Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten. Mara Laue

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Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten - Mara Laue

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lag es daran, dass er im Moment einfach zu angespannt war.

      “Ich denke, das wird nicht nötig sein, Mac”, sagte er.

      Er hat es tatsächlich erwogen, wurde es MacKenzie in diesem Augenblick schlaglichtartig klar. Von Schlichten würde wirklich rücksichtslos durch jedes Feuer gehen, wenn er sich etwas vorgenommen hat!

      Die Raumyacht war mit zwei Geschützen ausgestattet.

      Und außerdem ließ sich ein (im Vergleich mit militärischen Einheiten) schwacher Schutzschild generieren. Der schützte gegen Strahlenbelastung, aber auch gegen Feuer der Ionenenkanonen der K’aradan und die Traserschüsse der Qriid-Raumer. Zumindest vermutete von Schlichten dies, da er die physikalischen Grundlagen natürlich wie kaum ein zweiter zu beurteilen wusste. Ob das tatsächlich der Fall war, hätte sich erst in einem Gefecht zeigen müssen und dass war dieser Raumyacht bisher glücklicherweise erspart geblieben. Der Schutzschild gehörte in erster Linie deshalb zur Ausstattung, weil man sich damit gefahrloser Strahlungsquellen nähern konnte, was bei manchen Aufgaben, die sich im Rahmen der Far Galaxy Forschung stellten, leider unerlässlich war.

      “Ich würde ja lachen, wenn auf der anderen Seite der Wurmloch-Porta ein Space Army Corps Schiff wartet und uns wieder zurückschickt”, meinte MacKenzie.

      “Es sind zurzeit sogar zwei Schiffe drüben”, sagte von Schlichten. “Die LEVIATHAN von Admiral Nainovel und die ODYSSEUS von Captain Wong.”

      “Sie sind aber verdammt gut informiert!”

      “Das ist eine Voraussetzung, wenn man irgend etwas bewegen will!”

      “Sie müssen wirklich über sehr gute Quellen verfügen.”

      “Es gibt keine Geheimnisse, Mac. Nicht vor einem wirklich scharfen Verstand.”

      “Ach, und da kapitulieren alle Geheimnisträger von Flotte, Regierung und wem sonst auch immer gleich vor Ihnen und verraten Ihnen alles, was Sie gerne wissen wollen?”, spottete MacKenzie.

      Von Schlichten ignorierte den Spott vollkommen.

      Er blieb so ernst wie ein reformierter Prediger. Sein Gesicht war in diesem Augenblick eine versteinerte Maske.

      “Sie müssen nicht alles wissen, Mac.”

      Es gefiel MacKenzie nicht, dass von Schlichten ihn ‘Mac’ nannte. Aber andererseits wusste MacKenzie sehr genau, dass von Schlichten ihn nur um so öfter ‘Mac’ nennen würde, wenn er daran noch einmal Anstoß nahm. Das hatte er schon oft genug getan. Wahrscheinlich zu oft. Und so etwas reizte von Schlichten nur.

      “Ich dachte wir sind ein Team, von Schlichten.”

      “Ja. Und jedes Team hat einen Mastermind.”

      “Und das sind Sie?”

      “Sie vielleicht?”

      “Nun...”

      “Wir wollen alles tun, um Barus und Sunfrost zu finden - beziehungsweise ihnen zuvor zukommen, bevor die irgend etwas finden, womit sie vielleicht nichts anzufangen wissen. Oder nicht das Richtige, was genauso viel Schaden anrichten kann.” Von Schlichten machte eine ruckartige Kopfbewegung und sah MacKenzie jetzt kurz an. “Da wir gerade von Rena Sunfrost reden...”

      “Wechseln wir das Thema.”

      “Was macht eigentlich die zarte Beziehung, die Sie untereinander während der Expedition ins Morrhm-Gebiet geknüpft haben?”

      “Ich werde mit Ihnen nicht über diese Sache reden, von Schlichten.”

