Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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ich jetzt rede.“

      Roberto lächelte zufrieden.

      „Ein vernünftiger Entschluss.“

      „Ich bin Jossip Wassinski“, sagte der Pole. „Und das ist meine Schwester Maria. Wir stammen aus einem kleinen Ort, hundert Kilometer von Danzig entfernt. Sie werden ihn nicht kennen ...“

      Nun erzählte Wassinski seine Lebensgeschichte. Er und seine Schwester hatten viel mitgemacht. Roberto hatte Mitleid mit ihnen.

      Wassinski kam auf den Mord an Brad Rafferty zu sprechen. Der Mann hatte Cusack bestohlen, hatte es zunächst nicht zugegeben und war deshalb von einem bulligen Kerl mit Glotzaugen schwer zusammengeschlagen worden.

      Robertos Herz machte einen Freudensprung. Er kannte nur einen einzigen Mann, auf den diese Beschreibung passte, und das war Cyril Murray, die rechte Hand des Königs von Brooklyn.

      Als er diesen Namen erwähnte, bestätigte ihm der Pole, dass der Mann, der Rafferty erstochen hatte, so hieß.

      „Sie wissen nicht, wieviel Ihre Aussage wert ist, Jossip“, sagte Roberto begeistert. „Cyril Murray hat Brad Rafferty in Brian Cusacks Auftrag ermordet. Sie können das bezeugen. Damit kriege ich diese Brut. Werden Sie vor Gericht diese Aussage beeiden?“

      „Ja, Mister Tardelli. Dazu bin ich bereit“, sagte der Pole ernst.

      „Als Kronzeuge der Anklage kann man Sie nicht abschieben“, sagte Roberto. „Nach dem Prozess kriegen Sie von uns eine funkelnagelneue Staatsbürgerschaft. Zuvor werden Sie um politisches Asyl ansuchen. Ich verspreche, Ihnen jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen und mich für Sie und Ihre Schwester nach besten Kräften zu verwenden.“

      „Dafür danke ich Ihnen in meinem und im Namen meiner Schwester, Mister Tardelli.“

      „Nennen Sie mich Roberto!“

      „Gut. Und was soll nun weiter geschehen?“

      „Zunächst brauchen Sie schnell eine Unterkunft. Ich habe eine für Sie. Sie werden bei einer Freundin von mir wohnen, und im richtigen Moment hole ich Sie dann - wie ein Zauberer das Kaninchen - aus meinem Zylinder.“

      Er rief die Kellnerin und bezahlte. Sie verließen die Cafeteria. Roberto winkte ein Taxi herbei, setzte sich mit den Polen in das Fahrzeug und nannte dem Fahrer Samantha Fords Adresse.

      Zwanzig Minuten später waren sie da. Roberto stocherte mit dem Schlüssel im Schloss herum und war erstaunt, als sich die Apartmenttür plötzlich öffnete. Samantha blickte ihn lächelnd an.

      „Was machst du denn für ein Gesicht?“, fragte die junge Ärztin.

      „Ich dachte, du wolltest ins Museum ...“

      „So ein Pech. Ausgerechnet heute war wegen Umbauarbeiten geschlossen. Ein Glück, dass ich vor dem Weggehen anrief, das hat mir den Weg erspart.“

      Samantha blickte an Roberto vorbei auf die beiden Fremden. Roberto machte Jossip und Maria Wassinski mit der jungen Ärztin bekannt. Sie traten ein, und Roberto erklärte Samantha die Situation.

      „Würdest du den beiden für ein paar Tage dein Gästezimmer zur Verfügung stellen, Sam?“, fragte er.

      „Wir möchten Ihnen natürlich nicht zur Last fallen“, sagte Jossip Wassinski.

      „Last“, sagte Samantha und lächelte. „Ich bitte Sie, Sie sind doch keine Last für mich. Sie sind mir sogar sehr willkommen. Ich wusste mit meinem freien Tag ohnedies nichts anzufangen. Nun habe ich Gesellschaft, und ich bin sicher, dass Sie mir viel Interessantes über Polen zu erzählen haben.“

      Bevor Roberto ging, küsste er die junge Ärztin.

      „Danke, Sam. Du bist ein Engel.“

      „Das weiß ich.“

      „Gleich kriege ich Komplexe“, sagte Roberto und verließ das Apartment. Das Taxi wartete noch vor dem Haus. Roberto kehrte damit nach Brooklyn zurück und schwang sich wieder in den Sattel seiner Kawasaki. An seinen Job im Hafen dachte er nicht mehr. Er hatte nun Wichtigeres zu erledigen.

      11

      Christopher Copeland kam von der Bank. Brian Cusack hatte prompt bezahlt. Der Journalist hatte heute um fünftausend Dollar mehr auf seinem Konto. Ein stolzer Betrag für diesen kleinen Freundschaftsdienst. Es war das reinste Vergnügen, dem König von Brooklyn gefällig zu sein.

      Noch in der Bankfiliale hatte sich Copeland überlegt, wie er noch mehr aus der Sache herausholen konnte, und er war auf die Idee gekommen, die Geschichte von dem unbekannten Rächer weiter aufzubauschen.

      Copeland - fünfunddreißig, blond und Brillenträger, mit Lederflicken an den Jackettärmeln - griff nach dem Hörer des Autotelefons und setzte sich mit einem bekannten Kollegen in Verbindung. Peter Harding war dessen Name.

      „Dieser Verrückte“, berichtete ihm Christopher Copeland, „Sie wissen, wen ich meine, hat mich soeben wieder belästigt.“

      „Der Mann, der den Jet abgeschossen hat?“, fragte Harding überrascht.

      „Ja, der Rächer. Er hat mich wieder angerufen. Weiß der Teufel, wieso er sich ausgerechnet immer an mich wendet.“

      „Vielleicht deshalb, weil Sie eine Menge Leute in Journalistenkreisen kennen.“

      „Das wird's wohl sein.“

      „Was hat er gesagt?“

      „Dass er weitermachen wird, dass er sich schon eine neue Rakete beschafft hat, und dass er mit ihr eine ganze Mafia-Konferenz in die Luft jagen wird. Angeblich soll irgendwo in unserer Stadt ein geheimes Treffen verschiedener Mafia-Größen stattfinden.“

      „Woher weiß der Rächer das denn?“, fragte Harding.

      „Das hat er mir nicht mitgeteilt.“

      „Also ich stehe zwar nicht auf Seiten der Mafia, das ganz bestimmt nicht, aber ich kann auch nicht befürworten, was dieser Mann tut. Das Verbrechen zu bekämpfen und die Verbrecher ins Zuchthaus zu bringen, dafür sollte doch die Polizei da sein.“

      „Die Polizei scheint unserem Freund zu lax zu arbeiten“, sagte Copeland.

      „Deshalb geht es aber doch trotzdem nicht an, dass einer hergeht und das Gesetz selbst in die Hand nimmt.“

      „Bin

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