen hat. Er ist ihm ins Rad geraten, und Peter ist umgekippt. Das war alles.“
„Gut“, willigte der Agent ein. „Ich mache die Police fertig und komme nächste Woche zu euch ins Haus. Dann könnt ihr die Jahresrate bezahlen und ich händige den Versicherungsschein aus.“
„Komm abends, dann bin ich selbst im Haus“, sagte Paul.
Wenige Tage später schellte Willmann bei Paul Drusen. Unter dem Arm trug er die schmale, schwarze Aktentasche mit der Police. Er wurde, bevor sich die Tür öffnete, mit lautem Hundegebell begrüßt.
Gret führte Willmann ins Wohnzimmer. Toni stand auf der Schwelle des Zimmers und bellte. Seine Nackenhaare sträubten sich.
„Na, ganz so friedlich, wie Paul erzählte, ist er ja wohl nicht“, sagte der Agent.
„Macht er immer so, Herr Willmann. Warten Sie nur fünf Minuten, dann gibt er Ruhe. Ich hole meinen Mann. Setzen Sie sich schon mal.“
Paul kam aus dem Keller. Er schüttete einen Schnaps für Willmann ein und einen weiteren für sich selbst.
„Willst du auch einen?“, fragte er Gret. Die winkte ab.
Tatsächlich gab Toni das Gebell nach reichlich fünf Minuten auf und sprang zurück in seinen Sessel am Fenster. Willmann zog die Versicherungsurkunde aus der Aktentasche und erklärte lang und breit, in welchen Fällen die Versicherung zahlen könne, in welchen nicht.
„Kostet, wie ich schon sagte, im Jahr 76 Mark“, schloss er schließlich.
„Allerhand Geld“, knurrte Paul. „Ihr werdet an dem kleinen Hundeviech ein Geschäft machen. Der ist brav wie ein Lamm.“
„Man kann nie wissen“, antwortete Willmann.
„Eben“, sagte Gret und holte das Geld.
Willmann quittierte, trank noch einen Schnaps und wollte sich verabschieden. Er ging durch die Küche. Vor dem Sessel am Fenster, in dem Toni saß, blieb er stehen, beugte sich ein wenig hinunter und sprach den Hund an: „Du bist jetzt in der Fidelitas-Versicherung, mein Lieber. Wer Fidelitas wählt, lebt sicherer.“ Er hob seine Hand, um den neuen Kunden zu streicheln, aber Toni knurrte missbilligend.
„Na, dann nicht“, sagte Willmann und ging zur Tür.
Paul und Gret begleiteten ihn. Er war schon an der Haustür, als Toni vom Sessel sprang, in den Flur raste und Willmann anfiel. Er biss zum ersten Male in seinem Hundeleben richtig zu. Nein, nicht ins Fleisch. Toni war ein friedlicher, kleiner Hund. Er fasste Willmanns Hose am Knie und riss sie bis zum Umschlag hin auf.
Vor Schreck stieß Paul einen schrillen Pfiff aus. Toni duckte sich, drehte ab und kehrte in seinen Sessel zurück.
Mit einigen Schnäpsen getröstet und von Pauls blauer Sonntagshose umschlottert sagte Willmann schließlich „Auf Wiedersehen“. Als er ein paar Tage später die Hose zurückbrachte, hatte er für Toni einen großen Knochen mitgebracht.
„Wissen Sie, Frau Drusen, Ihr Hund hatte den richtigen Riecher. Erstens konnte ich eine neue Hose gut gebrauchen. Zweitens habe ich mit dieser Geschichte bereits vier Hundebesitzer für die ‚Fidelitas‘ gewonnen. Und was braucht ein Versicherungsagent mehr als anständige Kleidung und gute Abschlüsse?“
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