      “Wie? Beziehung schon im Eimer? So schnell?” Von Schlichten zuckte mit den Achseln und wandte nun wieder seine volle Konzentration den Anzeigen auf dem Konsolendisplay zu. “Oder sollte ich Ihren angespannten, gereizten Tonfall und Ihre inkongruente Körpersprache etwa so vollkommen missdeutet haben?”

      Nein, hat er natürlich nicht!, dachte MacKenzie. Dazu war von Schlichten viel zu schlau und vor allem ein viel zu genauer Beobachter.

      Seine Fähigkeiten grenzen manchmal an die Empathie der Olvanorer, ging es MacKenzie durch den Kopf, nur dass den Olvanorer-Mönchen ihre Ordensregeln die Gehässigkeit verbieten, die bei von Schlichten so unüberhörbar ist.

      *

      Von Schlichtens Raumyacht erreichte jetzt den unmittelbaren Bereich vor der Porta.

      Einige der verfolgenden bewaffneten Raumboote versuchten auf Abfangkurs zu gehen. Aber sie würden es nicht schaffen, die Raumyacht daran zu hindern, ihr Ziel zu erreichen.

      Von Schlichten lächelte zufrieden. “Das ist nicht mehr als eine symbolische Handlung”, stellte er fest.

      MacKenzie schien nicht gleich zu begreifen, was von Schlichten meinte. “Wovon sprechen Sie?”

      “Von dem Versuch, uns abzufangen”, erklärte von Schlichten. “Commodore Nasomo muss etwas unternehmen. Er muss seinen Willen dokumentieren, uns an der Wurmloch-Passage zu hindern, sonst reißt ihm Admiral Raimondo persönlich den Kopf ab und seine Karriere beim Space Army Corps ist wahrscheinlich zu Ende.”

      “So weit ich weiß hat Admiral Raimondo im Moment gar keine Kommandofunkton mehr.”

      “Er hat viel mehr. Eine politische Funktion im Humanen Rat nämlich. Und damit ist sein Einfluss noch viel größer, als die des Stabschefs.” Von Schlichten schüttelte den Kopf, während sein Blick konzentriert auf die Anzeigen seiner Konsole gerichtet blieben. “Ich glaube, es ist heute kaum noch möglich, eine Karriere im Space Army Corps zu machen, ohne in irgendeiner Weise dabei von Admiral Raimondo abhängig zu sein. Eine Bande von Günstlingen sind unsere Raumstreitkräfte geworden!” Die ganze Verachtung und Enttäuschung, die von Schlichten empfand, klang in diesen Worten mit. Verachtung gegenüber Raimondo und all jenen, die er für Speichellecker hielt. Und Enttäuschung darüber, dass man ihn am größten Unternehmen der Menschheitsgeschichte nicht hatte teilnehmen lassen wollen. So nämlich sah von Schlichten die Mission der beiden Raumschiffe SONNENWIND und STERNENKRIEGER in die unendlichen Weiten des Etnord-Gebietes. Eine Mission, die mit etwas Glück vielleicht sogar jenes Rätsel lösen konnte, das für die Menschheit existenziell war.

      Das Rätsel der Alten Götter nämlich.

      Wenn es eine Zivilisation es schaffte, deren Erbe anzutreten, hatte sie eine gesicherte Zukunft. Kamen der Menschheit dabei andere Mächte zuvor, dann bedeutete dies eine akute Gefahr. Und davon abgesehen war von Schlichten mit Leib und Seele Wissenschaftler. Der Hunger nach Erkenntnis trieb ihn vorwärts. Eine Gier nach Wissen, die ihn erfüllt hatte, so lange er denken konnte. Wissen und Erkenntnis - diesen beiden Dingen hatte er nicht erst seit heute sein Leben gewidmet.

      “Wir treten jetzt in den Außenbereich der Wurmloch-Porta ein”, erklärte MacKenzie. "Auswirkungen des Y2-Faktors sind ungewöhnlich hoch."

      "Ja, das sehe ich auch", murmelte von Schlichten.

      "Machen Ihnen die erhöhten fünfdimensionalen Strahlungswerte keine Sorgen, von Schlichten? "

      "Ja, aber das sollten Sie meine

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