Die Ebenen und Teile des Wesens. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die Ebenen und Teile des Wesens - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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du kannst nichts anderes sagen als das, was du willst. Wie viele aber leben so als in ihrem Normalzustand? Genau das meine ich, wenn ich davon spreche, „bewusst zu werden“. Willst du aus den Bedingungen und Umständen, in denen du dich befindest, den größten Nutzen ziehen, so musst du völlig wach sein. Du darfst dich nicht überraschen lassen, nicht Dinge tun, ohne zu wissen warum, nicht Dinge sagen, ohne zu wissen warum. Du musst dauernd wach sein.

      Du musst auch begreifen, dass du nicht ein gesondert lebendes Einzelwesen bist, sondern dass das Leben ein ständiger Austausch von Kräften ist, von Bewusstsein, von Schwingungen, von Bewegungen aller Art. Das ist wie in einer Menschenmenge: Wenn jedermann drängt, gehen alle vorwärts, und wenn alle zurückweichen, geht jedermann zurück. Dasselbe geschieht in der inneren Welt, in deinem Bewusstsein. Ständig wirken und reagieren dort Kräfte und Einflüsse auf dich, und es ist wie ein Gas in der Atmosphäre, und bist du nicht ganz und gar wach, so treten diese Dinge in dich ein, und erst wenn sie richtig in dir drin sind und dann wieder herauskommen, so als kämen sie von dir selbst, nimmst du sie wahr. Wie oft treffen Menschen solche, die nervös, wütend und schlecht gelaunt sind, und sie werden ebenfalls nervös, wütend, schlecht gelaunt, einfach so, ohne zu wissen warum. Wie kommt es, dass du gegen bestimmte Personen sehr gut spielst, während du gegen andere nicht spielen kannst? Oder diese ganz ruhigen, gar nicht bösen Menschen, die in einer zornigen Menge auf einmal zornig werden! Und niemand weiß, wer angefangen hat: Etwas ist vorbeigekommen und durch das Bewusstsein gefegt. Es gibt Menschen, die derartige Störungen auslösen können, und die anderen antworten darauf, ohne zu wissen warum. Alles ist so, von den kleinsten Dingen bis zu den größten.

      Um in der Gemeinschaft seinen individualisierten Status zu bewahren, muss man sich seiner selbst absolut bewusst sein. Was für eines Selbstes? – Das Selbst, das über aller Vermischtheit steht, das heißt das, was ich die Wahrheit deines Wesens nenne. Und solange du der Wahrheit deines Wesens nicht bewusst bist, wirst du von allem möglichen bewegt, ohne es im geringsten zu bemerken. Das kollektive Denken, die kollektive Suggestion ist ein ungeheurer Einfluss, der fortwährend auf das individuelle Denken einwirkt. Und das Außergewöhnliche dabei ist, dass man es nicht bemerkt. Man meint, man denke eben „so“, tatsächlich aber denkt die Gemeinschaft „so“. Die Masse ist immer dem Einzelnen unterlegen. Nimm Menschen von gleicher Qualität, der gleichen Kategorie, nun, wenn sie allein sind, dann stehen sie mindestens zwei Grade höher als ihresgleichen in der Menge. Es gibt da eine Vermischung von Dunkelheit, von Unbewusstheit, und man gleitet zwangsläufig in diese Unbewusstheit ab. Um dem zu entgehen, gibt es nur ein Mittel: sich seiner selbst bewusst zu werden – immer bewusster und immer aufmerksamer.

      Versuche folgende kleine Übung: Zu Beginn des Tages sagst du dir: „Ich werde nicht sprechen, ohne zu denken, was ich sage.“ Du glaubst, du denkst all das, was du sagst, nicht wahr? Das ist keineswegs der Fall. Du wirst feststellen, wie oft das Wort, das du nicht äußern willst, dir entschlüpfen will, und dass du dich bewusst anstrengen musst, es daran zu hindern.

      Ich kannte Menschen, die sehr gewissenhaft versuchten, nicht zu lügen, aber sobald sie sich in einer Gruppe befanden, erzählten sie unwillkürlich Lügen, anstatt die Wahrheit zu sagen. Sie hatten nicht die Absicht, es zu tun, dachten noch vor einer Minute nicht, dass sie es tun würden, es kam einfach „so“. Warum? – Weil sie sich unter Lügnern befanden. Da war eine Atmosphäre der Falschheit, und sie wurden ganz schlicht von deren Krankheit angesteckt!

      Nach und nach, langsam, beharrlich, indem man am Anfang gut Sorge trägt und sehr aufmerksam ist, wird man auf diese Weise bewusst, lernt, sich zu erkennen und dann auch Meister seiner selbst zu werden.

      * * *

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